Hochgebirgs-Naturpark Zillertaler Alpen

Straßenbau- und Seilbahnerschließungspläne gefährdeten die einmalige Gebirgswelt der Zillertaler Alpen. Der Österreichische Alpenverein setzte sich bereits im Jahre 1981 für ein Ruhegebiet im hinteren Zillertal ein. Nach langem Ringen verordnete schließlich die Tiroler Landesregierung im Jahre 1991 das damals 372 km² große Ruhe­gebiet Zillertaler Hauptkamm.

In Zusammenarbeit mit dem Amt der Tiroler Landesregierung (Abt. Umweltschutz) richtete der ÖAV im Jahre 1992 eine Schutzgebietsbetreuung ein. Im Jahre 2001 erhielt das Ruhegebiet das Prädikat “Hochgebirgs-Naturpark Zillertaler Alpen”. Diese Auszeichnung können nur jene Schutzgebiete erlangen, die für die “Erholung in der Natur oder die Vermittlung von Wissen über die Natur besonders geeignet” sind. In den Jahren 2014 konnte der Hochgebirgs-Naturpark zwei große Erfolge feiern. Zuerst wurde er vom Verband der Naturpark Österreichs (VNÖ) als “Naturpark des Jahres 2015” prämiert und im Jahr seines 25-jährigen Bestehens (2016) wurde nach langer Vorarbeit die Erweiterung des Schutzgebiets um 43 km² am Tuxer Hauptkamm durch die Tiroler Landesregierung beschlossen. Durch die Einbeziehung des Tuxer Haupt­kamms bekam das Ruhegebiet auch einen neuen Namen, es heißt jetzt folgerichtig „Ruhegebiet Zillertaler und Tuxer Hauptkamm“.

Bemerkenswert ist auch, dass der Hochgebirgs-Naturpark Teil des größten Schutzge­biets­verbunds Mitteleuropas ist. Zusammen mit den angrenzenden Schutzgebieten, dem Nationalpark Hohe Tauern (Kärnten, Salzburg, Tirol), dem Naturpark Rieserferner Ahrn und dem Landschaftsschutzgebiet Innerpfitsch (Südtirol) sowie dem Natur­schutzgebiet Valsertal stehen so rund 2.730 km² unter Naturschutz. www.naturpark-zillertal.at

Naturparkausstellung in Ginzling

Der Hochgebirgs-Naturpark Zillertaler Alpen mit seiner intakten Natur- und Kulturlandschaft, seinen Gletschern, Gipfeln, Karen, Almen, Wäldern und Schluchten steckt voller Geheimnisse. Diese Besonderheiten werden seit einigen Jahren im Rahmen von Erlebnisausstellungen in Ginzling der Öffentlichkeit präsentiert. Heilkräuter, Alpinismus, Mineralien, Wilderer, usw. bilden eine reichhaltige Themenvielfalt und gewähren interessante Einblicke in die Naturparkregion.

Via Alpina

Die Via Alpina ist ein internationaler Weitwanderweg von Triest nach Monaco. Auf insgesamt fünf Routen, 341 Tagesetappen und über 5.000 km Weglänge durchquert er die acht Alpenstaaten Italien, Slowenien, Österreich, Deutschland, Schweiz, Liechtenstein, Frankreich und Monaco. Dabei stellt dieser Weg eine absolute Besonderheit dar, weil er die unterschiedlichen Kulturen und die Verbundenheit der acht Länder in symbolischer und ausdrucksstarker Art und Weise zusammenfügt. Am Pfitscherjoch überschreitet der Rote Weg der Via Alpina die Grenze zu Österreich. Entlang des Talbodens wandert man gemütlich nach Ginzling, dem Bergsteigerdorf der besonderen Art. Fernab vom Getümmel der großen Skizentren des Zillertals, darf hier im Einzugsgebiet des Hochgebirgs-Naturparks Zillertaler Alpen noch die Ruhe einer Jahrhunderte alten gelebten Kultur genossen werden. www.via-alpina.org

Gletscherweg Berliner Hütte

Die Berliner Hütte ist die älteste und wohl auch die außergewöhnlichste Hütte im Zillertal. Seit 1997 steht sie wegen ihres einmaligen Charakters unter Denkmalschutz. Am Anstieg zur Berliner Hütte empfiehlt sich der Besuch des, anlässlich des 125-jährigen Bestehens der Berliner Hütte errichteten, Gletscherweges. Anhand von 10 Haltepunkten erläutert das dazugehörende kleine Büchlein „Gletscherweg Berliner Hütte“ die Besonderheiten der Gletscher, ihre Entstehung, die Veränderungen im Laufe der Zeit sowie interessante kulturhistorische Details.