Im 11. Jahrhundert dürfte Zell – Mitterwinkel als erster Gemeindeteil besiedelt worden sein. Die erste Kirche wurde wahrscheinlich um 1200 errichtet. Im Jahre 1280 wird Zell erstmals urkundlich erwähnt. Im 13. und 14. Jahrhundert setzte eine gezielte Besiedelungs- und Rodungsphase ein. Im Jahre 1524 vermeldete das älteste erhaltene „Hollenburger Urbar“ in Zell bereits 43 Höfe. 1630 werden die Bewirtschafter zweier Höfe im Sonnegger Bereich (Meležnik und Kališnik) als erste freie Bauern erwähnt.
1787 wird Zell zur eigenständigen Pfarre erhoben. Zell hat sich schon lange – bevor im Jahre 1848 mittels Gemeindegesetz der Begriff „Ortsgemeinde“ eingeführt wurde – als eine Art Gemeinde dargestellt. Die gemeinsamen Interessen der Zeller Bevölkerung waren groß und diese wurden auch gelebt, was man an den gemeinschaftlichen Sägen, Mühlen oder auch Almservituten gut sehen konnte. Im Jahre 1850 wurde Ogris Thomas auf sehr unkonventionelle Art und Weise zum ersten Bürgermeister gewählt. Einige der größeren Bauern trafen sich zur „Wahl“ und haben dann einen von ihnen zum Bürgermeister ausgewählt. Mit der Wahl von Johann Kelich zum Bürgermeister im Jahre 1895 wurde auch die slowenische Sprache als Gemeindeamtssprache eingeführt.
Nachdem Kärnten durch die Kärntner Landesverfassung von 1918 den Beitritt zur Republik Deutschösterreich erklärt hatte, drangen am 5. November 1918 Truppen des Königreiches der Serben, Kroaten und Slowenen (SHS-Staat) in Kärnten ein. Im Jahre 1920 fand eine Volksabstimmung im Grenzgebiet Südkärntens (zur so genannten „Zone A“ zählte auch die Gemeinde Zell) statt, wobei die Mehrheit der Südkärntner Bevölkerung für den Verbleib bei Österreich stimmte. Im Jahre 1920 gelangte die „Zone A“ wieder unter österreichische Verwaltung.
Die Zeit des Zweiten Weltkrieges war für die Bevölkerung von Zell – Sele geprägt von großen Entbehrungen und schmerzvollem Leid. Zell – Sele war eines der Zentren des organisierten Widerstandes gegen das NS-Regime und musste dafür einen hohen Blutzoll zahlen.
Nach Kriegsende kamen vermehrt Touristen und Bergsteiger nach Zell, um die Schönheiten der beeindruckenden Gebirgswelt und der einzigartigen Kulturlandschaft zu erleben. Zahlreiche Zeitschriften berichteten von der faszinierenden Bergwelt und der gastfreundlichen Bevölkerung. Das Koschutamassiv und vor allem der Koschutnikturm wurden zu einem Anziehungspunkt für zahlreiche Bergsteiger.