Das Bergsteigerdorf Ginzling im Zillertal ist bekannt für seine wunderschönen Hochtouren. Einige der schönsten und beliebtesten Gipfel werden im Folgenden vorgestellt. Diese anspruchsvollen Touren verlangen Gletschererfahrung und entsprechende Ausrüstung. Wer zum ersten Mal in die Welt des ewigen Eises eintauchen möchte oder eine solche Unternehmung nicht auf eigene Faust antreten will sollte sich einem der erfahrenen Zillertaler Bergführer anschließen.
Großer Möseler (3.480 m)
Der zweithöchste Gipfel der Zillertaler Alpen wird sowohl vom Furtschaglhaus sowie von der Berliner Hütte aus häufig bestiegen. Eine Übernachtung auf dem Furtschaglhaus oder auf der denkmalgeschützten Berliner Hütte ist empfehlenswert. Die Bergtouren auf den Großen Möseler sind anspruchsvoll und verlangen Gletschererfahrung.
Südlich der Hütte führt ein Steig zuerst über einen Bach und dann in südöstlicher Richtung entlang eines Moränenrückens zum Schlegeiskees (2.724 m). Über den spaltenreichen Gletscher nach Osten auf einen markanten Felsrücken zu. Das Felsköpfl (2.985 m) wird südlich umgangen. Dann durch die breite Schuttrinne empor und nach rechts über den breiten Felsrücken hinauf bis an den Gipfelgrat. Hier gilt es, einen kurzen steilen Eishang zu überwinden, bevor man schließlich auf den Grat und weiter über den breiten Rücken zum Gipfel gelangt (1.185 HM, 4 Stunden).
Von der Berliner Hütte bzw. dem Gasthof Alpenrose über den Weg 502 hinauf in das Garberkar. In steilen Serpentinen aufwärts und über Moränen in südlicher Richtung zum Waxeggkees. Nun steigt man in Richtung des markanten Nordostgrates des Möseler auf, bleibt aber unterhalb des Felsfußes. Unterhalb der Gletscherbrüche empor und um den breiten Felsfuß des Kleinen Möselers herum gelangt man schließlich steil über Eis oder Firn in die Östliche Möselerscharte (3.240 m). Aus der Scharte zuerst dem Kamm nach Westen folgend und dann hinunter auf den Nevesferner. Von Süden gelangt man zur Einsattelung östlich des Gipfels, den man schließlich über unschwieriges Felsgelände erreicht (1.438 HM, 6 Stunden). Bei Vereisung Vorsicht im Gipfelbereich!
Großer Löffler (3.379 m)
Der Große Löffler wird zumeist auf dem Normalweg von der Greizer Hütte aus bestiegen. Es ist anzuraten, bereits am Vortag durch das Floitental zur Greizer Hütte aufzusteigen. Die Tour auf den Großen Löffler ist durch Spalten und Blankeis eine nicht zu unterschätzende Gletschertour. Im obersten Teil gilt es, grobes Blockwerk im I. Schwierigkeitsgrad zu überwinden. Von der Greizer Hütte auf einem Steig in südöstlicher Richtung über Gras- und Blockhänge hinauf zur alten Seitenmoräne. Nun südostwärts über das Floitenkees, am Westgrat des Großen Löfflers vorbei und stets in dessen Nähe aufwärts in den oberen Teil des Floitenkeeses. Hier nach Norden über den Südgrat (I) zum Gipfel (1.148 HM, 3,5 Stunden).
Großer Mörchner (3.283 m)
Hoch über Schwarzenstein- und Floitenkees erhebt sich der steile Felskegel des Großen Mörchner, der wegen seiner schönen Aussicht sehr beliebt ist.
Von der Berliner Hütte auf dem Weg 502 hinauf ins Feldkar und in östlicher Richtung über den „Saurüssel“ zum Mörchnerkar. Auf einem Steig zum nördlichen Schwarzensteinkees und weiter zum Schwarzensteinsattel (3.143 m). Vom Sattel nordwärts über die breite Schneekuppe in den kleinen Firnsattel am Fuße des Südostgrates. Auf Steigspuren gelangt man über den breiten, aperen Gratrücken zum Gipfel (1.243 HM, 4 Stunden).
Schwarzenstein (3.369 m)
Wie beim Aufstieg zum Großen Mörchner von der Berliner Hütte auf dem Weg 502 hinauf ins Feldkar und in östlicher Richtung über den „Saurüssel“ zum Mörchnerkar. Auf einem Steig zum nördlichen Schwarzensteinkees und weiter in Richtung Schwarzensteinsattel (3.143 m). In einem großen Bogen über den flachen Gletscher zum Grat und über diesen nach Südwesten zum Gipfel (3.563 m). Lange und anstrengende Tour (1.521 HM, 4 Stunden).