Der westliche Grenzgipfel des Maltatales, der Ankogel, wurde bereits 1762 erstiegen und gilt somit als einer der ersten Gipfel der ganzen Alpenkette, der von Menschen betreten wurde. Die rundum von Gletschern umgebene Hochalmspitze hingegen galt noch ein halbes Jahrhundert nach der ersten Glocknerbesteigung als unbezwingbar. Erst am 15. August 1859 wurde der Bann gebrochen: Paul Grohmann, als einer der Mitbegründer des Alpenvereins bekannt, errichte mit seinen Begleitern den Gipfel.
Alpenvereinshütten
Mit der Gründung von Alpenvereinssektionen, wie dem Gmünder Gebirgsverein, wurden erstmals auch Hütten im Maltatal gebaut. Die erste war die Elendhütte, die 1880 von der Sektion Klagenfurt auf der Sameralm (dem Gebiet des heutigen Stausees) errichtet wurde. Aufgrund des nassen Untergrundes war sie allerdings schon ein Jahr später unbenützbar. 1881/82 wurde von der Sektion Villach unterhalb des Hochalmkeeses die erste hochgelegene Unterkunft, die Villacher Hütte, errichtet. Für die eigentliche Erschließungstätigkeit im Maltatal war vor allem der Apotheker Frido Kordon verantwortlich. Selbst begeisterter Bergsteiger gab er zahlreiche Reiseberichte heraus. Durch einen Artikel Kordons in den AV-Mitteilungen meldete sich die Sektion Osnabrück, um im Großelendtal eine Hütte zu erbauen, die 1899 tatsächlich fertig gestellt wurde. Gleichzeitig hatte die Sektion Gmünd in den Sommermonaten dieser Jahre den Elendsteig vom Blauen Tumpf bis ins hintere Maltatal errichten lassen.
1903 wurde das Maltatal von einem verherrenden Hochwasser schwer getroffen. Die Maltataler Jagdgesellschaft zog sich darauf hin aus dem Gebiet zurück und bot der Sektion Gmünd das wie durch ein Wunder unversehrt gebliebene Schönau- Jagdhaus zum Kauf an. Die Sektionsleitung erwarb das Gebäude zu günstigen Bedingungen. Bereits im darauffolgenden Sommer wurde es als Gmünder Hütte eröffnet. 1912/13 errichtete die Sektion Gießen die Gießener Hütte am Gößbichl unterhalb des Trippkeeses. Die Hütte wurde zum wichtigsten Stützpunkt für den Südanstieg zur Hochalmspitze sowie zum Übergang für das 1911 eröffnete Arthur-von-Schmid Haus und zur Haltestelle der neu eröffneten Tauernbahn in Mallnitz.
Nach dem Ersten Weltkrieg erholte sich die Wirtschaft langsam und die Hütten und Weganlagen wurden saniert. 1930 wurde die Kattowitzer Hütte unterhalb des Großen Hafners eröffnet. Das Grundstück wurde bereits 1913 gekauft, der Bau der Hütte verzögerte sich aber durch den Krieg. 1931 wurde die neue Osnabrücke eingeweiht, deren Vorgängerin 1923 schwer beschädigt und im Winter 1928/29 durch den Luftdruck einer Lawine völlig zerstört wurde. Durch den Ausbruch des Zweiten Weltkrieges fand der Tourismusaufschwung ein jähes Ende.
Wasserkraft und Naturschutz
Ein massiver Einschnitt stellte 1971 der Baubeginn der Kölnbreinsperre mit der dazugehörenden 14 km langen Malta-Hochalm-Straße dar. Für den Bau wurde sogar das 1943 eingerichtete Naturschutzgebiet vom Kärntner Landtag aufgehoben. 1986 sind große Gebiete der Ankogel-Hochalmspitzgruppe in den Nationalpark Hohe Tauern eingegliedert wurden. Damit liegt rund ein Drittel der Gemeindefläche (ca. 85 ha) im Nationalpark. 1988 erwarbt der Oesterreichische Alpenverein mit Hilfe von Heinz Roth zudem die gesamte Ostseite der Hochalmspitze, rund 7,5 km². In den 1980er Jahren entwickelte sich das Maltatal zu einem bekannten Klettergebiet. Ab 2000 macht sich Malta auch als Eisklettergebiet einen Namen.
Erstbesteigung der Tauernkönigin
Am 15. August 1859 wurde erstmals die Hochalmspitze bestiegen. Auszug aus einem Artikel von Herbert Wagner und Anton Fritz Stadtnachrichten Gmünd, Oktober 2006: Die Erstbesteigung der Tauernkönigin …