Das Villgratental hat einen besonderen Ruf als hervorragendes Skitourengebiet. Von November bis Ende Mai bieten die Villgrater Berge Skitourengehern großartige Bedingungen. Eine hohe Dichte von über 40 ausgesuchten Touren, die fast 3.000 m erreichen und in allen Schwierigkeitsklassen angeboten werden, stehen für weniger geübte und für erfahrene Skitourengeher zur Verfügung.
Wer sich unsicher fühlt, kann sich von lokalen, geprüften Bergführern oder Skiführern begleiten lassen. Gesammelt sind alle Touren im Skitourenführer „Skitouren- und Schneeschuhtouren im Villgratental“. Gut trainierten Tourengehern kann auch die mehrtägige Umrundung des Villgratentals auf Tourenskiern, die Herz-Ass Skitour empfohlen werden, welche mehrere Überschreitungen und einige der Top-Skitourenberge beinhaltet.
Die meisten Ski- und Schneeschuhwandertouren beginnen direkt im Tal, einige bei den Unterkünften, bei den Ferienwohnungen oder Gasthöfen der 3- oder 4-Stern-Kategorie sowie beim Haus des Alpenvereins Südtirol, dem Friedl-Mutschlechner-Haus, nahe des Innervillgrater Dorfzentrums. Im Winter 2015/16 wurde im Villgratental zusammen mit dem Land Tirol ein Skitourenlenkungskonzept eingeführt, welches ein Miteinander von Skitourgehern (www.bergwelt-miteinander.at), Grundbesitzern, Jagd und Forst beinhaltet. Um Wildtiere und andere Schutzobjekte in ihrem natürlichen Lebensraum nicht zu stören, sind einige Verhaltensregeln zu beachten und die vorgegebenen Routen sollten nicht verlassen werden.
Neben den Skitouren ist das Angebot im Winter äußerst abwechslungsreich: Für sportliche und erholsame Aktivitäten stehen schneesichere Loipen in Innervillgraten und Außervillgraten, drei Naturrodelbahnen und eine Reihe von Winterwanderwegen, Pferdeschlittenfahrten und ein Eislaufplatz zur Verfügung.
Schöne und technisch unschwierige Skitour von Kalkstein über das Roßtal auf die Kreuzspitze, diese Tour ist den gesamten Winter über möglich.
Vom Parkplatz in Kalkstein folgt man dem Weg Richtung Alfenalm. Kurz bevor man in freie Flächen kommt, zweigt rechts der Fahrweg ins Roßtal ab, dem man nun, entlang des Berghanges, in Richtung Nordost folgt. Immer auf der linken Seite entlang, vorbei an Almhütten, bis sich auf etwa 2.000 m das Tal nach Nordosten wendet und die Kreuzspitze sichtbar wird. Nun über Mulden und Rücken steiler ansteigend, bis man zum Schluss in einer weiten Schleife von Westen her die Spitze erreicht (Kreuz). Sehr schöner Blick nach Innervillgraten und auf die Bergbauernanwesen im Tal.
Aufstiegszeit etwa 3 Stunden (985 HM). Auf Schneebrettgefahr unterhalb des Gipfels ist zu achten.
Kürzeste, aber nicht minder attraktive Skitour im Kalksteiner Tourengebiet, die bei Pulverschnee wie auch bei Firn den ganzen Winter über mit wunderbaren Skihängen besticht. Auch für Anfänger geeignet.
Vom Parkplatz in Kalkstein folgt man dem Weg Richtung Alfenalm. Nach der letzten Hütte zweigt man rechts ab, Richtung Norden, durchquert zuerst den Wald links des Grabens, der relativ steil ansteigt. Anschließend über freies Gelände in Richtung Zollhütte, 2.329m, von wo aus man, sich leicht rechts haltend, den Grat erreicht. Diesem in Richtung Nordwesten folgend erreicht man nach kurzer Zeit den Pürglersgungge (860 HM, 1,5 Stunden).
Abfahrt über Aufstiegsroute.
Schöne und viel begangene Skitour mit sehr schöner Dolomitenblick, die beinahe den gesamten Winter über möglich ist.
Von Innervillgraten folgt man der Straße bis nach Kalkstein. Von Kalkstein schlägt man den Weg Richtung Gaishörndl ein, der zuerst dem Fahrwege Richtung Alfenalm folgt. Nach einiger Zeit rechts des Baches weiter Richtung Südwesten und etwas steiler ansteigend bis zur Ruschlet Alm, die an der Waldgrenze liegt. Nun entweder über steile Hänge geradeaus bis zum Gaishörndl, oder links in den weiten Talkessel hinein und durch eine steile Rinne, später etwas flacher und rechts haltend in die Böden in Richtung Pfanntörl (zwischenToblacher Pfannhorn und Gaishörndl). Kurz vor der Lenke in einem großen Bogen nach rechts und über die Ostflanke auf das Gaishörndl oder den steileren Grat vom Pfanntörl direkt hinauf zum Gipfel.
Aufstiegszeit ca. 2,5 bis 3 Stunden (975 HM).
Wunderschöne und mäßig steile Abfahrt bis nach Kalkstein. Auf Lawinengefahr oberhalb der Ruschlet Alm und am Gipfelhang ist zu achten.
Gleicher Anfahrtsweg und Aufstieg bis zum Pfanntörl wie bei der Tour zum Gaishörndl. Die steile Flanke zum Pfanntörl ist im Hochwinter immer mit Vorsicht zu begehen (Schneebrettgefahr). Vom Pfanntörl nach links über den Grat bergan (teilweise felsendurchsetzt) und an alten Bunkeranlagen vorbei zum Gipfel. Bei geringer Schneelange muss man die Ski am Grat teilweise abschnallen. Die überwältigende Aussicht auf die nahen Dolomiten entschädigt für die Mühe des Anstieges.
Die hier vorgestellte Tour ist erst ab dem Pfanntörl von skifahrerischer Bedeutung. Nicht um der Abfahrt wegen, sondern der schönen Aussicht wird diese Tour hier vorgestellt.
Aufstiegszeit ca. 3 Stunden (1.023 HM). Abfahrt entlang des Aufstiegs.
Das Marchkinkele ist der südlichste Gipfel in den Villgrater Bergen. Er kann von Innervillgraten aus durch das Oberhofertal oder aber von Kalkstein über die Alfenalm bestiegen werden.
In Kalkstein folgt man hinter der Kirche dem Fahrweg in südwestlicher Richtung bis zur Alfenalm. Von hier noch etwas weiter bis zum Bach, wo sich die Wege teilen – Richtung Südwest geht es weiter zum Gaishörndl. Zum Marchkinkele folgt man rechts dem Bach in Richtung Südosten. Nach einger Zeit führt der Weg steiler werdend über Mulden und zuletzt erreicht man in steilem Anstieg einen Einschnitt im südlich verlaufenden Grat; nun erst wird das Marchkinkele sichtbar. Dem Kamm folgend erreicht man in einem Bogen das Marchkinkele.
Aufstiegszeit etwa 2,5 bis 3 Stunden (1.150 HM).
Die Abfahrt kann entweder entlang der Aufstiegsroute oder über die Oberhofer Alm empfohlen werden. Beim Aufstieg über die Alfenalm ist auf Schneebrettgefahr zu achten, da sehr steile Hänge gequert werden. Abfahrt anspruchsvoll und das erste Stück vom Grat sehr steil.
Tipp: Auch die Überschreitung vom Marchkinkele auf das Pfannhorn kann dem erfahrenen Skitourengeher ans Herz gelegt werden.
Von Innervillgraten folgt man der Straße zum Hof „Maxer“ und nimmt rechts die Abzweigung ins Arntal bis zum Hof „Lüfter“. Direkt vom Hof erreicht man nach wenigen Metern den Bach, den man über eine Brücke quert. Über die sehr steile Wiese gelangt man zur Straße, wo man links nach 200 Meter den „Fürat“ Hof erreicht. Nun über die Wiesen höher oder östlich des Bachgrabens aufwärts, bis man kurz darüber den Forstweg erreicht und über diesen zur Kamelisenalm (1.973 m) gelangt. Von der Kamelisenalm weiter, bis nach einem Geländerücken das Rote Kinkele sichtbar wird. Dem Bachgraben weiter bis auf 2.100 m folgend, gelangt man direkt an den Fuß des Roten Kinkeles. Nun links im Bachgraben steil aufwärts in ein Kar. Über Mulden weiter, etwas rechts halten, dann steil dem Nordostgrat entlang auf den Gipfel, der eine sehr schöne Aussicht bietet. Auf Lawinengefahr ist ab etwa 2.100 m und beim Aufstieg auf den Grat zu achten.
Das Rote Kinkele ist eine anspruchsvolle Tour und kann auch im Hochwinter unternommen werden. Die Abfahrt erfolgt etwa entlang der Aufstiegsroute.
Aufstiegszeit ab dem Hof „Lüfter“ etwa 3,5 Stunden (1.070 HM).
Von der Reiterstube im Winkeltal folgt man dem Fahrweg bis zur Unterbrunneralm (1.623 m), wo man den Bach quert. Von hier nach rechts in östlicher Richtung über die Untere und die Obere Arnalm und anschließend über freie Hänge, zum Teil steil empor, in das Arnschartl.
Aufstiegszeit 2,5 bis 3 Stunden (1.120 HM). Schöne, unschwierige Abfahrt über die Aufstiegsroute. Diese Tour ist den gesamten WInter über möglich.
Der Regenstein ist den geübten Skitourengehern vorbehalten. Er kann vom Winkeltal aus bestiegen werden. Ausgangspunkt ist die Brücke auf 1.623 m Höhe, wo der Fahrweg vom Ost- auf das Westufer quert. Etwa 500 m danach sieht man die unbewaldeten, steilen Hänge am Südwestsporn des Regensteins. Dort steigt man nun in fast östlicher Richtung steil aufwärts und erreicht, sich leicht rechts haltend, den Mitterer Berg. Durch ein steiles Kar, sobald als möglich wieder nach links querend, ersteigt man den Gratrücken des Regensteins. Unter dem Gipfelgrat werden die Skier zurückgelassen und es geht zu Fuß über den Grat auf den 2.891 m hohen Gipfel. Sehr schöner Aussichtsberg.
Aufstiegszeit vom Winkeltal ca. 2,5 bis 3 Stunden (1.374 HM).
Abfahrt entlang der Aufstiegsroute über die 1.000 m hohe steile Flanke. Solange noch Tiefschneeverhältnisse vorherrschen, ist auf den Steilflanken auf Lawinen- und Schneebrettgefahr zu achten. Die direkte Abfahrt mit Skiern vom Gipfel des Regensteins, wie auch vom Gölbner, ist nur für „Spezialisten“ zu empfehlen. Ideale Zeit für diese Tour ist Februar/März, überwiegende Hangrichtung ist Süd/Südost.
Von Außervillgraten in das Winkeltal bis auf 1.558 m, wo die Sommermarkierung mit der Aufschrift „Zum Gölbner“ nach rechts weist. Anfangs folgt man dem lichten Wald aufwärts. Etwas später hält man sich leicht rechts, bis man auf 1.940 m die Wiesen der Strassenalm erreicht. Hier quert man scharf nach rechts, fast bis in einen Graben, und folgt dann den freien, weiten Mulden oberhalb der Waldgrenze in nordöstlicher Richtung. Auf einer Höhe von 2.400 m in der großen Mulde zwischen Rappler und Gölbner wendet man sich nach rechts, um über steile Hänge, die günstigste Linie suchend, den Nordgrat des Gölbners zu erreichen. Über diesen das letzte Stück ohne Skier auf den Gipfel (1.400 HM, 4 bis 4,5 Stunden).
Abfahrt über die Aufstiegsroute. Die Tour eignet sich besonders für das Frühjahr, auf Lawinen ist unterhalb des Gipfels zu achten; sehr anspruchsvolle Abfahrt.
Ausgangspunkt ist der Versellerberg im Winkeltal bei Außervillgraten. Auf steiler Straße gelangt man zu den höchsten Bauernhöfen auf fast 1.700 m. Von dort startet die Skitour über einen Forstweg, bis man an der Waldgrenze auf die freien Almflächen der Verselleralm gelangt. Zuerst in nordwestlicher, dann in westlicher Richtung zum breiten Gratrücken. Über diesen aufwärts, bis er steiler und felsiger wird. Hier nach links in die wesentlich flachere Westflanke queren und über diese zum Gipfel (ca. 1.000 HM, 3 Stunden).
Die Tour ist den gesamten Winter über möglich, die vorwiegende Hangrichtung ist Südost.
Anstiege auf die Hochgrabe
Die Hochgrabe ist der beherrschende Berg in den Villgrater Bergen. Als zweithöchster Gipfel ist sie nur 12 m niedriger als die Weißspitze im Arntal.