Weitwandern – auch Trekking genannt – erfreut sich in den letzten Jahren einer wachsenden Beliebtheit. Man versteht darunter mehrtägige, sogar mehrwöchige Touren, deren Etappenziel oftmals Schutzhütten sind. Die Bandbreite reicht von einfachen Wanderungen bis hin zu anspruchsvollen Hoch- und Gipfeltouren, die entlang des Weitwanderweges zu absolvieren sind. Neben den “großen” Weitwanderwegen, wie z. B. der Via Alpina – die des öfteren auch durch Gebiete der Bergsteigerdörfer führt – bieten die Bergsteigerdörfer eine Vielzahl von Weit- und Höhenwanderwegen.

St. Antönien

An der Grenze zwischen Graubünden und Vorarlberg wandert man während vier Tagen entlang der eindrücklichen Rätikon-Kette von Klosters bis Seewis durch das landschaftlich abwechslungsreiche Prättigau. Breite Alpwege, grüne Bergwiesen, schmale Pfade, steile Anstiege, glitzernden Bergseen und schroffe Felswände wechseln sich ab – verbunden mit grandioser Aussicht.

Die ersten beiden Etappen verlaufen im Gebiet des Bergsteigerdorfs St. Antönien.

Etappe 1:
Klosters – St. Antönien

  • Schwierigkeit: mittel
  • Dauer: 5:00 h
  • Länge: 12.7 km

Etappe 2:
St. Antönien-Carschinahütte SAC

  • Schwierigkeit: mittel
  • Dauer: 3:40 h
  • Länge: 9.9 km

Der Walserweg führt durch die vielfältige Bündner Gebirgslandschaft. Auf über 300 km historischen Wegen gelangt man von San Bernardino im bündnerischen Misox bis nach Brand im österreichischen Vorarlberg. Man wandert durch abgelegene Orte, welche mit ihren für die Walser typischen Streusiedlungen die Kulturlandschaft prägen. Die Walserkultur kennenlernen und den Alltag der Bergregionen erleben.

Zwei der Etappen führen durch St. Antönier Gebiet.

Etappe 21:
Schlappin – St. Antönien

  • Schwierigkeit: mittel
  • Dauer: 6:30 h
  • Länge: 16.4 km

Etappe 22:

  • Schwierigkeit: mittel
  • Dauer: 3:45 h
  • Länge: 10 km

Diese Tour entspricht der zweiten Tagesetappe des Prättigauer Höhenwegs.

Mallnitz

Auf dem Tauernhöhenweg

Am ersten Tag geht es vom Hannoverhaus am Etschlsattel leicht absteigend in westlicher Richtung auf dem Göttinger Weg zum Luggetörl (2.384 m). Unterhalb des Korntauerns führt der Tauernhöhenweg auf dem durch wildes Blockgelände führenden Steig zur Mindener Hütte (2.428 m). Von dieser Selbstversorgerhütte geht es weiter zur Woisigen Scharte und anschließend zum äußerst anspruchsvollen Abschnitt unterhalb der Ostflanke der Rameter Spitze (Romatenspitze). Das letzte Stück zur Hagener Hütte ist wieder unschwierig. Diese erste Etappe erfordert etwa 7 Stunden Gehzeit (700 HM).
Wer am Höhenweg weiter zur Duisburger Hütte wandern will, nächtigt auf der Hagener Hütte. Alternativ kann man am nächsten Tag auch von der Feldseescharte zur Jamnigalm (Wandertaxi-Anschluss) absteigen.
Für besonders konditionsstarke Bergsteiger bietet sich die Fortsetzung über den Westerfrölkeweg an.

Ginzling

Berliner Höhenweg und Zentralalpenweg 02

Der Berliner Höhenweg, der in diesem Abschnitt auch als Zentralalpenweg 02 geführt wird, lässt den Wanderer in eine ursprüngliche Gebirgslandschaft der Zillertaler Alpen eintauchen und stellt bei etwas Trittsicherheit und guter Kondition eine wahre Genusstour dar. Von Ginzling ist es möglich, einen Teilabschnitt des Berliner Höhenweges zu gehen (siehe Vorschlag unten) bzw. in den Zentralalpenweg 02 entweder in Richtung Westen oder Osten einzusteigen.

Breitlahner (1.240 m) – Friesenberghaus (2.498 m) – Olpererhütte (2.389 m) – Furtschaglhaus (2.295 m) – Berliner Hütte (2.042 m) – Greizer Hütte (2.220 m)

Von Breitlahner steigt man in ca. 4 Stunden zum Friesenberghaus auf. Am nächsten Tag führt der Höhenweg in 2 Stunden zur Olpererhütte und in weiteren 4 Stunden zum Furtschaglhaus. Der Berliner Höhenweg führt nun hinauf auf die Schönbichler Scharte (3.081 m) und anschließend hinunter in den Zemmgrund zur Berliner Hütte. Von der Berliner Hütte geht es in 6 Stunden über die Mörchenscharte (2.870 m) bis zur Greizer Hütte. Durch das Floitental steigt man schließlich wieder nach Ginzling ab

Hüttschlag im Großarltal

Alpine Herausforderung im Bergsteigerdörfer-Dreieck Hüttschlag, Malta und Mallnitz

Neu ausgearbeitete, hochalpine Rundtour die nicht nur in die drei Bergsteigerdörfer Hüttschlag, Mallnitz und Malta führt, sondern auch auf deren höchste Gipfel. Nur für sehr erfahrene und konditionsstarke Bergsteiger und Bergsteigerinnen. Die Mitnahme eines Bergführers wird empfohlen.

Sepp Kendler, Obmann der ÖAV-Sektion Großarl-Hüttschlag hat eine Tour im Nationalpark Hohe Tauern ausgearbeitet, die alpiner nicht sein könnte: Sie inkludiert die Besteigung der höchsten Gipfel, wie Ankogel, Hochalmspitze und Hafner, führt über weite Strecken entlang unmarkierter Felsgrate und verlangt auf den Gletscherpassagen nach Seil, Pickel und Steigeisen.

1. Tag: Hüttschlag – Ankogel – Hannoverhaus

Vom Talschluss Hüttschlag ausgehend geht es über die Modereggalm, die Lienlacke und den Gstößkees auf den Keeskogel (2.886m) – Gletscherausrüstung erforderlich.
Über einen Felsgrat steigt man auf die Kleinelendscharte ab. Vorbei an Tischlerkarkopf und Tischlerspitze über den Kleinelendkees hinauf zum Gipfel des Ankogels (3.252 m). Abstieg zum Hannoverhaus (2.719 m);
Gehzeit ca. 10h, + 2.500 HM, – 800 HM.

2. Tag: Hannoverhaus – Hochalmspitze – Osnabrücker Hütte

An der Celler Hütte vorbei geht es zur Lassacher Winkelscharte (2.862m); Achtung: Anstieg kann im letzten Teil manchmal vereist sein. Nun geht es über den Detmoldergrat in leichter Kletterei (mit Stahlseilen gesichert) auf den höchsten Punkt der Tour, der mächtigen Hochalmspitze, auch „Tauernkönigin“ genannt, (3.360 m). Über den Hochalmkees steigt man auf die Preimlscharte ab und gelangt zum Großelendkees und weiter zur Osnabrücker Hütte (2.027 m);
Gehzeit ca. 10h, +1.150 HM, – 1.820 HM.

3. Tag: Osnabrücker Hütte – Kattowitzer Hütte

Von der Osnabrücker Hütte geht es entlang des Kölnbreinspeichers zum Hotel „Maltaltal“ und weiter über moosigen Boden zur Kattowitzer Hütte (2.319 m);
Gehzeit ca. 5h, + 400 HM, – 100 HM.

4. Tag: Kattowitzer Hütte – Hafner – Hüttschlag

Direkt von der Kattowitzer Hütte steigt man zum Gipfelkreuz des Hafners an (3.076m), der den letzten 3.000er der Tour darstellt. Durch das Wastlkar und das Kölnbreinkar erreicht man den Weinschnabel (2.753 m). Von dort steigt man zu den schönen Schwarzseen ab, steigt zur Schmalzscharte auf und dann über das Murtörl bergab in den Talschluss nach Hüttschlag;
Gehzeit ca. 10h, + 1.100 HM, – 2.350 HM

Lungiarü

Von Brixen in Südtirol nach Feltre in Venetien

Eine spektakuläre Höhenwanderung mit un­vergesslichen Ausblicken! Auch „Weg der Sagen und Legenden“ ge­nannt, bietet der Dolomiten Höhenweg Nr. 2 neben abwechslungsreichem Wandern und Klettern auch einige kulturelle Höhepunk­te.

Der Startpunkt liegt in der Bischofsstadt Brixen, eine der ältesten Städte Tirols, das Ziel ist der Fluss Piave mit der kleinen Stadt Feltre. Die Höhenwanderung verteilt sich auf rund 185 Kilometer über drei Provinzen (Bo­zen, Trient und Belluno) sowie zehn Gebirgs­gruppen (Plose, Peitlerkofel, Geisler, Puez, Sella, Padon, Marmolada, Bocche, Pala, Fel­triner Alpen).

Zwei Etappen verlaufen zum Teil auf dem Gebiet von Lungiarü: Würzjoch – Schlütterhütte – Puezhütte. Ausgelegt ist derHöhenweg erfahrungsgemäß auf etwa vier­zehn Tage. Für Rast und Ruh sowie Speis und Trank ist mit 18 bewirtschafteten Hütten und zwei Biwaks ausreichend gesorgt.

Wei­tere Informationen unter: www.dolomiten-hoehenweg.net

Lunz am See

Der Ötscher-Bärentrail ist eine abwechslungstreiche Mehrtagestour durch den Naturpark Ötscher-Tormäuer sowie durch das Wildnisgebiet Dürrenstein.

Die 7-Tageswanderung beginnt in Lunz am Mariazellerweg, führt zur Ötscher-Tropfsteinhöhle, über den Trefflingfall, der Erlauf folgend weiter über Bärenlacken und den Rauhen Kamm auf den Ötscher Gipfel. Nach Übernachtung auf dem Ötscherschutzhaus folgt der Abstieg über den Riffelsattel in die beeindruckenden Ötschergräben. Von Wienerbruck mit der Mariazellerbahn bis Mitterbach und Anstieg auf das Terzerhaus. Über die Brachalm und die Feldwiesalm zur Weggabelung Kleiner Ötscher-Riffelsattel und wieder zum Ötscherschutzhaus. Vom Gipfel des Kleinen Ötschers geht es über die Ötscherböden hinunter nach Langau. Über Taglesgraben erreicht man die Herrenalm. Weiter in das Wildnisgebiet Dürrenstein und zum Gipfel des Dürrensteins. Nach einer letzten Übernachtung auf der Ybbstaler Hütte, geht es durch den Lechnergraben wieder zurück nach Lunz am See. (Der Ötscher- Bärentrail wurde von Helfried Schadauer, Hüttenwirt des Ötscherschutzhauses, zusammengestellt.)

Matsch

Der Vinschger Höhenweg verläuft von der Etschquelle am Reschenpass bis nach Staben im unteren Vinschgau und ist in fünf Tagesetappen zu schaffen.

Das konditionell anspruchsvollste Teilstück ist jenes von Planeil über Malettes oberhalb von Mals nach Muntetschinig und vom Dorf Matsch hinein bis zur Matscher Alm. Der Weg führt auf der anderen Talseite auf dem Höfeweg hoch über Schluderns bis zum Vinschger Sonnenberg weiter. Diese beiden Etappen bieten von hochalpinem Gelände bis zu mediterranen Hängen viel Abwechslung. Aufgrund eingeschränkter Übernachtungsmöglichkeiten wird empfohlen die Unterkünfte bereits im Voraus buchen.

Zusatzinfos:

Schleching

Lange und anstrengende, aber sehr abwechslungsreiche Mehrtageswanderung auf die Gipfel rund um das Achental.

  • Länge: 75,6 km
  • Höhendifferenz: 5000 Hm
  • Zeit: 4-5 Tage
  • Ausgangspunkt: Schleching-Ettenhausen Geigelstein Parkplatz

Abschnitt 1:

(18,4 km / 1.542 Hm Aufstieg / 760 Hm Abstieg / 7–8 h)

Ettenhausen Parkplatz (611 m) – Entenlochklamm – Staffen (600 m) – Rudersburg (1.430m) – Karkopf (1.510 m) – Breitenstein (1.661 m)– Priener Hütte (DAV, 1.411 m)

Abschnitt 2:

(10,2 km / 788 Hm Aufstieg / 730 Hm Abstieg / 4–5 h)

Priener Hütte – Geigelstein (1808 m) – vorbei am Rossalpenkopf –Rossalm – Weitlahnerkopf (1615m) – Dalsensattel (1078 m) –Kampenwand / Sonnenalm (1476 m).

Abschnitt 3:

(20,6 km / 1.417 Hm Aufstieg / 1.433 Hm Abstieg / 8–9 h)

Sonnenalm – Steinlingalm (1.467 m) – Kampenwand- Gipfel (1.669 m) – Piesenhausener Hochalm (1.319 m) – Hochplatte-Gipfel (1.587m) – Staffnalm (1.050 m) – Hofkapelle – Marquartstein (542 m) –Agergschwendalm (1.040 m) – Hochgernhaus (1.461 m)

Abschnitt 4:

(10,8 km / 457 Hm Anstieg / 1.288 Hm Abstieg / 4,5 h)

Hochgernhaus (1.461 m) – Hochgern (1.748 m) – Hasenpoint (1.587 m) – Rechenberg (1.366 m) – Oberwössen (650 m)

Abschnitt 5:

(15,6 km / 780 Hm Aufstieg / 803 Hm Abstieg / 5,5 h)

Oberwössen (640 m) – Hinterwössen –Schlierbachtal– Stoibenmöseralm (1.278 m) – Taubensee – Taubenseehütte (1.165 m) – Chiemhauser-
Alm – Streichen (801 m) – Achberg (700m) – Wagrain – Brücke über Tiroler Achen (570m) – Ettenhausen – Geigelstein-Parkplatz

Region Sellraintal

Die Sellraintaler Hüttenrunde führt von Sellrain über Potsdamer Hütte, Alpengasthof Praxmar, Westfalenhaus, Pforzheimer Hütte, Schweinfurter Hütte, Bielefelder Hütte und Dortmunder Hütte zurück nach Sellrain.

Die landschaftlich großartige Route führt auf langen Strecken durch hochalpines Gelände und über anspruchsvolle Übergänge.

Sämtliche Informationen zur Sellraintaler Hüttenrunde finden sich hier!

St. Jodok, Schmirn- & Valsertal

eine Teilstrecke des Europa Höhenwegs 2

Der Wipptaler Höhenweg als Teilstück des Europa Höhenwegs 2 führt über zwei Etappen von Navis kommend nach Toldern und weiter zur Landshuter-Europahütte.

Der Europa Höhenweg führt in 22 Etappen zuerst auf österreichischem Gebiet von Innsbruck zum Brenner, dann in Italien weiter bis Brixen (Südtirol) und schließlich bis nach Feltre (Veneto). Er weist eine Länge von ca. 340 km auf, die gesamte Gehzeit beträgt ca. 130 Stunden.

Auf der dritten und vierten Etappe wandert man auch durch die Bergsteigerdörfer Schmirn und Vals. Die Route führt hier auf dem Wipptaler Höhenweg von Navis kommend über das Kreuzjöchl (2.536m) auf dem Weg Nr. 25 A hinunter ins Kluppental zur Almsiedlung „Die Hagler“, dann das Kluppental entlang hinaus bis Obern und Kasern im Schmirntal, wo es im Alpengasthaus Kasern eine urige Einkehrmöglichkeit mit ausgezeichneter Küche gibt.

Weiter talauswärts führt die Route auf der wenig befahrenen Talstraße. Nach ca. 1-stündiger Gehzeit gelangt man nach Toldern, einem Weiler mit wunderschönen Bergbauernhöfen und Übernachtungsmöglichkeiten (z.B. im Gasthof Olpererblick).

Die nächste Etappe führt von Toldern durch das Wildlahner Tal hinauf auf das Steinerne Lamm (2.528 m), dem Übergang ins Valsertal. Auf der Geraer Hütte (2.326 m) kann man die Bergwelt auf der Sonnenterrasse genießen und ev. nach einer Hüttennächtigung zur fünften Etappe aufbrechen, die weiter zur Landshuter-Europahütte führt.

Weitere Höhenwege in St. Jodok, Schmirn- & Valsertal

Steinberg am Rofan

Der Adlerweg verläuft auf 33 Etappen von Osten nach Westen durch ganz Tirol. 413 Kilometer und 31.000 Höhenmeter gilt es entlang der Strecke zu bewältigen.

Der Wegverlauf gleicht der Silhouette eines Adlers, der mit weit ausgebreiteten Schwingen in den Lüften schwebt. Der Weitwanderweg ist dabei in zwei Routen unterteilt: 24 Tagesetappen führen quer durch die Bergwelt Nordtirols, die zweite Route durchquert auf neun Tagesetappen die Glockner- und Venediger-Gruppe in Osttirol.

Vier herrliche, aber anspruchsvolle Adlerweg-Etappen mit alpinen Herausforderungen warten in den Brandenberger Alpen rund um Steinberg. Beinahe bei jedem Schritt eröffnen sich großartige Fotomotive: Ein Meer an Alpenblumen blüht auf sanften Gebirgsmatten, dahinter erheben sich steile Felsformationen. Der östliche Teil des Gebirgszugs erstreckt sich als Pendlingzug von Steinberg/Brandenberg bis Kufstein, der westliche Teil zwischen Brandenberger Ache und Achensee.

Der höchste Gipfel dort ist die Hochiss mit 2.299 Metern, einen markanten Felskamm bilden unter anderem die Dalfazer Wände.

Adlerweg-Etappe 04:
Kufstein – Gasthof Buchacker
Ausgangspunkt: Unterlangkampfen
11 km, 1.330 m Aufstieg, 5.30 h Gehzeit, Schwierigkeit: mittel (rote Bergwege)

Adlerweg-Etappe 05:
Gasthof Buchacker – Pinegg
Ausgangspunkt: GH Buchacker
18 km, 980 m Aufstieg, 6 h Gehzeit, Schwierigkeit: schwer (schwarze Bergwege)

Adlerweg-Etappe 06:
Pinegg – Steinberg am Rofan
Ausgangspunkt: GH Gwercherwirt
18 km, 1.100 m Aufstieg, 5 h Gehzeit, Schwierigkeit: mittel (rote Bergwege)

Adlerweg-Etappe 07:
Jausenstation Waldhäusl – Erfurter Hütte
Ausgangspunkt: GH Waldhäusl in Steinberg
18 km, 1.590 m Aufstieg, 7 h Gehzeit, Schwierigkeit: schwer (schwarze Bergwege)

Gschnitztal

Diese Hüttentour ist sicher ein Geheimtipp unter den mehrtägigen Höhenwan­der­ungen, denn man kann die meiste Zeit noch die Ruhe und Einsamkeit am Berg genießen.

Sie führt in sieben Etappen in einer Schleife rund um das Gschnitztal, wobei man auf sechs ver­schie­denen Berghütten übernachten kann.

Die gesamte Tour wird als schwer (schwarz) eingestuft und hat ihren Start- und Endpunkt beim Parkplatz der Talstation der Bergeralm-Bergbahn in Steinach. Mit ca. 5.200 Höhen­metern Aufstieg, 6.293 Höhenmetern Abstieg und 53,2 km Wegstrecke stellt sie eine sport­liche Herausforderung dar und sollte nur ab­sol­viert werden, wenn man absolut trittsicher und fit ist.

  • Dauer: 7 Etappen für 6 oder 7 Tage zu je 3 – 7 h Gehzeit
  • Distanz: 53,2 km
  • Höhendifferenz:
    5.200 Hm im Aufstieg
    6.293 Hm im Abstieg

Genauere Informationen mit Be­schreibungen der einzelnen Etap­pen und eine interaktive Karte gibt es auf wipptal.at/ght oder in einer Broschüre, erhältlich in den Info-Büros des TVB Wipptal.

Man kann die Runde aber beliebig abkürzen oder in die andere Richtung gehen – es gibt zu jeder Hütte einen Zustieg bzw. Abstieg ins Tal. Auch eine Hin- und Rückfahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln (Regionalbus) ist bei Abstiegsmöglichkeiten gegeben.

  • 1. Etappe Steinach, Talstation Bergeralm bzw. Mittelstation Bergeralm – Trunahütte: 3 bis 4 Stunden, 700 Hm Aufstieg bzw. 2 Stunden, 200 Hm Aufstieg
  • 2. Etappe Trunahütte – Tribulaunhütte (Tribulaunhaus): 5 bis 6 Stunden, 1.000 Hm Aufstieg, 700 Hm Abstieg
  • Alternative zur 1. und 2. Etappe: Auffahrt mit der Gondel zum Nösslachjoch, dann Wanderung über den Kammweg Nr. 42 und das Gstreinjöchl 38/94 direkt zur Tribulaunhütte (ca. 6 h)
  • 3. Etappe Gschnitzer Tribulaunhütte – Bremer Hütte: 6 bis 7 Stunden, 1.050 Hm Aufstieg, 700 Hm Abstieg
  • 4. Etappe Bremer Hütte – Innsbrucker Hütte: 6 bis 7 Stunden, 950 Hm Aufstieg, 900 Hm Abstieg
  • 5. Etappe Innsbrucker Hütte – Padasterjochhaus: 7 bis 8 Stunden, 1.150 Hm Aufstieg, 1.250 Hm Abstieg
  • 6. Etappe Padasterjochhaus – Blaserhütte: 5 bis 6 Stunden, 800 Hm Aufstieg, 850 Hm Abstieg
  • 7. Etappe Blaserhütte – Steinach, Talstation Bergeralm: 3 Stunden, 1.150 Hm Abstieg
    Alternative zu dieser Etappe: Abstieg über Weg Nr. 31/31a/30 nach Trins oder Weg Nr. 13 nach Steinach zur Talstation Bergeralm ohne Übernachtung auf der Blaserhütte (ca. 10 Stunden)

Steinbach am Attersee

Die zweitägige Höllengebirgsüberschreitung mit einer Übernachtung auf dem Hochleckenhaus oder der Rieder Hütte ist eine besonders reizvolle Tour. Am ersten Tag geht es vom Parkplatz Taferlklause zum Hochleckenhaus und weiter zum Gipfel des 1.691 m hohen Hochleckenkogels. Von dort führt der Weg weiter hinunter zum Pfaffengraben, bevor es wieder zum Grünalmkogel (1.822 m) hinauf geht. Weiter über den Brunnkogel erreicht man die Rieder Hütte (1.765 m). Die Gehzeit bis zur Rieder Hütte beträgt etwa 8,5 Stunden. Wer es lieber etwas gemütlicher angehen will, übernachtet zusätzlich auf dem Hochleckenhaus.

Bevor am zweiten Tag der Abstieg ansteht, sollte unbedingt noch eine kurze Wanderung auf den Großen Höllkogel (1.862 m) unternommen werden, da von hier ein herrlicher Ausblick auf die Gipfel des Höllengebirges genossen werden kann. Zurück folgt man dem Steig zum Feuerkogel, von wo man weiter hinunter ins Langbathtal zum Wirtshaus Kreh absteigt. Von dort wandert man weiter zum Vorderen Langbathsee, und weiter über Lueg hinunter durch den Wald zum Wirtshaus Großalm.

Rückfahrt zum Ausgangspunkt mit dem atterseetaxi (+43/(0)650/7402225, www.atterseetaxi.com).

Villgratental

Gebirgspanoramaweg in fünf Etappen rund um die Villgrater Berge

Die beiden Bergsteigerdörfer Außer- und Innervillgraten werden in einer großen Herz­form von den Villgrater Bergen mit fünfzig imposanten Gipfeln umschlossen. Obwohl es immer schon da war, haben die Villgrater ihr Herz erst in den 1980er Jahren entdeckt, denn damals fand die Erstbegehung durch Norbert Mariacher und Konrad Hofmann im Winter statt.

Seit einigen Jahren gibt es eine durchgängig ausgeschilderte Wanderroute mit 76 Streckenkilometer, 5.750 HM im Aufstieg und 4.900 HM im Abstieg, die zwar einige Gipfel ausspart, trotzdem aber zu Bergseen, hohen Jöchern, zu den Villgrater Alm­dörfern und zu gut erreichbaren Panorama-Gipfeln führt. Zu den Ausgangspunkten und am Abend bequem zurück zur Unterkunft kommt man mit dem Shuttlebus. Die Tour kann als fünf Tagesunternehmung, im oder gegen den Uhrzeigersinn, oder auch nur etappenweise unternommen werden. Auf Wunsch kann ein einheimischer Berg­wanderführer gebucht werden, der die besonderen Geschichten des Villgratentals kennt und damit eine bestimmte Intimität zum Tal entstehen lässt.

Teile der Herz-Ass Villgratental Wanderroute sind auch Bestandteil des Rundwander­weges um Osttirol. Der Skyline Trail (osttirol-360grad.com) ist die längste und höchste durchgehend begehbare Hochgebirgsrunde der Alpen mit ca. 26.000 Aufstiegsmeter und ca. 360 km Länge.

Alternativ kann die Route auch im Winter als Skitourenüberschreitung gemacht werden. Weitere Infos zur Herz-Ass Villgratental www.herz-ass-villgratental.at.

Von Außervillgraten bis zur Reiterstube im Winkeltal

„Über 9 Almen hinauf in luftige Höhen“

Wir machen es den großen Vorbildern der Erst­begeher und Erfinder des Herz Ass gleich und steigen vom Dorf Außervillgraten den Berg hinauf auf den Bergrücken der Tessen­berger Alm. Der Weg führt durch die Kampf­zone der hochalpinen Vegetation, vorbei an dunklen Fichten- und lichten Lärchenwäldern, Alm­rosen­wiesen und über neun Almen hinein ins Winkeltal.

  • mittelschwere Wanderung
  • 8 Stunden Gehzeit
  • 17,7km Wegstrecke
  • 1.260 Höhenmeter im Aufstieg
  • 1.030 Höhenmeter im Abstieg
  • P.O.I.: Gasteig Kammerle, Hergottslärche
  • Sage: Riese Haunold

Die Route verbindet vier Berggipfel mit einem grenzenlosen Ausblick über den Garten der Giganten von Osttirol, weit nach Kärnten zum Weissensee und in die Steiermark hinein. Unter uns schraubt sich das kaum besiedelte Winkeltal hoch bis zum Volkzein, unserem Wanderziel bei der zweiten Etappe.

Von der Reiterstube über den historischen Salzsteig bis zur Volkzeiner Hütte

„Alten Spuren folgen – so einsam wie heute war es hier nicht immer.“

Wir folgen im Winkeltal dem Salzsteig, der bis 2.583 m über das Villgrater Joch nach Hopf­garten führt.

Wir verlassen das Hochtal und steigen über die Brunnalm wieder hinauf auf luftige Höhen bis zum Hofer Kreuz. Zwischen­durch zeigen sich spektakuläre Ausblicke auf Poseidons Speer, die Sichelspitze, das Defereggen­tal, das Kristeinertal. Irgendwann zeigt sich das Gipfelkreuz des Gölbners, es erzählen uralte Viehpferche aus Steinmauern von wilden Tieren, von Hirten und ihren Herden, die hier vor langer Zeit den Sommer verbrachten.

  • mittelschwere Wanderung
  • ca. 7 Stunden Gehzeit
  • 13,8 km Wegstrecke
  • 1.200 Höhenmeter im Aufstieg
  • 850 Höhenmeter im Abstieg
  • P.O.I.: Mitterberg, Hofer Kreus, Brato Stan
  • Sage: Pech Ziska

Ganz oben eröffnet sich der Blick nach Süden und nach Norden und die großen Bergpersönlichkeiten der Ostalpen, der Großvenediger, der Großglockner u.v.a. zeigen sich in ihrer ganzen Pracht. Der Trumpf im Spiel ist der Gipfel des Regestein (2.891 m).

Von der Volkzeiner Hütte bis Unterstalleralm

„Auf dem Weg zur Quelle“ oder „Von Trögern, Trögelen und Hörnern!“

Unser erstes Ziel auf dieser Etappe ist der legendäre Schrentebachboden, eine Alm und Quelllandschaft auf ca. 2.380 m Seehöhe, wo ein tosender Gebirgsbach seinen spekta­ku­lären Anfang nimmt. Auf dem Weg über die Arntaler Lenke sollte man noch einen kleinen Umweg zum sagenhaften Goldtrögele auf 2.630 m und zum Degensee (2.720 m) in Kauf nehmen.

  • mittelschwere Wanderung
  • ca. 6 Stunden Gehzeit
  • 12,6km Wegstrecke
  • 830 Höhenmeter im Aufstieg
  • 1.000 Höhenmeter im Abstieg
  • P.O.I.: Schrentebach Wasserfall, Arntaler Lenke, Oberstaller Alm
  • Sage: Goldtrögele

An der Lenke eröffnet sich ein ganz neuer Blick, die Dolomiten zeigen sich erstmals zaghaft und im Norden nimmt der Großglockner von uns Abschied.

Unterstalleralm bis Kalkstein

„Über Schmuggler- und Hirtenwege“

Über jahrhundertelang gepflegte Bergwiesen, entlang alter Hirten- und Viehpfade mit seltsamen Flurnamen gelangen die Wanderer, noch bevor sie das erste Joch erreichen, in eine felsige und schroffe Gebirgslandschaft, mittendrin wie eine dunkle Perle, der Schwarzsee, ein Platz zum Bleiben.

Hat man die Riepenspitze (2.774 m) um­gangen oder überstiegen, öffnet sich über dem Heimwaldjöchle (2.644 m) ein weiter Blick in den Süden, auf Südtirol und seine berühmten Dolomiten, die ab hier die Wander­ung bis zum Schluss begleiten. Wir folgen auch hier wieder uralten, Hirten-, Wander- und Schmugglerwegen, die davon erzählen, dass die Menschen früher nicht unten im Tal, sondern hoch oben auf den Bergen reisten. Der persönliche Trumpf im Spiel ist die 2.774 m hohe Riepenspitze.

  • mittelschwere Wanderung
  • ca. 7 Stunden Gehzeit
  • 12,6km Wegstrecke
  • 1.180 Höhenmeter im Aufstieg
  • 1.210 Höhenmeter im Abstieg
  • P.O.I.: Schwarzsee, Heimwaldjöchl, Gailspitze
  • Sage: Die Schatzwände

Kalkstein bis Thurntaler

„Die Parade der Sextener Dolomiten“

Nach einem herrlichen Aufstieg durch das Alfental, vorbei an schönen Almhütten und Landschaft steigen die Sextener Dolomiten und ihre berühmten Drei Zinnen empor.

Der Ausblick vom Toblacher Pfannhorn (2.663 m) stellt einen Höhepunkt des „Herz Ass“ dar und lässt noch viel ältere Spuren in der Land­schaft erkennen, eine geologische Nahtzone von Kontinenten, dem Zusammenstoß der afrikanischen und europäischen Platte, ent­lang derer sich heute das Pustertal weit hinunter in den Vintschgau zieht. Der persön­liche Trumpf ist ein Umweg zum Thurntaler See und der Parggenspitze (2.323 m) mit dem Jugendkreuz.

  • mittelschwere Wanderung
  • Abstieg nach Inner- oder Außervillgraten möglich.
  • ca. 8 Stunden Gehzeit
  • 19,0km Wegstrecke bis zur Gadein beim Thurntaler
  • 1.250 Höhenmeter im Aufstieg
  • 810 Höhenmeter im Abstieg
  • P.O.I.: Toblacher Pfannhorn, Marchkinkele, Thurntaler See
  • Sage: Thurntaler Urban

Abstiegsmöglichkeiten:

a.) über die Tafine vom Astattsattel nach Innervillgraten
b.) über Sennersteig und Thurntaler Bergstraße nach Außervillgraten
c.) bei der Bergstation Gadein Abfahrt mit der Gondelbahn nach Sillian
d.) ab Thurntaler Rast Abholung durch HerzAss-Villgratental-Wandertaxi

P.O.I. – Points of Interest Die schönsten Plätze der Tour und kulturlandschaftliche Attraktionen (points of interest) sind jeweils als besondere Plätze eingezeichnet.

Trumpf
Für jede Etappe wurde ein konkreter Erweiterungsvorschlag ausgearbeitet, der Trumpf in der Wanderung, der aus Sicht der Tourenplaner besonders geeignet ist, zusätzlich bestiegen zu werden. Der Gesamtablauf der Wanderung muss dazu nicht verändert werden.

Wandertaxi Herz-Ass
Sie wandern – wir fahren! Shuttlepoints: Kalkstein – Unterstalleralm – Innervillgraten – Außervillgraten – Reiterstube – Volkszeiner Hütte – Thurntaler Rast – Sillian. Erkundigen Sie sich über die Homepage über den aktuellen Fahrplan. Reservierung: Busunternehmen Schmidhofer, Tel.: +43 664 8873 8244

Bergwanderführer
Auf Wunsch begleitet Sie ein einheimischer Bergwanderführer, der die besonderen Geschichten des Villgratentals kennt und so eine bestimmte Intimität zum Tal entstehen lässt. Infos: TI Villgratental oder Leisespuren.at.

Einkehrmöglichkeiten entlang der Strecke

Weißbach bei Lofer | Ramsau bei Berchtesgaden

Vom Ingolstädter Haus gelangt man über den Eichstädter Weg, einem lohnenden Höhenweg, zum Riemannhaus das sich ebenfalls im Besitz der Sektion Ingolstadt befindet. Der Übergang vom Riemannhaus zum Kärlinger Haus kann gut mit der Besteigung der Schönfeldspitze kombiniert werden.

Das Kärlingerhaus wurde 1879 erbaut und ist somit die erste Alpenvereinshütte in den Berchtesgadener Alpen. Etwas unterhalb der Hütte in einer Senke liegt malerisch der Funtensee, der als Kältepol Deutschlands gilt. Hier wurde im Winter 2001 mit -45,9°C die bislang tiefste gemessene Temperatur in der Bundesrepublik registriert.

Gleich vom Kärlinger Haus steigt man entweder über die Saugasse nach St. Bartholomä am Königssee ab, oder man folgt der Großen Runde bis zum Carl-von-Stahl-Haus am Jenner.

Infos zu den Hütten und eine genaue Tourenbeschreibung mit verschiedenen Gipfeltouren und Varianten finden sich in der Broschüre “Das Steinerne Meer – von Hütte zu Hütte”.

Ausführliche Tourenbeschreibung bei alpenvereinaktiv.com: