Bereits zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurden die ersten Gipfel im Gebiet der Loferer und Leoganger Steinberge bestiegen. Schon 1820 begann die alpine Erschließung durch Pater Thurwieser. Als Professor an der theologischen Fakultät in Salzburg tätig, erreichte er in den Jahren 1820 bis 1850 viele Gipfelsiege, darunter auch zahlreiche Erstbesteigungen. Durch seine ausführlichen Aufzeichnungen leistete er überdies einen wertvollen Beitrag zur Erschließung der Ostalpen. 1831 gelang ihm die Erstbegehung des Birnhorns, mit 2.634 m der höchste Gipfel der Gemeinde Weißbach (Leoganger Steinberge).

Ein weiterer Salzburger war früh als Alpinist in den Bergen rund um das Bergsteigerdorf Weißbach erfolgreich: Ludwig Purtscheller gilt als Erstbesteiger zahlreicher Gipfel in den Loferer und Leoganger Steinbergen, wie beispielsweise des Mitterhorns oder des Dürrkarhorns. Gemeinsam mit Heinrich Hess verfasste er das mehrbändige Werk „Der Hochtourist in den Ostalpen“, welches jahrzehntelang zu den Standardwerken der ostalpinen Führerliteratur zählte.

Auch Heinrich Cranz trug wesentlich zur alpintouristischen Erschließung des Gebietes bei. Er vollbrachte viele Erstbegehungen und verfasste bereits im Jahr 1900 bzw. 1901 mit seinen beiden Werken „Die Loferer Steinberge“ und die „Monographie der Leoganger Steinberge“ alpine Führerliteratur zur Region.

Eine weitere wichtige Person in der Erschließungsgeschichte der Region ist der Wissenschaftler Hermann von Barth. Als Rechtspraktikant kommt er an das Berchtesgadener Landgericht und besteigt zahlreiche Gipfel der Berchtesgadener Alpen, darunter auch viele Erstbesteigungen. Im September 1868 gelingt Hermann von Barth die Erstbesteigung der Hocheisspitze, dem zweithöchsten Gipfel des Hochkaltermassivs. Durch seine Aufzeichnungen, detaillierten Skizzen und Zeichnungen wurde Hermann von Barth zum Pionier der alpinen Führerliteratur. Er selbst war mit großer Überzeugung ein „Alleingeher“ und wollte durch die Beschreibung seiner Bergfahrten auch anderen Bergsteigern die Möglichkeit geben, unabhängig von den meist wenig qualifizierten Bergführern zu sein. Bis heute gilt sein Werk „Aus den Nördlichen Kalkalpen“ als Klassiker der alpinen Führerliteratur. Jedenfalls finden Mensch und Natur hier nach wie vor ein weites Feld individueller Entfaltungsmöglichkeit – nicht nur für die Steilwandskifahrer, sondern für alle, die sich der Schönheit der Berge sommers wie winters nach ihren individuellen Bedürfnissen und Fähigkeiten annähern wollen.