Aussichtsreiche Gipfeltouren erwarten den Bergsteiger sowohl in den Lienzer Dolomiten und Gailtaler Alpen nördlich des Tiroler Gailtales als auch am Karnischen Kamm an der Grenze zu Italien. Wir wollen Ihnen eine kleine Auswahl an lohnenden Touren, ausgehend von den jeweiligen Bergsteigerdörfern Kartitsch, Obertilliach und Untertilliach, vorstellen:
Ausgangspunkt Kartitsch
Gatterspitze (2.340 m) - Karnischer Kamm
Beim Aufstieg von Kartitsch zur Obstansersee Hütte bietet sich ein Abstecher auf den Gipfel der Gatterspitze (Wegmarkierung 3) an. Von den Almhütten auf dem Obstanser Wiesenboden führt ein Wanderweg nach Westen. Vorbei an der Vorderalm geht es über steile Wiesen. Dann wendet sich der Weg nach Nordwesten und man erreicht nach einer guten Stunde den Gipfel (470 HM ab Wiesenboden).
Öfenspitze (2.334 m) - Karnischer Kamm
Vom Weiler Rauchenbach führt der Weg 6 zur Waldgrenze und weiter über Almmatten zu kleinen Seen. Dort über weitere Steilstufen zum Gipfel der Öfenspitze. (820 HM, 3 Stunden)
Pfannspitze (2.678 m) - Karnischer Kamm
Von der Obstansersee Hütte führen alte Kriegspfade hinauf zur Pfannspitze (403), dem Hausberg der Hütte. Auch der Kriegerfriedhof (Weg 5a), zu dem man nach kurzer Wanderung entlang des westlichen Seeufers gelangt, erinnert an die schrecklichen Ereignisse des Ersten Weltkrieges. Vom Kriegerfriedhof geht es weiter über grasige Böden hinauf in den Obstanser Sattel (2.462 m). Von dort über den Grenzkamm (Weg 403) hinauf zur Pfannspitze, von deren Gipfel sich eine nach allen Seiten unbegrenzte Aussicht bietet. Von der Obstansersee Hütte benötigt man für die knapp 400 HM zum Gipfel etwa eine Stunde.
Hollbrucker Spitze (2.580 m) - Karnischer Kamm
Westlich von Kartitsch befindet sich die Ortschaft Hollbruck. Von hier steigt man über das Hollbrucker Tal (Weg 467) hinauf in den Ochsenboden und weiter zu einem kleinen See (Blauer See). Kurz darauf folgt eine Weggabelung, bei der man in westlicher Richtung auf dem Weg 15 zur Hollbrucker Spitze gelangt (1.200 HM, 3-4 Stunden). Lohnend ist auch der Umweg über das Hochgräntenjoch (2.429 m). An der Weggabelung zweigt man in südöstli- cher Richtung ab und wandert auf annähernd gleicher Höhe, bevor der Weg an einem See hinauf zum Hochgräntenjoch mit seinem Kriegerfriedhof führt. Über den Karnischen Höhenweg geht es schließlich hinüber zum Gipfel der Hollbrucker Spitze.
Der Abstieg erfolgt über den Weg 15 in Richtung Hollbrucker Egg und weiter zur Zenzerspitze (2.393 m). Hier befinden sich ebenfalls Stellungen aus dem Ersten Weltkrieg. Auf dem „Sepp-Innerkofler-Höhenweg” (Weg 15) geht es zurück nach Hollbruck.
Obstanser Eishöhle - Karnischer Kamm
Mehr Vorsicht erfordert der zwar markierte, aber zum Teil ausgetrete Pfad, der von der Obstandsersee Hütte in 45 Minuten zur Obstanser Eishöhle führt. Der Eingang ist hoch gewölbt, ehe sich der von stimmkräftigen Dohlen bewohnte Höhlenschlund teilt, sehr eng wird und gelegentlich von bläulich dunkelglänzenden Eisstöcken verbaut ist. Mit einer guten Taschenlampe kann man ca. 60 bis 100 m zum Teil kriechend in die Eishöhle vordringen. Der größte Teil des 800 m langen, mehrfach sich verzweigenden Höhlensystems ist noch unerforscht. (Kinder am Steig zum Höhlenzugang unbedingt sichern!)
Eisenreich (2.665 m) - Karnischer Kamm
Von der Obstansersee Hütte gelangt man über den Karnischen Höhenweg (403) unschwierig in 45 Minuten zum Gipfel des Eisenreich (300 HM). Als Abstiegsvariante zurück nach Kartitsch bietet sich der Weg über das romantische Schustertal an (Weg 468).