Leonhardstein

Bayerisches Matterhorn

Vor gut 100 Jahren hat der Wilderer Lampl aus Reichersbeuern, mit bürgerlichem Namen Hans Burger, am Leonhardstein einen unnachahmlichen Rekord aufgestellt, nachdem er verbotenerweise eine Gams geschossen hatte.

Mit einem spektakulären Sprung vom Gipfelfelsen, dessen Aufprall eine Fichte abfederte, entkam Lampl seinen Verfolgern, den königlichen Jägern, und rannte den 25 Kilometer langen Heimweg durchs Gebirge in nur 90 Minuten.

  • Schwierigkeit: schwierig (schwarz)
  • Höhenmeter: 728 Hm
  • Distanz: 8 km
  • Dauer: 4 Std

Gipfel

  • Leonhardstein:1.452 m

Die Kläger kamen in Beweisnot, denn die Kellnerin des Reichersbeurer Gasthauses gab zu Protokoll, der vermeintliche Wilddieb habe sie nach seinem Eintreffen nach der Uhrzeit gefragt, weshalb sie sich an jene noch genau erinnere. Das Gericht ordnete an, ein Spitzenläufer möge die Zeit überprüfen: Der Profi brauchte Stunden länger! Dass Lampl, jener Wilderer, auf dem Leonhardstein war, daran zweifelte insgeheim dennoch keiner.

Route:

Von der Ortsmitte Kreuth folgt man der Straße „Am Kirchberg“, bis sie in einen Feldweg übergeht. Angenehm geht es zunächst weiter, bis allmählich die Steigung zunimmt und das Almgelände der Duslaualm erreicht ist. Von dort führt ein schmaler Pfad (608) durch den Wald in die Bergwelt.

Am Sattel nach links abzweigen, hier beginnt der letzte Anstieg zum Leonhardstein. Das Wandern auf dem steilen Pfad erfordert am Schluss einige Übung, hin und wieder müssen auch die Hände zu Hilfe genommen werden.

Auf dem Gipfel, einem schmalen Felszacken, ist der Platz für Wanderer begrenzt. Doch die schöne Aussicht hinüber zum nahen Buchstein und bis zur Zugspitze oder auch nach Osten entschädigt für die Anstrengung. Für den Rückweg bietet sich der Aufstiegsweg an.

Hirschberg

Hausberg der Münchner

Auf diesem Gipfel ist man selten allein, denn der Hirschberg gehört zu den beliebtesten Hausbergen der Münchner. Kein Wunder, ist er doch zu allen Jahreszeiten ein schönes Bergziel. Wanderer genießen die Pfade über blumenreiche Almwiesen und die herrliche Aussicht über den Tegernsee vom Vorgipfel direkt hinter dem ganzjährig bewirtschafteten Hirschberghaus.

  • Schwierigkeit: mittel (rot)
  • Höhenmeter: 910 Hm
  • Distanz: 15 km
  • Dauer: 6 ½ Std.

Gipfel

  • Hirschberg: 1.668 m

Route:

Vom Rathaus Kreuth geht es der Beschilderung der Via Alpina folgend durch den Pletscherergraben. Der Weg 607b schlängelt sich rechts einen steilen Hang hinauf und führt im weiteren Verlauf zunächst an der Gründhütte vorbei über die Rauheckalm (607a und 607) zum Ostgipfel des Hirschbergs. Auf den Hauptgipfel gelangt man von dort nahezu eben über einen kurzen, aussichtsreichen Kamm. Zurück geht es vom Sattel zwischen Haupt- und Ostgipfel über einen Pfad durch Latschenwald zum nahen Hirschberghaus, wo eine willkommene Stärkung für den Abstieg wartet. Anschließend folgt man dem Pfad auf dem Sommerweg weiter abwärts, bis er an der Talstation des Materialliftes in einen bequemen Forstweg (607) übergeht. Der führt in Serpentinen nach Scharling hinab und über Brunnbichl (504) zurück zum Ausgangspunkt in Kreuth.

Einkehr auf der Tour: Hirschberghaus (1.511 m)

Risserkogel von Kreuth

Erdgeschichtliche Wanderung

Die anspruchsvolle Rundtour führt auf schmalen Pfaden durch mystische Wälder, vorbei an Almen und auf einem fast schon alpin anmutenden Grat zum Gipfel. Von dort aus kann man wunderbar die Kletterer gegenüber am Blankenstein beobachten, der nur wenige hundert Meter Luftlinie vom Risserkogel entfernt steht.

Der Aufstieg auf den Risserkogel folgt teils dem geologischen Lehrpfad, auf dem man ein Stück Erdgeschichte erwandert.

  • Schwierigkeit: mittel (rot)
  • Höhenmeter: 1.155 Hm
  • Distanz: 15,4 km
  • Dauer: 7 Std.

Gipfel

  • Risserkogel: 1.826 m

Route:

Am Parkplatz Schwaigeralm startet die Wandertour zunächst schön flach zum Warmlaufen. Entlang des Sagenbachs (616) geht es an der Schwaigeralm vorbei taleinwärts, bis der Weg 616a nach links aufwärts leitet. Er schlängelt sich relativ steil auf einem bewaldeten Rücken zwischen zwei Bachgräben zur Scheuereralm hinauf. Dort lichtet sich der Baumbestand, und weiter geht es durch schütteren Wald und über freie Wiesen zur Ableitenalm. Zwischen Latschengebüsch führt der Weg nach Norden zum Alpenlehrpfad am Grat zwischen Grubereck und Risserkogel. Nach einem Schwenk nach rechts geht es über den felsigen, latschenbewachsenen Westgrat zum Risserkogel hinauf (617), wo der Blick über Tegernsee, Wallberg und Blanken- stein schweifen kann. Der Abstieg folgt zuerst dem Anstiegsweg, zweigt dann aber nicht wieder auf den Weg in Richtung Ableitenalm ab, sondern bleibt auf dem Grat bis zum Grubereck. Dort zieht der Grat nach Norden, wo bald ein steiler Pfad hinab in Richtung Kreuth leitet. Der Weg (weiter 617) verläuft hier identisch mit der Via Alpina. In Kreuth angekommen, geht es entlang der Weißach zurück zum Ausgangspunkt der Tour.

Einkehr auf der Tour: Schwaigeralm

Setzberg

Des Wallbergs stiller Nachbar

Dass sein Name im Vergleich zu seinem Nachbarn Wallberg nicht in aller Munde ist, liegt sicher nicht daran, dass es der Landschaft rund um den Setzberg an Zauber mangelt. Wie auch, schließlich liegen beide Gipfel nur einen Katzensprung voneinander entfernt. Was dem Setzberg fehlt, ist vor allem die Gondelbahn zu einem Panoramarestaurant kurz unterm Gipfel. Und gerade das macht ihn in den Augen vieler Bergsteiger erst recht attraktiv. Auf versteckten Pfaden geht es durch herrlichen Bergwald hinauf.

  • Schwierigkeit: mittel (rot)
  • Höhenmeter: 1.000 Hm
  • Distanz: 16,2 km
  • Dauer: 7 Std.

Gipfel

  • Setzberg: 1.706 m

Beim Abstieg liegen mit dem Wallberghaus und dem Wallbergmoos zwei schöne Einkehrstationen auf dem Weg, bevor es zum krönenden Abschluss entlang der Weißach zurück nach Kreuth geht. Im Sommer kann man im Gebirgsbach oder auch im Kneipptretbecken am Kurpark Kreuth am Ende herrlich seine müden Füße kühlen. Und wer auch dem nahen Wallberg mitsamt Bergkircherl einen Besuch abstatten will, der muss nach dem Setzberg nur einen kleinen Abstecher vom Wallberghaus machen und kann für den Abstieg je nach Kondition auch die Bergbahn ins Tal nehmen.

Route:

Im Kurpark Kreuth startet der Weg 617 zum Grubereck. Nur am Anfang folgt er der Forststraße, später wird diese noch ein paarmal gekreuzt. Wer den Abstecher zum Grubereck (1664 m) nicht machen möchte, nimmt bei der Abzweigung zum Alpenlehrpfad direkt den Weg 618b nach links zum Setzberg, auf den man auch vom Grubereck aus trifft. Beim Abstieg folgt die Rundtour weiterhin dem Weg 618b bis zum Wallberghaus.

Von dort geht es dann über 618 und 618a zu einer weiteren Einkehrmöglichkeit in der Berggaststätte Wallbergmoos. Nach dem Abstieg zur Wallbergbahn Talstation zweigt der Weg unterhalb vom Parkplatz nach links zum Ortsteil Trinis und der Pförnerbrücke über die Weißach ab (504). Entlang der Weißach führt der Wassererlebnisweg durch die Auenlandschaft zurück zum Ausgangspunkt in Kreuth.

Der Dammweg 502 ist hundefrei. Wer auf der Wanderung seinen tierischen Begleiter dabei hat, weicht auf Weg 501 auf der östlichen Flussseite aus.

Einkehr auf der Tour: Wallberghaus (1.507 m), Wallbergmoos (1.102 m), Weißachalm

Königsalm

Auf Sissis Spuren

Die Wanderung führt zur herzoglichen Königsalm mit herrlicher Aussicht zu den Blaubergen und zum Leonhardstein. In dem idyllisch gelegenen herrschaftlichen Gebäude sollen schon echte Königskinder genächtigt haben. Heute weiden dort die Pferde der Herzogin Helene in Bayern gemächlich zwischen den Almkühen.

  • Schwierigkeit: mittel (rot)
  • Aufstieg/Abstieg: 440 Hm
  • Distanz: 10 km
  • Dauer: 3 ½ Std.

Höchster Punkt

  • Königsalm: 1.114 m

Route:

Nach dem Start am Parkplatz Siebenhütten/Gernberg zweigt etwa 500 Meter nach Überquerung der Brücke der Weg Richtung Schildenstein und Königsalm/Geißalm (615) ab. Erst noch flach, steigt der Pfad bald im Bergwald an bis zur Geißalm mit ihrer gemauerten Hütte. Die Ziegenmolke, die hier ursprünglich gewonnen wurde, war früher ein gefragtes Kurmittel im Wildbad. An der Weggabelung nach der Geißalm zweigt rechts der untere Weg zur Königsalm ab (615a). Ohne große Mühe geht es nun durch den Klammgraben taleinwärts, über den Bach und zum langgezogenen Stallgebäude der Königsalm.

Das daneben stehende Kavaliershaus wurde unter König Max I. Joseph errichtet, der sich oberhalb der Molkekammer einen Salon ein- richten ließ. Im Glas eines der Fenster soll sogar Sisi, die spätere Kaiserin von Österreich, ihre Initialen eingeritzt haben. Heute kann man auf der schmucken Alm eine Brotzeit mit würzigem Kräutertopfen aus eigener Produktion oder selbstgebackenen Kuchen genießen. Von der Königsalm geht es auf einem gut ausgebauten Forstweg über Wiesen und durch den Wald abwärts (615a). Unten angekommen, trifft man auf den Wanderweg 501, der entlang der Weißach flussabwärts zurück nach Wildbad Kreuth führt.

Einkehr auf der Tour: Königsalm (1.114 m)