Podcast Folge #elf: Mit Thomas Huber durch Vent im Ötztal

Rückkehr zu den Wurzeln

Wenn ein Ort das Prädikat Bergsteigerdorf zu Recht tragen darf, dann sicher Vent. Das 130-Seelendorf ist umringt von den zahlreichen Dreitausendern der Ötztaler Alpen. Die Auswahl an luftigen Hochtouren ist enorm. Wildspitze, Similaun, Weißkugel, Kreuzspitze oder Ramolkogel und viele mehr. Extremkletterer Thomas Huber ist beeindruckt von der Vielfalt, die er das letzte Mal vor mehr als 40 Jahren kennenlernen durfte. Auch damals stieß der Berchtesgadener auf das Vermächtnis eines Mannes,“ der ein modernes Bergführerwesen schuf und den Alpin-Tourismus maßgeblich prägte.“ Die Rede ist vom Gletscherpfarrer Franz Senn. Jener Priester, der den deutschen Alpenverein mitbegründete und sich engagiert um die Menschen in dem abgelegenen Alpendorf kümmerte.

„Franz Senn war ein Visionär“, erfährt Thomas Huber bei seinem Rundgang durch Vent. Er trifft Pater Willi Klein, der seit mehr als 20 Jahren auf den Spuren Senns im Ötztal wandelt. „Die Ideen des Pfarrers brachten ein bisschen Wohlstand hierher“, erzählt Klein. Außerdem war Senn ein exzellenter Bergsteiger, der auch vor Erstbesteigungen nicht zurückschreckte. „Im Prinzip hat der katholische Geistliche schon sehr früh etliche Grundgedanken für die Initiative der Bergsteigerdörfer formuliert. Auch deshalb ist Senn bis heute im Dorf präsent“, sagt das Venter Bergführer-Urgestein Eberhard Fimml. Mehr als 50 Jahre lang begleitete der heute 80-Jährige seine Gäste auf die hohen Berge, inklusive Similaun-Hütte von Markus Pirpamer.

Der Bauer und Hüttenwirt war Anfang der 1990er Jahre einer der Ersten, der die legendäre Gletschermumie Ötzi zu sehen bekam. Ein Ehepaar hatte zuvor die Leiche entdeckt und Pirpamer über seinen Fund informiert. „Auf einmal war das Ötztal weltweit in den Schlagzeilen. Inzwischen ist es in dem Ort wieder deutlich ruhiger geworden. Anders als im touristischen Hotspot Sölden, zu dem das kleine Dorf gehört. Für Bürgermeister Ernst Georg Schöpf kein Widerspruch, „eher eine feine Ergänzung zum quirligen Sölden. Vent ist komplett anders.“ Das soll es nach dem Willen der Einheimischen auch bleiben. Der Tourismus-Beauftragte für Vent, Gerhard Moser, verspricht: „Wir setzen auch künftig auf unsere Berge und die Natur.“ Die Unterstützung von Extremkletterer Thomas Huber ist ihnen gewiss. „Bewahrt Euch das, es ist Euer größter Schatz.“

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