Sinji slap

II/3, WI 85°/60°, 150 m, 2–3 h

Der Wasserfall Sinji slap ist einer der ersten Wasserfälle Sloweniens, der bestiegen wurde. Er liegt unterhalb der Češka koča, im Talschluss der Ravenska Kočna und gehört zu den am meisten besuchten und bekletterten, vereisten Wasserfällen. Die Sicherungsstellen sind mit Kletterhaken und Bohrhaken versehen, die man oft unter einer Schneeschicht suchen muss. Die Klettertour ist nicht zu anspruchsvoll, deshalb ist sie auch für Anfänger gut geeignet. Die größte Eisdicke und folglich die intensivste himmelblaue Farbe hat der Eisfall gegen Ende der Saison, wenn auch das Klettern am schönsten ist. Zum Wasserfall kommen Sie am leichtesten, wenn Sie mit Tourenskiern über die Langlaufloipen bis zu den Seilbahnstationen gehen. Von dort bis zum Wasserfall ist es noch eine halbe Stunde. Der Ausstieg befindet sich unmittelbar bei der Češka koča. Den Abstieg nimmt man durch Malo Žrelo oder über die Štular Alm (1 Stunde) zum Ausgangspunkt bei der Materialseilbahn. Beide Abstiegsmöglichkeiten verlaufen durch zahlreiche Lawinenstriche, deshalb empfehlen wir, dass Sie bei Lawinengefahr am Wasserfall abseilen.

Vikijeva sveča

II/5, WI 90°/75°, 150 m, 2–4 h

Der außergewöhnlich spektakuläre und schöne Wasserfall wird im gefrorenen Zustand von einer markanten Eissäule geprägt, die bereits vom Eingang in die Ravenska Kočna aus sichtbar ist. Schon ab dem Einstieg wird hier eine attraktive Kletterei geboten. Die Höhe und Steilheit der Säule hängen von der Eismenge ab. In den Monaten Februar und März findet man an diesem Wasserfall die größte Eisdicke. Die Säule ist relativ kurz (15 m), jedoch schwieriger zu klettern als es von unten aussieht. Ganz oben ist die Kletterroute äußerst anspruchsvoll und erfordert solide Sicherungen. Auch beim Abstieg durch Malo Žrelo ist Vorsicht geboten, vor allem bei Neuschnee (Lawinengefahr!). Der Zustieg und Abstieg sind hier die gleichen wie zuvor für den Sinji slap.

Teranova smer

III/3, 80°/45°–60°, 350 m, 2–4 h

Teranova smer ist eine der am meisten begangenen Winterkletterrouten in der Gebirgskette Grintovci. Bei idealen Bedingungen ist es eine wahre Klettersymphonie im steilen schneebedeckten Fels. Der Schwierigkeitsgrad der einzelnen Abschnitte hängt von der Schneemenge und Qualität der Schneedecke und des Eises ab. Alle Sicherungsstellen sind gut mit Kletter- und Bohrhaken ausgerüstet. Manchmal kann der Ausstieg zu den Schneefeldern über Ledine etwas schwierig sein. Die Kletterroute verläuft die ganze Zeit durch einen Lawinenstrich, in dem viele Lawinen der Felswand von Dolgi hrbet einmünden, weshalb immer Vorsicht geboten ist. Der Zustieg ist der gleiche wie beim Sinji slap und Vikijeva sveča, führt jedoch noch etwas weiter zur Schlucht Žrelo in Richtung der Kranjska koča (wie im Sommer), wo auch der Einstieg in die Route liegt. Von der Materialseilbahn aus cirka 1 Std.

Bergschlucht zwischen Baba und Ledinski vrh

III/2, 70°/40°–60°, 700 m, 3–4 h

Diese typische Winterroute verläuft die gesamte Zeit durch die charakteristische Bergschlucht zwischen Velika Baba und Ledinski vrh. Der steilste Abschnitt wartet im oberen Teil der Kletterroute. Falls es zu wenig Schnee gibt, kann man auch auf kleinere Steilstufen stoßen. Nach dem Ende der Bergschlucht folgt ein nicht sehr anspruchsvoller Aufstieg, der jedoch einen außerordentlichen Ausblick auf den Gipfel der Velika Baba (2127 m) bietet. Auch diesmal erfolgt der Zugang zur Materialseilbahn in der Ravenska Kočna, von wo aus es über den Jägersteig (lovska pot) unter die Felswand geht, wo man dem zerklüfteten Lawinenzug in Richtung der attraktiven Wasserfälle Ledinski slapovi folgt und unter ihnen links in die Bergschlucht abbiegt. Am Ende der Schlucht, in der Scharte, steigt man auf der österreichischen Seite in das Kar ab, wonach der Aufstieg zum Jezersko sedlo folgt. Der Abstieg ins Tal, vorbei an der Kranjska koča führt wiederum über den Jägersteig (2 h).

Bei idealen Bedingungen ermöglicht die beschriebene Tour auch eine extreme Skiabfahrt. (IV, S4, 700 m; vom Gipfel bis zur Bergschlucht S3, 200 m). Es empfiehlt sich aber mit Skiern die Normalroute, vom Jezersko sedlo über die weiten Hänge zur Kranjska koča abzufahren.

Povnova dolina

IV/2, 1200 m, 5–6 h

Eine ehrgeizige Wintertour, die mit ihrer markanten Linie zwischen den beiden Kočna-Gipfeln Bergsteiger und insbesondere Skibergsteiger, die vom Zentrum des Dorfes die mächtige Flanke der Kočna erblicken können, immer wieder aufs Neue einlädt.

Der Zugang erfolgt vom Dorfzentrum geradewegs in den Talschluss der Makekova Kočna. Von der Abzweigung zum Bauernhof Makek gehen Sie die Forststraße geradeaus weiter, bis zur ersten Kehre und etwas links über einen Ziehweg weiter bis zum ersten Schneefeld unter der Wand. Der Einstieg befindet sich etwas rechts der Falllinie der breiten, leicht konkaven Flanke Široka dolina (oder Rinne). Über zwei Steilstufen und einen lichten Lärchenbestand gelangt man zu einer exponierten Querung die in die links liegende Schlucht führt. Nun befinden Sie sich in der eigentlichen Povnova dolina. Je nach Schneelage sucht man den Aufstieg links oder rechts in die breite Flanke. Ganz oben führt eine sehr enge Passage zum Grat, die aber nur bei idealen Schneeverhältnissen machbar ist. Rechts und links der Povnova dolina ist es möglich, noch weitere, kürzere Risse zu klettern.

Wie bereits erwähnt, ist diese Tour besonders interessant für hervorragende Skifahrer, die in Povnova dolina eine sehr anspruchsvolle, eher schon eine extreme Abfahrt machen können (IV, an manchen Stellen S5, 1200 m).