Češka koča na Spodnjih Ravneh / Tschechische Hütte (1543 m)

Der zentrale Ausgangspunkt für Touren im Bereich der Grintovci, also im westlichen Teil der Steiner Alpen, ist die Češka koča / Tschechische Hütte, deren Bau um das Jahr 1900 von Tschechen injiziert und finanziert wurde. Der Baukörper ist einem typischen tschechischen Bauernhaus nachempfunden und aus den vor Ort gewachsenen Lärchen als Blockhaus errichtet. Die Hütte steht an einer Geländekante im Abschluss des Kares Spodnje Ravni, unter der Nordwand des Grintovec. Sie ist die älteste Hütte Sloweniens die in ihrem ursprünglichen Aussehen erhalten ist und ihren Charakter bewahren konnte. Von hier brechen die Alpinisten zu einer Reihe von Gipfeln auf: Vratca, Kočna, Dolška škrbina, Grintovec und Dolgi hrbet. Sie bietet in fünf Zimmern 33 Betten, im Lager 20 Schlafplätze, zwei Gaststuben, eine Terrasse mit einem herrlichen Ausblick und im Freien einige Tische und Bänke. Im Untergeschoss wurden moderne Sanitärräume mit Waschmöglichkeiten und einer Dusche geschaffen. Gerade weil das Haus über keinen Stromanschluss verfügt erlebt man hier Hüttenromantik pur.
Die Geschichte des Bergsteigens in Jezersko ist unmittelbar mit der Češka koča verbunden.

Zahlreiche Wege führen zur Hütte. Der schönste nimmt seinen Ausgang direkt im Dorfzentrum (880m), führt durch den Talschluss der Makekova Kočna, vorbei am Palčkova Skala (Zwergenfelsen) und Kačji Rob (wo das Wurzelwerk der Bäume einer Vielzahl von sich ineinander windenden Schlangen gleicht; Kača zu dt. Schlange) bis zu den Hängen des Špegovec, wo man den Wald verlässt. Der weitere Weg führt durch teilweise felsige Passagen und ist gut mit Stahlseilen gesichert, wodurch er für jedermann begehbar ist. Die weiteren Stationen sind Štengce, Hudičevi Klanci, und die Lojterca. Zum Schluss kommen Sie noch durch Mrzla Dolina (das Kalte Loch) bevor Sie die Hütte erreichen. Die Mehrzahl der Wanderer kommt über die Wege aus dem Talschluss der Ravenska Kočna. Zwei Wanderwege, ein anspruchsvollerer, mit ausgesetzten Passagen gespickter Weg und ein Klettersteig führen aus diesem Tal zur Češka Koča. Sie parken Ihr Auto beim See (900m) und folgen dem Themenweg bis zum höher gelegenen Parkplatz (1020m), an dem eine Weiterfahrt untersagt ist. Rechts abzweigend führt der etwas längere und sanfter ansteigende Weg über die Štularjeva Planina / Štularalm (1267m).Vom Parkplatz geradeaus, der Forststraße folgend, gelangt man zu den Talstationen der beiden Materialseilbahnen (1080m), wo an einem Rastplatz des Themenweges auch die Kreuzung der Wege auf die Ledine Hütte und die Češka koča gut gekennzeichnet sind. Folgen Sie der rechten Markierung, so führt der Steig rasch ansteigend durch den Laubwald und trifft zunächst auf den Weg der über die Štularalm und etwas weiter oben, kurz bevor man den Wald verlässt, auf den Weg aus dem Ortszentrum. Eine anspruchsvollere Variante führt Sie von den Seilbahnstationen weiter in das Kar über einen gut markierten Steig zu einer deutlich gekennzeichneten Weggabelung, an der Sie rechts haltend die ausgesetzten Felspassagen durch Malo Žrelo und Redeča Peč (der „Rote Ofen“) passieren, die mit Stahlseilen gesichert sind, doch auch Trittsicherheit erfordern. Die extremste Zustiegvariante bildet der vor einigen Jahren eingerichtete Klettersteig „Ferata Češka koča“ (Kategorie D/E), den Sie über den Weg durch das Kar schon nach wenigen Minuten ober den Seilbahnstationen erreichen.

Ausgangspunkte, Höhenunterschied und Dauer des Aufstiegs:
Zentrum von Jezersko (880 m), N 46.393204 O 14.500834, 663 m, 2 h
Planšarsko jezero / See (900 m), N 46.400890 O 14.522734, 643 m, 2 h
Parkplatz Ravenska kočna (1020 m), N 46.384626 O 14.536489, 523 m, 1 h 30 min

Kranjska koča na Ledinah / Krainer Hütte (1700 m)

Die Kranjska koča liegt in einem Lärchenbestand am Fuße des südöstlichsten Gletschers der Alpen, unter der Skuta (Ledenik, zu dt. Gletscher; Skuta, zu dt. Topfen). Einst weideten Schafe auf den kargen Geröllhalden und Hochgebirgswiesen, wo heute die Hütte steht – daher auch die volkstümliche Bezeichnung Vadine. In der zweiten Hälfte des 20. Jhdt. entdeckte man hier, auf den ausgedehnten Flächen des Gletschers unter der Koroška und Kranjska Rinka und der Skuta, die Möglichkeit auch im Sommer Ski zu fahren. Dies veranlasste die Funktionäre der Alpenverein Sektion Kranj 1977 diese Hütte zu errichten und den Rennläufern des damaligen jugoslawischen Skinationalteams als Trainingslager anzubieten. Schon der Anstieg zur Hütte ist wunderschön und kann als eigene Tour gewertet werden. Zwei Zustiege sind möglich. Ausgangspunkte sind wiederum der See oder der kleiner Parkplatz (1020m) kurz vor den Seilbahnstationen. Der einfachere führt über den Jägersteig (lovska pot), der bei den Talstationen der Materialseilbahnen nach links in den Mischwald abzweigt, dann durch das mit Latschen bewachsene Kar führt, von wo es anschließend steil bergauf, in einigen Passagen mit Seilsicherungen versehen, zur Hütte führt. Die kürzere, jedoch viel anspruchsvollere Variante führt geradeaus ins Kar, unmittelbar unter die Felswände (wie auch der Weg zur Češka koča über Malo Žrelo und Redeča Peč). Die Weggabelung im Kar ist deutlich markiert und hier ist auch der Einstieg in den leichten, 300m hohen Klettersteig Slovenska Pot / Slowenischer Weg, der unbedingte Schwindelfreiheit und Trittsicherheit verlangt. Die anspruchsvollere Variante sollte eher für den Aufstieg als den Abstieg gewählt werden. Die Hütte ist Ausgangspunkt für Touren auf den Ledinski Vrh, den Übergang in das Logartal durch den malerischen Talschluss von Okrešlj und in die benachbarte Vellacher Kotschna auf Österreichischer Seite. Am Seeländer Sattel / Jezersko Sedlo befinden Sie sich übrigens am südlichsten Punkt Österreichs. Anspruchsvolle alpine Unternehmungen eröffnen sich von hier aus in die Nordwände der Rinkas, der Skuta und des Dolgi Hrbet.

Ausgangspunkt: See Planšarsko jezero (Parkplatz 890 m);
N 46.400890 O 14.522734
Höhenunterschied beim Aufstieg: 810 m
Dauer des Aufstiegs: 2 h 30 Min.

Velika Baba (2127 m)

Dieser Doppelgipfel trägt einen bedeutungsvollen Namen und hat seinen eigenen Charakter. Von der Seeländer Seite aus zeigt der Gipfelaufbau das Profil eines „Weibes“. Die Ausrichtung des Kamms verläuft von Süd nach Nord, anders als die der Steiner Alpen von Ost nach West und die Baba ist ein Grenzberg zwischen Österreich und Slowenien. Man hat einen atemberaubenden Blick in die gesamte Nordseite der Steiner Alpen und auf der gegenüberliegenden Seite blickt man weit nach Kärnten hinein. Der leichteste Anstieg führt über den Jägersteig (lovska pot) zur Kranjska koča, weiter über die grünen Matten zum Seeländer Sattel / Jezersko Sedlo, von wo man über eine Schutthalde einen kurzen Abstieg in einen Teil der Vellacher Kotschna unternimmt und dann wieder über eine Scharte aufwärts, über einen gut markierten Weg zum Gipfel kommt. Der Abstieg folgt dem Aufstieg. Will man nicht den gleichen Weg zurückgehen, so führt ein ungesicherter Weg dem Kamm folgend weiter bis hinunter zur Jenkalm (am Weg auf den Goli Vrh). Dieser Weg erfordert Trittsicherheit. Jenen, die rasch den Gipfel erreichen wollen, raten wir die umgekehrte Richtung, also vom letzten Parkplatz (1020m) den Weg zur Jenkalm (1494m) zu folgen und dort nach rechts abzubiegen um über den romantischen, mit Lärchen und höher oben mit Latschen bedeckten Rücken zunächst auf die Mala Baba (Kleines Weib, oder Kleine Frau, 2018m) zu gelangen. Mangels Seilsicherungen auf diesem Weg wollen wir nochmals auf die Trittsicherheit hinweisen.

Ausgangspunkt: See Planšarsko jezero (Parkplatz 900 m)
N 46.400890 O 14.522734
Höhenunterschied beim Aufstieg: 1237 m
Dauer der Bergtour: 7 h

Storžič (2132 m)

Ein grandioser Gipfel, der unser Tal nach Südwesten abschließt. Obwohl die südseitigen Hänge des Storžič grasbewachsen und steil sind, und dass man den Aufstieg zu diesem wunderschönen Zweitausender ruhig zu den schwierigeren Bergtouren zählen kann, weiden in den Sommermonaten viele Schafherden an seinen Hängen. Der Gipfel bietet einen tollen Rundumblick und man kann auf einer steinernen Windrose neben dem hölzernen Gipfelkreuz Orte von Nah und Fern ausmachen. Kranj/Krain und Ljubljana/Laibach liegen zu Füßen, die Steiner Alpen sind von ihrer Südwestseite zu sehen und der Triglav und der Obir liegen quasi nebenan. Sogar der Großglockner ist an schönen, klaren Tagen zu sehen.
Um den Aufstieg an der Nordseite, aus Jezersko zu machen, fährt man zunächst auf der Hauptstraße talabwärts bis zum Gasthaus Kanonir, wo man nach Westen in Richtung Dol abbiegt. An der Weggabelung in Dol hält man sich links und fährt der Forststraße entlang bis zu einem Schranken wo das Auto geparkt wird. Weiter geht es der Markierung folgend, der Fortstraße durch das Tal Podštoržič (unterm Štoržič) entlang. Schon vor der Alm kommt man zu einer Weggabelung die zwei Aufstiegsmöglichkeiten bietet. Man nimmt besser die leichtere und folgt der Wegmarkierung mit der Nummer „1“ (Slowenische Alpentransversale) in Richtung des Bašeljsko Sedlo (auch Bašeljski preval). Durch den Wald kommt man an der Prapotnik Jagdhütte vorbei und erreicht schließlich den Sattel. Wer hier schon hungrig ist und unbedingt eine längere Pause benötigt, der kann nach links zur Kališče Hütte abbiegen, die 20 Gehminuten entfernt liegt. Dort kann man die verbrauchten Ressourcen wieder auffüllen. Jene, die sofort dem Gipfel entgegen stürmen wollen, biegen nach rechts ab und erreichen nach steilem Aufstieg über Grashänge nach cirka 25 min die höchste Stelle. Der anspruchsvollere und mit Drahtseilen gesicherte Weg verläuft über den Javorniško sedlo und Škarjev rob bis zum Gipfel. Falls Sie eine Rundtour machen wollen, empfehlen wir Ihnen den Aufstieg über den Javorniško sedlo und den Abstieg über den Bašeljsko sedlo.

Ausgangspunkt: Podstoržič (Parkplatz 767 m);
N 46.379945 O 14.445570
Höhenunterschied beim Aufstieg: 1365 m
Dauer der Bergtour: 6–7 h

Grintovci (Dolgi hrbet, Skuta, Grintovec in
Kočna)

Die sehr anspruchsvolle mehrtägige Tour über den Hauptkamm der Grintovci (ein Sammelbegriff für die genannten Gipfel), und zugleich Eroberung der höchsten Berge der Steiner Alpen ist sicherlich einer der Höhepunkte in dieser Gebirgsgruppe, im Bereich von Jezersko. Eine anspruchsvolle Hochgebirgstour, die zwar Großteils über gesicherte Steige verläuft, die neben einer guten Kondition, Bergerfahrung, Schwindelfreiheit und Trittsicherheit auch noch eine gute Ausrüstung erfordert. Gute Bergschuhe mit rutschfester Sohle, ein Helm und ein aktuelles, zertifiziertes Klettersteigset sind obligatorisch. Zu Beginn der Saison wird Ihnen auch ein Eispickel bei den Wanderungen über vereiste Schneefelder sehr nützlich sein. Die beste Zeit für diese Tour ist von Juli bis September.
Für den ersten Tag empfehlen wir den Aufstieg zur Češka koča, so dass Sie am zweiten Tag die anstrengende Tour so früh wie möglich beginnen können. Am Weg über die Geröllhalden in Spodnje und Zgornje Ravni wärmen Sie sich für eine noch viel interessantere Fortsetzung des Weges auf. Der Aufstieg über die Nordwand des Grintovec bis zum Mlinarsko sedlo (2334 m) erfordert einige Dynamik. Vom Sattel gehen Sie links auf den Bergkamm, der sie auf den Gipfel des Dolgi hrbet (2470 m) führt. Es folgt der wunderschönste und exponierteste Teil der Tour mit ständigen steilen Auf- und Abstiegen über den Kamm, oberhalb der tausend Meter hohen Wände des Dolgi hrbet und des Trikot (ein Wandabschnitt in der drei schwere Kletterouten auf den Gipfel führen – Trikot, zu dt. Dreieck). Wenn Sie die Štruca (2457m) erreicht haben, wartet auf Sie nur noch ein Spaziergang zum höchsten Punkt dieses Tages, dem Gipfel der Skuta (2533 m). Der erste Teil des Abstiegs zur Štruca verläuft auf dem gleichen Weg, doch geht man dann über die Schutthalden nach unten, auf das alpine Karstfeld Veliki podi. In weiterer Folge kommt man am neuen, architektonisch interessanten Biwak pod Grintovcem vorbei und folgt von hier der Markierung mit der Nummer „1“ zur Cojzova Koča / Cojz Hütte am Kokrško Sedlo, wo Sie sich stärken und übernachten können. Am nächsten Morgen misst man sich mit den steilen Hängen der Grintovec Südseite. Der Weg ist technisch nicht sehr anspruchsvoll, liegt aber den ganzen Tage in der Sonne. Deshalb ist es wirklich empfehlenswert, früh aufzustehen, um den Weg noch in der Frische des Morgens zu beginnen. Am Gipfel des Grintovec (2558m) wurde eine steinerne Windrose errichtet an der man die umgebenden und auch fernen Gipfel anvisieren kann um eine bessere Orientierung des wunderbaren Panoramas zu bekommen. Der zweite Teil der Bergtour ist viel interessanter und auch technisch anspruchsvoller. Vom Gipfel aus steigt man zunächst über gut gesicherte Felspassagen bis zum großen Geröllfeld welches von der Nordansicht die Gipfelpyramide darstellt. Hier folgt man nicht den Weg über den Kamm, sondern biegt nach links, über das Geröllfeld etwas weiter nach unten ab und folgt dem markierten Weg durch natürliche Passagen zum Einschnitt der Dolške škrbine, welcher oberhalb der üppig grünen Wiesen des Dolci liegt (ein wunderschöner, ruhig gelegener Talkessel, wo sich Steinböcke, Gämsen und Murmeltiere prächtig unterhalten). Von hier beginnt wiederum der manchmal ausgesetzte, aber auch gesicherte Aufstieg in Richtung Kočna. Nach cirka 30 min gelangt man zu einer Kreuzung, an der man sich links hält um auf den Gipfel zu gelangen. Bald nach dieser Kreuzung kommen Sie zur berühmten Kriechstelle, an der man den Rucksack abnehmen und vor sich herschieben muss um den Schlurf durch das enge Loch zu passieren. Danach wartet auf Sie noch eine etwas leichtere Kletterei über eine Geröllhalde und der von Blitzeinschlägen zerklüftete Gipfel der Kočna (2540 m). Am Gipfel gibt es sehr wenig Platz und außerdem ist er ungeschützt, von dort aus bietet sich jedoch ein atemberaubender Ausblick auf das Tal. Es folgt der Abstieg zur Kreuzung und dann weiter zur Češka koča. Beim Abstieg in das Kar Zgornje Ravni muss man sehr vorsichtig sein, weil der Weg durchgehend steil und mit losen Steinen bedeckt ist. Als Belohnung für die absolvierte grandiose Tour wartet im Kar eine der schönsten Schutthalden der Steiner Alpen, über die man hüpfend und jodelnd dem erfrischenden Bier schnell näher kommt.

Vorgesehene Zeiten der einzelnen Etappen:
1.Tag: Jezersko – Češka koča (1 h 30 Min.)
2.Tag: Češka koča – Dolgi Hrbet – Skuta (3 h 30 Min.) – Cojz-Hütte (insgesamt 6 h)
3.Tag: Cojz-Hütte – Grintovec (3 h 30 Min.) – Kočna (1 h 30 Min.) – Češka koča (insgesamt 7 h)

Die Gebirgskette ermöglicht noch weitere Tourkombinationen, weshalb wir Ihnen gerne noch eine weitere interessante Version vorstellen:
Jezersko – Češka koča (Übernachtung) – Kočna – Grintovec – Cojzova koča (Übernachtung) – Skuta – Rinke – Turski žleb – Frischaufov Dom im Talschluss Okrešelj (Übernachtung) – Jezersko sedlo – Velika Baba oder Ledinski vrh – Kranjska koča – Jezersko