Podcast Folge #zwölf: Mit Andy Holzer durch Mauthen

Freunde für den Frieden

Das Bergsteigerdorf Mauthen ist ein geschichtsträchtiger Ort. Hier wird und ist vieles lebendig, was vor hundert, hunderttausend oder hundert Millionen Jahren in Kärnten passierte. „Und doch ist Mauthen“, wie Bergsteigerdorf-Projektkoordinator Ingo Ortner sagt, „alles andere als rückwärtsgewandt.“ Man weiß um die Erdgeschichte und hat sie in die Gegenwart transportiert. Mit einem Geopark und entsprechenden Wissens-Wegen. In der Gemeinde haben die Menschen begriffen, dass sich mit den kulturhistorischen Wurzeln, die bis in die Römerzeit reichen, kreative und moderne Ideen umsetzen lassen. „Und dass wir nie wieder Krieg wollen“, erzählt die Leiterin des Antikriegsmuseums, Karin Schmid. Von 1915 bis 1918 war das Gebiet in den Karnischen Alpen Frontlinie. Wer den Karnischen Höhenweg geht, kann sich ein lebendiges Bild vom Irrsinn des Stellungskriegs machen. Der blinde Bergsteiger Andy Holzer tut das. Dazu braucht er kein Augenlicht. „Ich sehe mit Händen, Ohren, Nase und Gaumen.“ Der Osttiroler saugt alle Informationen auf wie ein Schwamm.

Neugierig ist Holzer wie der Vorsitzende der Alpenvereins-Sektion Obergailtal-Lesachtal, Sepp Lederer. Den 76-Jährigen bezeichnen viele Menschen als eine der treibenden Kräfte in Mauthen. Lederers Anliegen sind bis heute vor allem die jungen Leute. Keine Idee ist ihm zu schräg. „Widerstände sind dazu da, sie zu überwinden“, sagt Lederer, der für sein Leben gerne singt. Auch hiervon bekommt Andy Holzer eine Kostprobe, genauso wie von dem in Mauthen gebrauten Bier. Dass der Ort schon immer irgendwie innovativ war, zeigt auch der Weg in Energiefragen. Schon vor 135 Jahren wurden in der Kärntner Marktgemeinde dafür die Weichen gestellt. Mit erneuerbaren Energien. Wasser, Wind, Sonne, Biomasse. Ein Modell, das sich inzwischen international herumgesprochen hat und mehrfach ausgezeichnet wurde. Das gilt übrigens auch für die kulinarischen Genüsse. Die Gemeinde Kötschach-Mauthen bildet mit den Nachbarn im Gailtal, im Lesachtal und am Weißensee eine Keimzelle der österreichischen Slow-Food-Bewegung. Genuss von regionalen Produkten, und zwar in aller Ruhe.

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