Geologische Zusammensetzung

Die Gemeinde von Luče liegt an der Grenze zwischen der Alpen- und Voralpenwelt. Die Felsen, welche die Savinja-Alpen bilden, entstanden im warmen Meer, das in dieser Region während der jüngeren Trias flutete. Dieses Meer hat sich seit Jahrtausenden in der Tiefe verändert. Kalk- und Dolomitablagerungen bildeten sich im tieferen, Mergel, Sandstein und Schiefer aber im flacheren Meer. Durch die Veränderung der Felsen ist eine Vielfalt entstanden, die für die Lichtlandschaft charakteristisch ist. Im Tertiär schloss sich die Tätigkeit des Savinja-Vulkans im nahe gelegenen Smrekovsko-Komen-Gebirge an, der die noch vom Meer bedeckten sinkenden Ostalpen mit andesitischer Lava und 700 m dicker Vulkanasche füllte.

Laut Prof. Ferdinand Seidl sieht man „die schönsten Bilder da, wo die beiden gegenüberliegenden Landschaften sich berühren. Da wird jeder Eindruck in Gegenwart des Gegenteils zum Leben erweckt, ein endloser Wechsel von Formen und Farben vom unerschöpflichen Einfallsreichtum der Künstlerin Besonderheiten Natur erzeugt. Solche Orte laden Freunde von natürlicher Schönheit mit unerschütterlicher Kraft ein.“

Das ist die Landschaft von Luče. Im Norden erhebt sich steil die Kalksteinwelt, anmutig zu den höchsten Gipfeln, während im Süden die für die Besiedlung günstig abgerundeten Hügeln zu finden sind. Hier gibt es zwar keine spektakulären Naturdenkmäler, natürliche Schönheiten und kulturelle Werte sind aber auf jedem Schritt zu finden.

Das Bela-Tal

Das Bela-Tal entstand an der vom Bistrica-Tal über Presedljaj nach Podvolovljek führenden tektonischen Verwerfungslinie. Auf dieser Verwerfungslinie kamen undurchlässige Wengen-Ablagerungen zu Tage. Aus diesem Grund fließt heutzutage ein Bach durch das Tal – sofern dieser stellenweise nicht durch das Aufbringen von Hanghügeln bedeckt ist. Auf dieser Grundlage entstanden auch Brunnen wie der von Šibje, der Gesegnete Brunnen und die Siebenbrunnen. Während der Eiszeiten des Diluviums wurden die Gebiete oberhalb von 1500 m durch die Gletscher bedeckt, die an steilen Hängen ins Tal glitten. In der gesamten Provinz erreichten vier Gletscher das Tal. Einer von ihnen kroch von der höchsten Stelle des Dleskovec-Plateaus ins Bela-Tal (und jenseits) und gestaltete es heftig um. Das Tal ist heute in vier Ebenen gegliedert. Zwischen der zweiten und dritten Ebene befindet sich eine felsige Treppe, durch welche sich der Bach eine steile Schlucht namens Lonci gebahnt hat.

Bis 1960 war das Tal mit Wäldern bewachsen, heute findet man noch manche Überreste, meist im oberen Teil des Tals, in Šibje. Über den Wengen-Ablagerungen liegt Muschelkalk, welcher die vertikalen und glatten 100 m hohe Wände bildet. Einer von ihnen – Sekalojca – war lange Zeit der einzige Nistplatz des Wanderfalken in Slowenien. In den steilen Wänden des oberen Tals nisten gelegentlich zwei Adler. Der Gürtel der Wengen-Ablagerungen verläuft ebenfalls in Richtung des Bauernhofs Planica und bildet eine sanftere Terrasse, auf der ein wunderschöner Buchenwald an einem sonnigen Hang sich entwickelt hat. Er bietet günstige Bedingungen für das Leben seltener Vögel, darunter Spechte und Eulen. Aus all diesen Gründen wurde das Bela-Tal als Vogelschutzgebiet eingetragen. Am linken Ufer am Ende des Tals befinden sich die Dovnik-Brunnen, die das Wasser aus der südlichen Hälfte des Dleskovec-Plateaus liefern.

Rogatec Gebirge

Das Gebirge von Rogatec ist ein Kamm, der aus vier sehr unterschiedlichen Gipfeln besteht und durch einen starken Anstieg zwischen zwei parallelen geologischen Wendepunkten gebildet wurde.

Laut Prof. Seidl hat dieses Gebirge die interes­san­teste geologische Geschichte der Savinja-Alpen hinter sich. Im Süden erheben sich die aus kristallinen Schiefern aus der Silurzeit zusammengesetzten Kranjska Reber und der Kašni Vrh-Gipfel. Dies sind die ältesten Felsen in der Luče-Region, die an der Verwerfungslinie an die Oberfläche kamen. Die Querfraktur trennt dann die aus Dolomit bestehende Lepenatka, die eine glatte Oberfläche und eine feine Weide auf der Oberseite zieren. Der letzte Gipfel im Kamm ist gleichzeitig der höchste: der Rogatec, reich an verschiedenen Felsarten und mit einer pyramidalen Kalkstein-Spitze. Rogatec ist einer der schönsten Panorama-Gipfel Sloweniens. Am Fuße des Rogatec befindet sich eine kleine Schlucht der Rihar-Bäche mit dem Cuc-Wasserfall

Die Schönheiten der Kalksteinwelt

Der südliche Teil der Luče-Region zeigt sich als eine hügelige Silikatwelt mit Oberflächengewässern, fruchtbarem Boden, dunkelgrünen Wäldern und verstreuten Gehöften. Dies ist eine Welt, die für Ansiedlungen günstig ist.

Der nördliche Teil der Provinz ist aus Kalkstein und viel höher. Hier ist es schwieriger, den Lebensraum der Vegetation zu bestimmen, so dass nur wenige Bauernhöfe einen Ort um sich niederzulassen gefunden haben. Dies ist aber auch eine Welt voller Naturschönheiten.

Wenn man vom Dorf aus nach Norden schaut, sieht man rechts den Berg Raduha und links die Hochebene Veža. Zwischen ihnen drang der Fluss Savinja in die Schlucht ein. In seiner geologischen Geschichte war dies ein einzigartiges Stück Kalksteinplatte, das sich inmitten seines starken Anstiegs in der Mitte bog und eine Synklinale bildete, durch die der Fluss Savinja den Weg aus Solčava nach Luče fand. Dieselben geologischen Schichten, die man heute in Igla findet, liegen 1000 Meter höher am Raduha-Hang sowie noch weitere 600 Meter höher auf dem Veža-Gebirge. Durch den ewigen Kampf zwischen Wasser und Stein hat die Natur die Formen geschaffen, die man heute bewundern kann.

Im engsten Teil der Schlucht befindet sich der berühmte felsige Solitär, der Igla, der durch Trennen eines kleinen Felsens von der Mutterwand entstanden ist, wo das Flussbett durch den Fluss später von außen vertieft wurde. Unterhalb von Igla befindet sich der berühmte intermittierende Brunnen, einer der wenigen in Slowenien, der auch auf die Möglichkeit eines geologischen Bruchs hinweist.

Zwei längere unterirdische Höhlen, die Erjavec- und die Trbiž-Höhle entstanden in der Savinja-Schlucht. Auch die heute am Südosthang des 1.556 Meter hohen Raduha sich befindende Schneehöhle (Snežna Jama) wurde in geringerer Höhe gebildet und stieg dann mit tektonischer Bewegung auf. Oben am gegenüberliegenden Hang findet man Abgründe. Der bekannteste ist das Höhlensystem Molička Peč, das mit einer Tiefe von 1.100 Metern eines der tiefsten in Slowenien ist. Im oberen Teil liegt ein mehrere hundert Meter langer Eisgürtel. Dieses Höhlensystem sammelt Wasser aus dem Gebiet von Veliki Vrh bis Križevnik (weitere Höhlen in Luče …).

Das Wasser kommt direkt oberhalb von Savinja durch die Pečovski-Quellen an die Oberfläche. Bei starkem Regen gibt es 25 Quellen, von denen die unteren Wasser aus kleinen Kratern und die oberen aus Felsspalten sprühen.

Betritt man die Savinja-Alpen, kommt man zunächst auf eine Hochebene von etwa 2000 m Höhe (Raduha, Križevnik, Veliki Vrh, Dleskovec, Deska, Lučki Dedec). Diese Landschaft wurde während der Eiszeit vom Eis geprägt, erst dann entstanden Wasser- und Karstformen. Nur dort, wo der Boden undurchlässig ist, bildeten sich Becken, Täler und Almen (Korošica, Loka, Javorje). Die Kalksteinwelt des Plateaus schuf ein vielfältiges Mikrorelief, auf dem sich eine reiche Gebirgsvegetation entwickelte. Auf der Vodotočnik-Alm liegt ein kleiner See, während der höchste Gipfel Ojstrica mächtig über den abgerundeten Gipfeln thront.

Savinja

Der Fluss Savinja steht von seiner Quelle bis Ljubno unter Naturschutz. In seinem Oberlauf bildet der Fluss samt Nebenflüssen eines der schönsten Flusseinzugs­gebiete der slowenischen Alpenwelt. Die Savinja fließt durch die Gemeinde Luče und wird von zahlreichen landschaftlichen Attraktionen geprägt. Im Sommer bietet das saubere Wasser Savinjas die Möglichkeit zur Abkühlung und der sportlichen Aktivitäten.

Igla (Nadel) und der intermittierende Brunnen

Der Legende nach lebte einmal ein Buchweizenmädchen im Savinja-Tal. Sie war so groß, dass sie, bei dem Wäsche waschen in Savinja, mit einem Fuß auf Raduha und dem anderen auf Veža stand. Eines Tages nähte sie mit einer Nadel ein Hemd. Im rauen Leinen brach die Nadel ab. Das Mädchen warf sie wütend ins Tal, wo sie am Ufer einstach und dort bis heute geblieben ist.

Entlang der Straße von Luče nach Logartal befindet sich an Savinjas linken Ufer der mächtige Felsenobelisk von Igla, der durch Erosion und Verwitterung im oberen Trias-Kalkstein entstanden ist. Dieser schlanke, etwa 50 Meter hohe Felsenturm wurde nach der schmalen Lücke in seiner Flanke benannt. Dies war der einzige Weg nach Solčava und ins Logartal, bis 1894 eine Straße gebaut wurde. Die Einheimischen nannten diese Öffnung das Nadelöhr. Igla ist einer der berühmtesten, malerischsten und größten Steinobelisken Sloweniens und wurde zum Naturdenkmal erklärt.

Am Fuße des Iglas, am linken Ufer Savinjas, befindet sich der intermittierende Brunnen. Dies ist einer unserer berühmtesten intermittierenden Quellen, deren Fluss sich ändert. Sein Lauf ist normalerweise mit einem größeren Raum im Hinterland verbunden. Wenn gefüllt, wird der Brunnen durch das Prinzip der Spannung schnell entleert.

Ein steiler Hang erhebt sich gleich neben der Straße über dieser Quelle. Irgendwo in den Tiefen der Felsen liegt ein unterirdischer Hohlraum. Dieser wird mit Wasser gefüllt; solange dieser Hohlraum nicht vollständig mit Wasser gefüllt ist, bleibt der Brunnen trocken. Erst wenn der unterirdische Hohlraum mit Wasser gefüllt ist, fließt das Wasser nach dem Zugprinzip in den Brunnen. Zwischen dem unter­irdischen Hohlraum und der Quelle befindet sich ein schmales, bogenförmiges Rohr, wodurch das Wasser fließt. Innerhalb kürzester Zeit ist die trockene Kieselmulde bis zum Rand gefüllt, dann fließt das Wasser unterhalb der Straße in den Fluss Savinja, der sich auf der anderen Straßenseite befindet. Diese Situation dauert nur wenige Minuten, dann beginnt sich die Betonmulde ohne ersichtlichen Grund zu entleeren, bis der Kieselboden wieder sichtbar wird. Man benötigt etwas Geduld, um das Phänomen zu beobachten. Bei normalem Wasserstand wird der Zyklus alle zehn bis zwanzig Minuten wiederholt, was der Quelle einen besonderen Reiz verleiht. Aufgrund der rekonstruierten Straße ist der intermittierende Brunnen im Hohlraum eingeschlossen. Man sieht seinen Lauf selten, da dieser von der Wassermenge abhängt.

Es ist am besten, dieses äußerst seltene Naturphänomen in einer Zeit, in der es keine extremen Niederschläge gibt, zu betrachten. Wie dieser intermittierende Brunnen funktioniert, wurde im Jahr 1909 vom Naturforscher Prof. Ferdinand Seidl ausführlich beschrieben. Die seit dem Jahr 1948 eingetragenen Igla (Nadel) und der intermit­tierende Brunnen gehören zu den älteren Naturdenkmälern Sloweniens.

Kulturelle Besonderheiten

Regionale Kochkunst und Volksgesang …