Geht es nach den Chroniktafeln der Matscher Dorfkirche, wurde das Matscher Tal schon von illyrischen Stämmen besiedelt. Um 400v. Chr. sollen es Kelten gewesen sein, die sich mit den Ureinwohnern des Tales zum Volk der Räter verschmolzen haben. Ein im Saldurbach aufgefundener keltischer Helm und die Namen der keltischen Gottheiten „Eisa“ und „Rumla“, die heute noch Teil der Flurnamen sind, gelten als Beweise.

Der Name Matsch geht wahrscheinlich auf das vorrömisch-indogermanische Adjektiv mak- (feucht, nass) zurück, das zu makjā (Feuchtgelände) erweitert wurde. Im Alpenromanischen zu matšja, geworden wurde der Name im Mittelhochdeutschen zu Mätsche (Beleg von 1302) umgelautet. Die Interpretation von Matsch als einem von den Römern, die um 15 v. Chr. Matsch erreichten, eingeführten Valle amatsja (liebliches, freundliches Tal) entspricht einer Volksetymologie. Die Form „Amatia“ geht auf romanisch a Matšja (auf, in Matsch) zurück.

Man vermutet, dass das Tal schon zur Zeit der Völkerwanderung den Einheimischen als Zufluchtsstätte diente. Urkundlich erwähnt wird „Amatia-Venosta“ bereits um 824 n. Chr. Zahlreiche frühmittelalterliche Flurnamen (Quadras, Pardeng) lassen darauf schließen, dass das Matscher Tal bereits zu dieser Zeit dauerhaft besiedelt war, im Gegensatz zu den anderen Nebentälern des Vinschgaus, in denen die Besiedelung erst im Hoch- und Spätmittelalter einsetzte. Um 1200 soll es nach Pfarrchronik bereits um die hundert Familien in Matsch gegeben haben. Zu dieser Zeit ließ sich auch das gleichnamige Adelsgeschlecht im Tal nieder und trieb die Siedlungstätigkeit voran, so dürften die Runhöfe als Rodungsinseln in dieser Zeit entstanden sein.