Der Nationalpark Belluneser Dolomiten

Der Nationalpark wurde 1990 gegründet und hat eine Fläche von 32.000 Hektar (320 km²). Dies macht ihn zu einem der größten Wildnisgebiete Norditaliens. Er umfasst die Bergketten Vette Feltrine, Monti del Sole, Schiara-Talvèna, Prampèr-Mezzodì und einen kleinen Teil Tàmer-San Sebastiano-Gruppe. Hier findet sich ein wahrer botanischer Schatz Italiens: mehr als 1500 Pflanzenarten wurden bisher erfasst. Dies ist nahezu ein Drittel der gesamten italienische Flora. Zu den Raritäten gehören die Campanula morettiana (Dolomiten-Glockenblume), welche als Symbol des Nationalparks gewählt wurde, die Speronella alpina (Alpiner Rittersporn) und die Coclearia delle Alpi (Alpen-Löffelkraut), welches 1833 auf der Vette Feltrine entdeckt wurde.

Forno di Zoldo befindet sich an der Mündung des Val Prampèr (Maè Becken), einem privilegierten Tor zum nordöstlichen Teil des Parks, der mit dem Auto bis zum Pian de la Fopa (1210 m) erreicht werden kann.

Die „Viàz” der Zoldo-Berge

Ein herausragendes Merkmal der Berge von Zoldo sind die zahlreichen „Viàz“. Diese Jagdsteige, wurden in historischer Zeit von Gämsenjägern gefunden und zur Jagd genutzt. Die Wege verlaufen mehr oder weniger horizontal auf Felsbändern. Es handelt sich um Wege für Liebhaber der Wildnis, Bergerfahrung ist erforderlich und stellenweise sind kurze Kletterabschnitte zu bewältigen.

Dieser Viàz folgt einem System kurzer Fels­bänder an der Basis der Wände der Spiz di Mezzodì, in etwa 2.000 m Seehöhe.

  • Dauer: 7 Stunden
  • Höhenunterschied: 1.100m

Dieser Weg ist einer der komplexesten im Netzwerk der Zoldaner Viàz. Er wurde nach dem Gämsenjäger Giacomo Pra Baldi „el Gonèla“ benannt, der die Schlüsselpassagen dieses Steiges entdeckt hatte.

Dieser Weg verbindet die Hütte Sóra‘l Sass del Mezzodì mit dem Pala die Larès Bassa. Er wurde täglich von Oliana Lazzaris begangen, die den dort arbeitenden Köhlern das Essen brachte.

  • Dauer: 2 Stunden
  • Höhenunterschied: 450 m

Der Weg ist weder lang noch besonders schwierig zu begehen, verlangt aber Trittsicherheit.

Dieser Viàz durchschneidet die südöstliche Rinne der Spiz di Mezzodì und führt weiter über ein breites Band (El Zengión) an den Südostflanken von Spiz di Mezzo und Spiz Sud entlang zur Forcella di Piccolo Dente, von wo aus man zum Pian de la Fòpa absteigen kann.

  • Dauer: 7 Stunden
  • Höhenunterschied: 950 m

Das Gebiet ist einsam und sehr wenig besucht, es ist ein langer und schwieriger Weg.

Der Viàz ermöglicht an der Westflanke die Durchquerung der Sforniòi von der Forcella delle Ciavazole zur Forcella dantre Sforniòi. Von da aus geht man an der Ostflanke über Felsbänder, Streifen und Rinnen zur Forcella del Matt.

  • Dauer: 6 Stunden
  • Höhenunterschied: 550 m

Diese Strecke zeichnet sich durch vielfältige Felsformationen aus.

Ein sehr lohnender Weg auf einem Teilstück des Höhenwegs Nr. 3. Er verläuft an der Basis des Grats des Rocchette della Serra.

  • Dauer: 8 Stunden
  • Höhenunterschied: 1.600 m

Es ist ratsam, in der Hütte Casèra Bosconero zu übernachten und die Tour mit dem Abstieg nach Pian Grand und zu den Casoni zu beenden.

Diese Route ist nicht lang und sehr angenehm und führt an jener Flanke des San Sebastiano entlang, die in Richtung Duràn Pass schaut.

  • Dauer: 4 Stunden
  • Höhenunterschied: 700 m

Die einzige heikle Passage ist mit einem Haken versehen worden. Nachdem man den wunderschönen Vant von Caleda erreicht hat, kann man in Kürze den San Sebastiano-Gipfel ersteigen.

Dies ist eine sehr anspruchsvolle Route, mit einfachen, aber ausgesetzten und heik­len Kletterpassagen.

Sie folgt den von den ersten Kletterern aus­ge­machten Anstiegen zum Valon, die zum Ziel hatten, das Ballband zu umgehen: das Giancin-Cesaletti Felsband, das zum Valon aufsteigt und das Grohmannband, das zur Fisùra absteigt.

  • Dauer: 9 Stunden
  • Höhenunterschied: 900 m