Geopark Karnische Alpen - Abenteuer Erdgeschichte
Der rund 830 km² große „GeoPark Karnische Alpen“ erstreckt sich entlang der Staatsgrenze zu Italien von Feistritz an der Gail im Osten bis Maria Luggau im Westen. Er umfasst die Karnischen Alpen, die Gailtaler Alpen, die südlichen Lienzer Dolomiten und das Gail- und Lesachtal. Alle Gemeinden des Bezirks Hermagor und die Gemeinde Feistritz an der Gail unterstützen dieses Regionsprojekt, in dessen Mittelpunkt das Besucherzentrum in Dellach an der Gail steht. Der GeoPark Karnische Alpen wurde auch von der UNESCO ausgezeichnet. Das Besondere am GeoPark Karnische Alpen sind seine uralten Fossilien und Gesteine aus dem Erdaltertum. Kein anderes Gebiet in den Alpen besitzt so viele steinerne Zeugnisse aus 500 Millionen Jahren Erdgeschichte, darunter das größte Pflanzenfossil Österreichs, dem als Naturdenkmal geschützten Urbaum im versteinerten Wald von Laas.
www.geopark-karnische-alpen.at
Karnischer Höhenweg
Der Karnische Höhenweg (Wege 403 und 03), bietet in weiten Teilen die Möglichkeit, auf der Höhe des Karnischen Hauptkamms zu bleiben. Er verläuft in mehreren Varianten entlang der Staatsgrenze zwischen Italien (Regionen Veneto und Friuli-Venezia Giulia) und Österreich (Osttirol, und Kärnten). Er berührt neun Schutzhütten und hat eine Gesamtlänge von 155km. Gleichzeitig ist er Teil des Friedenswegs, dessen Idee bereits im Gruber- De-Gasperi-Abkommen von 1946 vorhanden ist. Außerdem ist er Teil des Roten Weges der Via Alpina. Genau in der Mitte des Karnischen Höhenweges 403 zwischen Sillian und Thörl-Maglern liegt das Bergsteigerdorf Mauthen. Der Höhenweg selbst weist keine außergewöhnlichen Schwierigkeiten für Wanderer auf. Es muss aber berücksichtigt werden, dass die Etappen (zum Teil bis zu neun Stunden) sehr lang sind. In der Hauptsaison Juli/August ist der Weg manchmal überlaufen und es kann zu Engpässen bei Übernachtungen in den Hütten kommen. Bei einem drohenden Wettersturz sollte nicht gezögert werden, einen der zahlreichen Notabstiege ins Tal zu nutzen, denn auf dem exponierten Höhenweg besteht große Blitzschlaggefahr.
www.karnischer-hoehenweg.com
Friedenswege
Der Weltkrieg der Jahre 1915 – 1918 hat in den Bergen zwischen Ortler und Isonzo zahlreiche Spuren hinterlassen. Seit 1973 stellt sich der Verein der „Dolomitenfreunde“ die Aufgabe, verfallene Frontsteige in diesem Bereich wieder begehbar zu machen. Damals wurde das Motto „Wege, die einst Fronten trennten, sollen uns heute verbinden“ und der Name Friedenswege – Le vie della pace“ geboren. Seit 1983 sind die Dolomitenfreunde am Plöckenpass an der Grenze zwischen Österreich und Italien tätig. Die landschaftliche Schönheit der Bergwelt des Karnischen Kammes bildet einen einzigartigen Rahmen für die Vermittlung eines nachhaltigen Eindrucks von den Strapazen, Leiden und Leistungen des einfachen Frontsoldaten. Es gibt kaum einen Ort, der sich besser dafür eignen könnte, der Nachkriegsgeneration die Realität des Krieges, zugleich aber dessen Untauglichkeit als Instrument der Konfliktaustragung, drastisch vor Augen zu führen.
Das Museum 1915-1918 „Vom Ortler bis zur Adria“ im Rathaus von Kötschach-Mauthen vermittelt in Verbindung mit dem Freilichtmuseum im Raum des Plöcken einen besonderen Eindruck der geschichtlichen Ereignisse und ihrer Auswirkungen bis in die Gegenwart.
Gailtaler Höhenweg
Das sanfte Gegenstück zum Karnischen Höhenweg, der Gailtaler Höhenweg, führt von Kartitsch bis zum Gailbergsattel und von dort weiter ostwärts über die östlichen Gailtaler Alpen bis zur Windischen Höhe mit einer Gesamtlänge von ca. 90 km.
Die etwas sanftere Wegführung des Gailtaler Höhenweges 229 verläuft nicht durchwegs am Grat. Er führt in die vielen Seitentäler und Gräben südlich der Lienzer Dolomiten hinab, um auf der anderen Talseite wieder mehrere hundert Höhenmeter hinauf zu leiten. Dadurch bietet sich dem Wanderer ein vielfältiges Landschaftsbild. Übernachtungsmöglichkeiten finden sich in den Tal- Orten. Die Begehung des Gailtaler Höhenweges ist in mehreren Tagesetappen möglich.
Via Alpina
Wer von Triest bis Monaco eine Entdeckungsreise auf Wanderwegen machen will, nimmt den Roten Weg der Via Alpina. Er ist dabei auf den mit dem Logo gekennzeichneten Wegen durch die acht Alpenstaaten unterwegs und durchquert auch die Karnischen Alpen. Die Begegnungen mit Gleichgesinnten, der Einblick in ein großartiges Natur- und Kulturerbe und das Austesten des eigenen Leistungsvermögens, lassen die Zeit während dieser Wanderung zum Erlebnis werden.
www.via-alpina.org
Julius Kugy Alpine Trail
Die alpinen Vereine von Kärnten, Slowenien und Friaul-Julisch Venetien haben sich zusammengeschlossen, um diesen einzigartigen Alpin- und Kulturraum zu beleben. So wurde im Juni 2019 beim 55. Dreiländertreffen in Mojstrana zu Ehren des großen Alpinisten die Idee des „Julius-Kugy-Dreiländerweges“ geschaffen. Der Trail ist mit 720 km und 45 000 Hm ein grenzüberschreitender, völkerverbindender Fernwanderweg (int.: Julius Kugy Alpine Trail). Konditionsstarke und alpinerprobte Weitwanderer können über die Hauptroute mit ihren 30 Etappen hinaus die Besonderheit dieser Südalpen-Umrundung mit zusätzlichen Erweiterungen und Anbindungen von ca. 1 390 km und 105 600 Hm (im Anstieg) erkunden. Die Hauptroute ist mit Öffis und zwei Anbindungen zu jeder (!) Etappe problemlos zu erreichen. Für begeisterte Weitwanderer ist dieser Fernwanderweg unter www.julius-kugy-alpine-trail.eu abrufbar.
Dieser Weg bietet mit den Erweiterungen dem Fernwanderer auf ca. 465 km langen Pfaden und Naturwegen sowie drei Kilometern seilgesicherten Steigen einen vielfältigen, wenn auch anspruchsvollen Wechsel von Mittelgebirgs-, Montan- und Hochgebirgsstufen. Dieser völkerverbindende Trail führt durch sechs Städte und 50 Dörfer, überschreitet – im Sinne der „Berge der Freundschaft“ – 24 Berge und 56 Übergänge bzw. Sättel und durchquert 28 Täler, einen Nationalpark sowie sieben Naturschutzgebiete. An speziellen Wegpunkten weist er auf insgesamt 68 Alternativen bzw. Erleichterungen, aber auch auf erholungsbietende Hütten (17, mit Erweiterungen: 20) und Unterkünfte (13) hin.
Dieser Trail kommt vom Südwesten Friauls über die Karnischen Voralpen auf das Bergsteigerdorf „Lesachtal“ zu. Dabei überwindet er den Karnischen Hauptkamm, führt durch das Naturschutzgebiet „Wolayersee und Umgebung“, leitet talwärts in das Lesachtal und verlässt dieses über die östlichen Lienzer Dolomiten. Ab dem Rötenkreuz trifft er auf den Gailtaler Höhenweg, mit dem er ostwärts ab dem Gailbergsattel die Gailtaler Alpen überschreitet.
Blumenberge Mussen und Mauthner Alm
Der Bergstock „Auf der Mussen“ (1.950 m) ist ein ausgedehntes Almgebiet westlich des Gailbergsattels (982 m) und gilt bereits seit seiner Entdeckung um 1880 als „Blumenberg Kärntens“ und ist damals wie heute ein bevorzugtes Ziel für botanisch interessierte Bergwanderer und Botaniker aus aller Welt. Mehr als 500 Pflanzenarten, davon über 280 so genannte höhere Pflanzen, mit der „botanischen Königin“, der Paradieslilie (Weiße Trichterlilie), haben der Mussen den Ruf als „Blumenberg“ der besonderen Art verschafft. Die Größe des Naturschutzgebietes „Auf der Mussen“ beträgt zirka 400 Hektar.
Die Mauthner Alm mit ihrem breiten, Nord-Süd ausgerichteten Höhenrücken und den steil abfallenden ehemaligen Mähwiesen Richtung Valentintal, liegt der Mussen vorgelagert. Speziell günstige Bodenverhältnisse und intensive Sonnenbestrahlung haben bewirkt, dass sich in diesem Gebiet eine besondere Artenvielfalt entwickeln konnte und die südliche Flora und Fauna ungehindert nach Norden eindringen konnten. Aber auch der Mensch war mit verantwortlich, dass der Mussen-Stock und die Mauthner Alm zu den Blumenbergen Nummer eins in Kärnten geworden sind: Ursprünglich waren beide Berge bis zum Gipfel bewaldet. Bereits vor vielen hundert Jahren wurden sie gerodet und später die Almen regelmäßig gemäht. Die traditionelle bäuerliche Bewirtschaftung war maßgeblich für den Erhalt des Artenreichtums und der Artenvielfalt der hier anzutreffenden Alpenflora verantwortlich.
Gailtaler Almkäse
Der europaweit ursprungsgeschützte Almkäse aus der „Genuss Region Gailtaler Almkäse g. U.“ wird im Gailtal auf 14 Almen produziert. Die Käseproduktion hat in diesem Gebiet eine lange Tradition und wurde schon mehrfach prämiert. Der Almkäse zeichnet sich durch seinen würzigen Geschmack und die feine Konsistenz aus. Eine Wanderung zu einer der Almen lohnt sich allemal und wird zum besonderen Erlebnis. Alle Almen sowie weitere Informationen zur Erzeugung und der wechselvollen Geschichte der Almkäseproduktion finden sie unter www.gailtaler-almkaese.at.
Slow-Food Region Gailtal
Das Bergsteigerdorf Mauthen gehört der Slow-Food Region Gailtal an. Essen – gutes, ehrliches Essen zubereitet mit frischen, saisonalen und regionalen Lebensmittel – hat im Bergsteigerdorf Mauthen einen hohen Stellenwert. Der Edelgreißler von Herwig Ertl ist zudem einen Abstecher nach Kötschach wert.
www.slowfood.travel/de
Der ÖAV-Freizeitpark in Kötschach-Mauthen
Dem Trend der Zeit folgend, wurden neben der Pflege des 330 km langen Wegenetzes von der OeAV-Sektion Obergailtal-Lesachtal auch Klettersteige gebaut und Klettergärten eingerichtet sowie kürzlich eine wettkampftaugliche Boulderhalle eröffnet. Herzstück der Sektion ist allerdings der OeAV-Freizeitpark in Mauthen, Sitz der Alpenvereinssektion und des Camps der „Mauthner Alpensalamander“. Obwohl etwas abgelegen, ist dieser Dank des 28 m hohen Kletterturms nicht zu übersehen. Daneben ist vor allem der Hochseilgarten die Attraktion des Sommers. Zwei Schlaflager bieten genügend Platz für 20 abenteuerhungrige Burschen und Mädchen, oder man übernachtet im selbst mitgebrachten Zelt. Gleich nebenan bietet das Naturschwimmbad oder die kühlen Fluten des angrenzenden Valentinbaches Abkühlung. Zwei Beach-Volleyballplätze und ein asphaltierter Eishockeyplatz runden das Angebot ab.
Folgt man dem Bachlauf aufwärts, erreicht man nach wenigen Minuten die Mauthner Klamm, eine Schlucht, die man vom Ende der Stege aus auch auf einem Klettersteig durchqueren kann. Mehr dazu auf der Homepage der Sektion unter www.oeav-obergailtal.at