“Griaßt enk!”
Die Oberetteshütte auf 2.670 Metern (N 46° 45,888’, O 10° 42,672’) wird von der AVS-Ortsstelle Matsch betreut. Der Normalzustieg zur Oberetteshütte erfordert knappe drei Stunden Gehzeit und beginnt im Matscher Talschluss bei den Glieshöfen.
Die Hüttenwirte Karin und Edwin legen besonderen Wert auf Nachhaltigkeit, die Verwendung von regionalen Produkten und traditionelle Küche(Alpenvereins-Initiative „So schmecken die Berge“): Knödel, Gulasch, Kaiserschmarrn, Meisl`s Nudelpfanne, Suppe oder den „Holbmittoug“ mit hausgeselchtem Speck und Almkäse direkt von den Bauern des Matschertales.
- Schlafplätze: Zimmerlager: 50, Gemeinschaftslager: 23
- Öffnungszeiten Sommer: Mitte Juni bisEnde September.
Je nach Wetter kann eine Woche früher oder später geöffnet bzw. geschlossen werden. Daher ersuchen wir um telefonische Nachfrage. - Öffnungszeiten Winter: Die Hütte ist im Winter geschlossen.
Die Hütte ist auch für Familien mit Kindern ab acht Jahren als Ausflugsziel geeignet (Gehzeit für Kinder = Normalgehzeit x 1,5) und bietet kinderfreundliche Verpflegung und Ausstattung sowie zahlreiche Erlebnismöglichkeiten.
Ausgangspunkt für zahlreiche Touren
Die Oberetteshütte ist Ausgangspunkt unter anderem für die klassische Gletschertour auf die Weißkugel, aber auch für eine Wanderung zu den Saldurseen, der höchstgelegenen Seengruppe Südtirols. Die abgeschiedene Umgebung verwöhnt mit einmaliger Aussicht und Ruhe.
Die Tour zur heimlichen Königin der Ötztaler Alpen verlangt Gletscherausrüstung und Hochtourenerfahrung.
Von der Oberetteshütte führt der Steig Nr. 5b auf den 3.000 m hohen Sattel. Von dort weiter zum kleinen Kessel des Spaiktsees und über einen breiten Rücken hinunter zum Gletschereinstieg.
- Höhenunterschied: 1.200 m
- Zeit: 5 h
Über den spaltenreichen Gletscher, zunächst in der Mitte, bis auf der Höhe des „Schwarzen Knottes“, dann ziemlich links haltend (nördlich) weiter zum großen Becken unterhalb der Quellspitzen. Hier stoßen wir auf die alte Route, die unterhalb der Inneren Quellspitze Richtung Hintereisjoch (3.469 m) führt. Danach folgen wir dem Aufstieg über das „Matscher Wandl“, einen recht steilen- Südhang, der bei Blankeis oder Neuschnee vorsichtig angegangen werden muss. Knapp oberhalb beginnt schließlich der luftige Gipfelgrat, der Trittsicherheit verlangt.
Die Höllerscharte war der frühere Weg zur Weißkugel und wurde nach Franz Höller benannt. Höller war ein Kaufmann aus Karlsbad, der sich beim Bau der Hütte verdient gemacht hatte. Als Dank hieß die Hütte circa 20 Jahre lang Höllerhütte.
Von der Hütte steigen wir den Weg Nr. 5 hinauf in den Kessel unterhalb der Oberettesscharte. Hier biegen wir nach links ab und gelangen über eine kleine versicherte Steilstufe zur Höllerscharte, wo sich eine grandiose Aussicht auf die Weißkugel eröffnet.
Alternativ kann die äußere Quellspitze (3.385 m) als Gipfel mitgenommen werden (von der Scharte aus rechts halten) oder wir folgen dem markierten Kamm talauswärts zum Spaiktsee und von dort dem Steig Nr. 5b zurück zur Hütte.
Höhenunterschied: 600 m
Zeit: 4,5 h für den gesamten Rundweg
Der Klassiker der Höhenwanderungen des Matscher Tals ist die Seenrunde oder „iber die Lockn“, wie es unter den Matschern heißt. Der ehemalige Hüttenwirt Roman Burgo schreibt über diese Wanderung: „Fünf Hochgebirgsseen von seltener Schönheit schmücken eine grandiose Bergkulisse: In ihrem kristallklaren Wasser spiegeln sich die weißleuchtenden, steilen Gletscher von Lazaun und Saldur, der blaue Himmel über Matsch und die rötlichen, uralten Gletscher der südlichen Ötztaler. Das Plateau hat fast tibetisches Flair …“
Die Wanderung nimmt ihren Ausgang am Glieshof und verlangt einiges an Ausdauer. Die Tour kann über die Oberetteshütte (für Familien z.B. mit Übernachtung) zu den Saldurseen und dem Glieshof oder auch umgekehrt begangen werden. Von der Hütte steigen wir steil bis auf 3.000 Meter hinauf und dann über die Plateaustufen zu den einzelnen Seen, die alle in anderen Farben leuchten. Nach dem letzten See führt der Weg wieder steil hinunter bis zur Inneren Matscher Alm. Die Wanderung erfordert Trittsicherheit und gutes Wetter. Die beste Zeit ist Juli bis Oktober. Wer will, kann die Wanderung auch noch mit einem Gipfelerlebnis auf den einsamen Spitzat oder die Südliche Schwemmserspitze verlängern.
Höhenunterschied: 1200 m
Zeit: 6,5 h für die gesamte Runde