Erste Siedlungen

Vor der Besiedlung war das Obersavatal eine bewaldete Welt, durch die nur wenige Reisende über den Wurzenpass ins benachbarte Kärnten beziehungsweise Friaul gelangten. Die Hauptorte Dovje und Mojstrana haben unterschiedliche Ursprünge. Dovje ist sicherlich die ältere Siedlung, die erstmals im Jahr 1033 erwähnt wurde. Nachdem der deutsche Kaiser Konrad II. und Graf Alberich das Gut Dovje dem Bistum Freising schenkten, begann eine beschleunigte Ansiedlung von Leibeigenen aus dem Pustertal und der Unterkrain. Die Entlastung vom Frondienst beschleunigte auch diese Besiedlung, und so gab es im Jahr 1065 bereits vier große Höfe in Dovje. Im Jahr 1286 war Dovje eine unabhängige Gemeinde, in der hauptsächlich Bauern lebten.

Entwicklung und Niedergang der Eisenverhüttung

Durch die Entdeckung von Eisenerzvorkommen im Gebiet der heutigen Oberkrain entstanden zahlreiche kleine Hütten überall dort, wo neben Erzvorkommen auch Wasserkraft und Buchenholz als Rohstoffe für die Herstellung von Holzkohle zur Verfügung standen. Aus diesem Grund siedelten die Herrscher im Jahr 1291 vier Schmieden in Mojstrana an, die von der Landwirtschaft lebten und mit Eisen ihre Steuern zahlten. In Vrata gab es auch Eisenerzvorkommen, wo auch Holzkohle hergestellt wurde. Die neue Siedlung, die zwischen den Flüssen Triglavska Bistrica und Sava Dolinka entstand, erhielt den Namen Mojstrana – wahrscheinlich abgeleitet vom deutschen Namen „Maistern“, nach den Metallschmiedemeistern. Im Jahr 1318 siedelten die Behörden die ersten fünf Bauern in Mojstrana an, die den Beginn der Entwicklung der Siedlung bildeten, da die Hüttenmänner eine größere land­wirt­schaft­liche Produktion benötigten zur Versorgung ihrer Familien.

Die weitere Entwicklung beider Orte erfolgte dann in unterschiedliche Richtungen. In Dovje entstanden mit der weiteren Abholzung der Wälder neue Bauernhöfe und so­gar kleinere Bauernhöfe in den höher gelegenen Gebieten – die Keuschen. Insbe­son­dere aufgrund des Mangels an Ackerland erzielten die Keuschler ein zusätzliches Einkommen durch Arbeit im Wald, der Köhlerei und anderen Gelegen­heits­arbeiten. Aus dieser Bevölkerungsstruktur gingen in Mojstrana viele Handwerker hervor, wie Weber, Zimmerleute, Schuhmacher, Schmiede und Maurer.

Die Eisenerzvorkommen in Vrat wurden bald unrentabel, so dass die Produktion von Roheisen nunmehr in Jesenice stattfand, während in Mojstrana und Radovna Schmieden errichtet wurden, die Roheisen (aus Jesenice importierte Schlacke) auf mechanischem Wege zu Produkten verarbeiteten, die für die Weiterverarbeitung geeignet sind. Diese wurden dann per Pferd nach Friaul transportiert und dort gegen Produkte eingetauscht, die die Bevölkerung von Jesenice und Umgebung benötigte. Gießereien und spätere Schmieden hatten viele Besitzer, konnten aber kaum mit dem technologischen Fortschritt auf dem Gebiet der Stahlerzeugung Schritt halten, und so wurden die Schmieden in der Gegend von Mojstrana und Radovna im Jahr 1887 endgültig geschlossen.

Zementwerk und Bau der Eisenbahn Ljubljana – Tarvisio

Nach dem Zusammenbruch der Schmieden kam es zu einer Wirtschaftskrise, in der die Familien der Schmiede als Wirtschaftsauswanderer, vor allem nach Amerika, abwanderten, ebenso wie einige Söhne bäuerlicher Grundbesitzer, die vom Wunsch nach leichtem und hohem Einkommen angezogen wurden. Leider kehrten viele erschöpft und mittellos in ihre Heimatstadt zurück.

Die Idee, eine Zementfabrik zu bauen, gab der wirtschaftlichen Entwicklung von Mojstrana neue Impulse. Das österreichische Unternehmen P. H. Amman aus Mödling wurde mit der Lieferung von Zement für den Bau von Siemens-Martin-Öfen zur Stahl­produktion in Jesenice beauftragt. Durch geologische Untersuchungen wurde festgestellt, dass in der Nähe von Mojstrana und in Radovna genügend Mergel­vor­kommen (als einer der Rohstoffe für die Zementproduktion) vorhanden sind, so dass der Bau eines Zementwerks rentabel wäre. Das Zementwerk wurde 1893 gebaut und in Betrieb genommen. Die Wirtschaftskrise Ende der 1920er Jahre, der Eigentümer­wechsel und die Verwendung minderwertiger Rohstoffe sowie Überschwemmungen im Jahr 1926 führten 1932 zur Einstellung des Betriebs. Ein aufmerksamer Besucher von Mojstrana wird neben der Technologieanlage am Eingang des Siedlungsteils, den die Einheimischen „Fabrka“ nennen, einige Überreste der ehemaligen Zement­werks­gebäude sehen.

Im Jahr 1870 wurde die Eisenbahnlinie Ljubljana-Tarvis gebaut, die den Verlauf der Entwicklung beider Orte erheblich veränderte. Mit dem Bau der Eisenbahn wurde der Zugang zu den Triglav-Tälern und zum Triglav selbst erheblich verkürzt und die ersten großen Touristengruppen kamen an, um die Bergwelt zu bewundern. Die wirtschaftliche Macht und Bedeutung von Mojstrana nahm erheblich zu und in diesem Sinne übernahm es die langjährige Vormachtstellung von Dovje. Mit dem Bau eines Hotels in Mojstrana wurden öffentliche Einrichtungen, wie das Postamt und die Wehrmacht, und 1921 auch der Sitz der Gemeinde dorthin verlegt, da damals erstmals der Bürgermeister von Mojstrana gewählt wurde. Auch das Gastgewerbe entwickelte sich rasch, da es in beiden Orten sieben Gasthöfe gab. Bereits nach dem Zusammenbruch der kleineren Hütten konzentrierte sich die Stahlindustrie in der nahegelegenen Stadt Jesenice, wo sich die Gesellschaft Kranjska industrijska družba entwickelte. Viele Einheimische aus Dovje und Mojstrana fanden dort Arbeit. Auf­grund der günstigen klimatischen Bedingungen wurde Mojstrana zu einem Ferienort, der neben dem damaligen jugoslawischen König Alexander auch von vielen be­rühm­ten Persönlich­keiten besucht wurde. Mit dem Bau von Berghütten in Vrata und in der Nähe von Triglav begann die Zahl der Besucher in den Bergen rapide zu steigen. Nach dem Zweiten Weltkrieg richtete sich die Entwicklung des Tourismus in der damaligen Gemeinde Jesenice auf das Skizentrum Kranjska Gora, weshalb er in Mojstrana zu einer weniger wichtigen Wirtschaftskraft wurde. Neben der land­wirt­schaft­lichen Tätigkeit fanden die Bewohner Arbeit in der Eisenhütte Jesenice, beim Metallwarenhersteller KOOP und im kleineren Holzwerk LIP. Sportliche Aktivitäten, insbesondere Wintersport, waren stark entwickelt, da sogar 18 Olympiateilnehmer aus Dovje und Mojstrana kamen.

Entwicklung des Bergsteigens vor Einrichtung des Alpenvereins

Wie in den übrigen Alpenländern waren die ersten Besucher des Triglav-Gebirges Einheimische, die durch ihre Arbeit als Hirten, Kräutersammler und Holzfäller die Bergwelt kennenlernten. Als Experten auf diesem Gebiet waren sie daher auch die ersten Führer für Naturforscher und Wissenschaftler, die die Bergwelt erkundeten. Nach der Erstbesteigung des Triglav-Gipfels am 26. August 1778 wuchs das Interesse an einem Besuch des Triglav-Gebirges. Bereits 1799 führten die Einheimischen den Bezirkshauptmann Hohenwart durch Krma über Velo polje nach Tosc. Historischen Daten zufolge waren die ersten Bergsteiger aus Dovje und Mojstrana bereits im Jahr 1824 auf dem Gipfel des Triglav. Im Jahr 1836 gelang dem Kurator des Staatlichen Museums aus Ljubljana, Heinrich Freyer, in Begleitung des Gastwirts Šmerc aus Mojstrana die Erstbesteigung von Stenar aus Vrata.

Als die Eisenbahnstrecke Ljubljana-Tarvis im Jahr 1870 eröffnet wurde, bedeutete dies eine wahre Blütezeit für die Orte unterhalb des Triglav, da die einfachsten Bergrouten zum Triglav von Mojstrana über Krma und Kot führten. Das gestiegene Interesse der Touristen an einem Besuch im Triglav und die Notwendigkeit, auf ihre Bedürfnisse einzugehen, führten zur Gründung der Krainer Zweigstelle des DuÖAV, die 1874 gegründet wurde. Im Jahr 1877 errichtete diese Zweigstelle die Maria-Theresien-Hütte (heute Planika-Hütte) dann erlosch ihr Betrieb für eine Weile. Nachdem der Betrieb der Zweigstelle 1881 wieder aufgenommen wurde, wurde 1887 die Deschmann-Hütte (heute Staničev dom) errichtet und eröffnet. Die Zweigstelle kümmerte sich auch um die Bergführerausbildung und organisierte 1894 in Mojstrana den ersten Bergführerkurs in Krain, an dem 13 Auszubildende aus Mojstrana und anderen Orten im Obersavatal teilnahmen.

Mit der Gründung des Slowenischen Alpenvereins (SPD) im Jahr 1893 begann auch das Nationalbewusstsein der Slowenen zu wachsen. Dies erhielt einen besonderen Aufschwung, als Jakob Aljaž, der Pfarrer von Dovje und ein stolzer Slowene, auf dem Gipfel des Triglav einen Turm errichtete, der zu einem nationalen Symbol wurde. Mit dem Bau der ersten Berghütte in Vrata (1895) und der Triglav-Hütte auf Kredarica (1896) und der Hütte Aljažev dom in Vrata (die erste wurde 1904 erbaut, die zweite, nachdem die erste durch eine Lawine zerstört wurde, im Jahr 1910) nahm die Zahl der Bergsteigerbesuche noch weiter zu. Gleichzeitig entbrannte der Kampf zwischen dem Krainer Zweig des DuÖAV und der SPD um die Vorherrschaft in den Julischen Alpen, der durch den Ersten Weltkrieg beendet wurde. Auf jeden Fall war Jakob Aljaž bis zu seinem Tod (1927) eine prägende Bergpersönlichkeit des Ortes, und die Einheimischen waren Bergführer, Träger und Hüttenbauer, von denen viele damals in beiden Bergorganisationen arbeiteten.

Einrichtung der Triglav-Zweigstelle des Slowenischen Alpenvereins in Dovje-Mojstrana (1928), heute Alpenverein Dovje-Mojstrana

Nach dem Tod von Jakob Aljaž wurde 1928 der Triglav-Zweigstelle des slowenischen Alpenvereins Dovje-Mojstrana gegründet. Bereits bei ihrer Gründung zählte sie 132 Mitglieder, die sich ganz im Sinne der Zeit dafür einsetzten, im wirtschaftlichen Bereich möglichst viel zu leisten – durch den Bau von Hütten und Bergwegen. So übernahmen sie 1932 die Leitung des Winterraums der Almhütte auf der Alm Zasipska planina und bauten 1938 ihre eigene Hütte auf dem Mlinca-Sattel an der Kreuzung zwischen dem Bergweg nach Kepa (Mittagskogel) und dem nach Dovška Baba. In diesem Jahr organisierte das Zentralkomitee von SPD auch eine alpinistische Expedition zum französischen Dauphiné, an der auch zwei Mitglieder des Vereins teilnahmen, nämlich Dr. Miha Potočnik (später Präsident des Slowenischen Alpenvereins) und Janez Brojan.

Die weitere Entwicklung des Vereins wurde durch den Zweiten Weltkrieg unterbrochen, der auch die Mitgliederzahl des Vereins mit allen seinen Opfern verringerte. Der Verein erwachte 1946 zu neuem Leben und nahm seine Tätigkeit in allen Bereichen auf.