Im Ortskern von Sachrang leben rund 290 Menschen, hauptsächlich von kleinstrukturierter Landwirtschaft und sanftem Tourismus. Der innere Ortskern wird von der wunderschönen Barockkirche St. Michael dominiert und steht komplett unter Denkmalschutz. Das historische Häuserensemble sieht nicht nur aus wie aus einem Heimatfilm, es wird regelmäßig als Kulisse dafür genutzt.

Der "Müllner-Peter"

Besonders stolz ist Sachrang auf den „Müllner- Peter“, bürgerlich Peter Hueber (1766–1843). Er war neben seiner Tätigkeit als Müller auch Musiker und Universalgelehrter – Heilkundler und Chirurg. Er verfügte über eine eigene Apotheke und beschäftigte sich mit Astronomie sowie Sprachforschung. In seinem Nachlass sind u.a. zwei umfangreiche Handschriften mit Heilrezepturen aus jener Zeit erhalten.

Bekannt wurde er durch Carl Oskar Renners erfolgreichen Roman „Der Müllner Peter von Sachrang“, den das Bayerische Fernsehen 1978 als Dreiteiler verfilmte. Diesem Umstand verdankt Sachrang eine gewisse Bekanntheit und das kleine Museum, in dem das Leben und die Zeit des Peter Hueber dargestellt werden. Wichtig ist der Müllner-Peter bis heute wegen seines musikalischen Schaffens: Er komponierte und sammelte viele Noten. In seiner Notensammlung fanden sich auch Stücke Mozarts und Hollers, deren Zeitgenosse er war. Dieser Notenschatz wurde zufällig in der Pfarrkirche entdeckt und wird als musikalisches Erbe bis heute gepflegt.

Musik von Weltniveau erklingt auch heute in Sachrang wenn das „Musik Forum Sachrang“ zu Konzerten einlädt. Der weltweit anerkannte Oboist Prof. Hansjörg Schellenberger und seine Frau, die Harfenistin Margit-Anna Süß, organisieren jährlich Meisterkurse für Oboe, Horn, Harfe und Gesang, die von Teilnehmern aus der ganzen Welt besucht werden. Auch die im Jahresverlauf stattfindenden Konzerte zeugen vom Können und Enthusiasmus der Schellenbergers in ihrer Wahlheimat Sachrang.

Die Ölbergkapelle

Die fast schon kitschig-idyllisch gelegene Ölbergkapelle ist jeweils am dritten Sonntag im September Ziel der Bayerisch- Tiroler Wallfahrt, zu der Pilger von beiden Seiten der Grenze kommen. Die Zelebranten sind abwechselnd aus Österreich und Bayern. Sogar der emeritierte Papst Benedikt war während seiner Zeit als Erzbischof von München-Freising schon dort.

Aktive Almwirtschaft

Oberhalb der beiden Bergsteigerdörfer breiten sich neben nachhaltig gepflegten Bergwäldern weite Almgebiete aus. Die gewachsene Kulturlandschaft im Tal und auf den Almen sowie Quellen, Bachläufe, Wasserfälle und Auen zeichnen die Landschaft um Schleching und Sachrang aus und machen beide Orte ebenso liebenswert wie lebenswert.