Älteste Urkunden zur Einwanderung der Walser im Gebiet des Großen Walsertals sind aus dem Jahre 1313 überliefert. Sie bekamen von den Grafen zu Montfort das meist sehr unwegsame und steile Gelände zur Urbarmachung zugewiesen. Als freie Walser war es ihre Aufgabe, die Grafschaft im Kriegsfall zu verteidigen und die Pässe zu sichern. Sie konnten ihre eigene Gerichtsbarkeit führen und waren von der Abgabe des Lehens befreit. Als 1499 in der Schlacht bei Frastanz ein Großteil der männlichen Bevölkerung ums Leben kam, gaben die Walser ihre Freiheit auf und gingen in Leibeigenschaft über.
Lawinenkatastrophe im Jänner 1954
Vor allem die Lawinenkatastrophe im Jänner 1954 prägt bis heute die jüngere Geschichte des Tales. Am 10. und 11. Jänner 1954 wurden alleine in der Gemeinde Blons 57 Einwohner Opfer des Weißen Todes. Es wurde damals laut über die Absiedelung des hinteren Großen Walsertales nachgedacht.
Die Walser waren jahrhundertelang als Bauern und Säumer tätig. Die gekrümmte, stark eingewinkelte Sense soll von den an steilen Hängen mähenden Walsern erstmals verwendet worden sein. Auch brachten sie die Bewirtschaftungsform der Dreistufenwirtschaft mit nach Vorarlberg und sind bis heute Meister in der Bergkäse-Herstellung. Bis heute erhaltenes altes Walsererbe sind vor allem der Dialekt und die Tracht.
Von der Rauchküche bis zur Schnapsbrennerei, vom Spinnrad zum Rosenkranz. Eine liebevoll zusammen getragene und äußerst interessante Sammlung aus vergangenen Zeiten gibt Einblick in die Lebens- und Wirtschaftsweise der Walser. Mit dem schulpädagogischen Programm bietet das Museum Geschichte zum Anfassen und Entdecken. Sonderausstellungen locken zahlreiche Interessierte in das Museum. www.walsermuseum.at