Heilendes Klima

Das Bergsteigerdorf Jezersko liegt zwischen den Gipfeln der Steiner Alpen und der Karawanken und ist umgeben von ausgedehnten Mischwäldern, Wiesen, Weiden und klaren Gebirgsbächen. 64,6% der Gemeindefläche liegen im Natura 2000 Schutzgebiet. Die üppige Vegetation im frischen Chlorophyll der Wälder in Verbindung mit den fruchtbaren Wiesen und der reinen Luft haben eine wohltuende Wirkung auf die Atemwege und Augen, weshalb Jezersko als Klimakurort anerkannt wurde. Es gab daher auch eine Kuranstalt zur Behandlung der Augentuberkulose.

Landschaft, Geologie und Biodiversität

Bei einem Spaziergang durch den Talboden von Jezersko bemerkt der aufmerksame Besucher schnell, daß er sich in einem typischen U-förmigen Gletschertal befindet. Begleitet vom atemberaubenden Bergpanorama trifft man mit jedem Schritt auf Zeugen des Eises, wie z.B. Findlinge und charakteristische Moränen. Hier kann man auch eine der jüngsten Gesteinsarten, den Tuffstein, bei so mancher Quelle in seiner Entstehung beobachten. Aber auch eine der ältesten Gesteinsformationen aus der Devon Periode, die vor 400 Millionen Jahren geschaffen wurden, bekommt man präsentiert.

Die hier landschaftsprägende Hochgebirgslärche mit ihrem langsamen Wachstum und der dadurch hochwertigen Qualität hat in Jezersko auch eine wirtschaftliche Bedeutung. Ein charakteristisches Merkmal bilden auch die einreihigen Eschenalleen, die an den Grundgrenzen der Bauernhöfe gepflanzt wurden, die Bodenfeuchtigkeit regulieren, vor Wind schützen und deren Laub im Herbst eine hervorragende Streu für das Vieh in den Stallungen bietet.

Aufgrund der vielen Höhenstufen (700 – 2500m) findet man hier über 1000 Pflanzenarten. 53 von ihnen sind geschützt, 20 Arten sind Endemiten der näheren Region. Neben Gämsen, Steinböcken, dem Alpenschneehuhn, dem Birkhuhn, dem Auerhahn, den Schneehasen, dem Alpen- und dem Feuersalamander trifft man auch noch auf viele andere Tierarten.

Die jahrhundertealten Gehöfte von Jezersko

Der besondere Reichtum unseres kulturellen Erbes sind sicherlich die in ihrer ursprünglichen Form erhaltenen Gehöfte. Ein einzigartiges architektonisches Erbe unserer Vorfahren, das seit dem 16. Jahrhundert entstand. Die sorgfältig ausgewählte Lage der Höfe zeigt, dass sie hauptsächlich am Ufer des ehemaligen großen Gletschersees errichtet wurden. Heute leben diese Bauern von der Forstwirtschaft, dem Tourismus, der Schaf- und Viehhaltung. Sie nähern sich wieder der Selbstversorgung und folgen zunehmend den Richtlinien der ökologischen Landwirtschaft.

Autochthones Kärntner Brillenschaf

(Jezersko-Solčavsko Ovce / Seeländer – Sulzbacher Schaf)

Wir Einwohner von Jezersko sind auf unsere autochthone Schafrasse, das Kärntner Brillenschaf, stolz. Das Schaf ist das ganze Jahr über fruchtbar und liefert qualitativ hochwertige Wolle und Fleisch. Die typische Eigenschaft dieses Schafs ist eine signifikante Resistenz gegen Krankheiten und raue Wetterbedingungen. Das Zentrum für Zuchtböcke befindet sich auf dem ökologischen Bauernhof Kovk. Die hervorragende Zuchtarbeit spiegelt sich in den zahlreichen Auszeichnungen bei internationalen Ausstellungen wider – die erste erhielten wir bereits 1850, als die Schafrasse in Paris offiziell anerkannt wurde.

Mineralwasser Jezerska slatina

Die Mineralwasserquelle wird zum ersten Mal in den Beschreibungen des berühmten slowenischen Forschers und Universalgelehrten Johann Weichard Valvasor im 17. Jahrhundert erwähnt. Das Mineralwasser „Jezerska slatina“ enthält viele Calcium-, Mangan- und Ammonium-Substanzen und hat den höchsten Kohlendioxidgehalt unter den slowenischen Quellen. Es ist besonders empfehlenswert für Patienten mit Herz-Kreislauf Erkrankungen, es hat aber auch eine sehr wohltuende Wirkung auf die Verdauung. Die empfohlene Tagesdosis beträgt 2 Deziliter. Mit der Entwicklung des Tourismus in Jezersko stieg auch der Verbrauch des Mineralwassers da es den Hotelgästen und Besuchern verschiedener Gasthäuser zu jeder Mahlzeit serviert wurde – eine Praxis, die in den letzten Jahren von Touristikern in Jezersko wiederbelebt wurde.

Der Gletscher unter der Skuta

Dieser Gletscher ist als der am südöstlichsten liegende der Alpen bekannt und ist heute mit dem kleineren Triglav-Gletscher einer der beiden noch übrigen Gletscher Sloweniens. Er entstand im oberen Teil des ursprünglich viel größeren Gletschers, der sich vor 10 000 Jahren von der Skuta nach Jezersko bewegte und das malerische Gletschertal der Ravenska Kočna schuf. Er hat sich bis heute vor allem wegen seiner günstigen Lage im schattigen Kar unter den Nordwänden der Skuta und der Rinka erhalten, und liegt in einer Höhe von 2010 bis 2120 Meter. Sein Eis beträgt eine Dicke von 7 bis 12 Meter. Seine Oberfläche schrumpfte von 3 ha zu Beginn der Messungen (1948) bis auf die kleinste gemessene Oberfläche von 0,7 ha im Jahr 2007. 2017 betrug die Oberfläche des Gletschers 1,7 ha.

Der traditionelle Schäferball

Die älteste ethnographische Veranstaltung Sloweniens feiert dieses Jahr (2018) ihr 60. Jubiläum neuerer Ausrichtung. Das Hauptthema der Veranstaltung ist die Schaf­weide als ein wichtiger Bestandteil des bäuerlichen Lebens in der Ver­gangen­heit. Das Programm umfasst die Darstellung des Almabtriebs der Schafe, Folkloreauftritte, die Darstellung der Wolleverarbeitung und die Präsentation der typischen kulinarischen Spezialitäten der Hirten.

Der Bergwanderweg von Jezersko

Bereits 1972 legte der örtliche Alpenverein einen kleinen Führer auf, der die um­liegen­den Gipfel und Wege beschrieb, worin auch die Besteigung mittels Gipfel­stempel dokumentiert werden kann. Nach Vorlage der kompletten Dokumentation erhält man eine Auszeichnung, die schon an viele hunderte begeisterte Bergsteiger vergeben wurde. 2018 wird dieses Büchlein überarbeitet und auch in einer eng­lischen Version aufgelegt. Die beschriebenen Wege verbinden 15 Gipfel, 5 Berg­hütten, messen 100 km Länge und führen über einen Höhen­unterschied von in Summe 10.000 m.

Lokale kulinarische Spezialitäten

Neben vielen typischen Gerichten zeichnen zwei Speisen das kulinarische Erbe von Jezersko aus; ein authentisches Erlebnis welches Sie nirgendwo anders er­leben und probieren können. Das erste ist ein typisches Hirtengericht – Masunjek, das aus süßem Rahm und Buchweizenmehl (in Kärnten ist das der „Hadn“) her­gestellt wird. Das andere Gericht heißt Bula – es besteht aus Brot, Eiern, Fleisch, Rahm und Gewürzen, und ist ein gebackener Leckerbissen der zum Oster­fest in jedem Haushalt nach eigenem Rezept hergestellt und serviert wird. Weitere lokale Spezialitäten kommen vom autochthonen Brillenschaf, vom Wild und den Fischen der heimischen, reinen Gewässer. Beliebt sind auch Pilzgerichte.

Die Vegetarische Küche ist ebenso zu finden und beinhaltet Žlinkrofi (ähnlich der Kärntner Kasnudeln), Hadnsterz (aus Buchweizen), Polenta, Štruklji (die man mit einer Topfenfüllung sowohl pikant als auch als Süßspeise vorfindet). Und zum Dessert oder zum Kaffee findet man neben den Štruklji auch die Šmevci („heraus­gebackenen Mäuse“ ) und die Potica (mit Nüssen oder Mohn).

Kleinere Mahlzeiten wie Frühstück oder Jause werden meist mit lokalen Produkten aus der Region um Jezersko zubereitet. Milch (direkt vom Bauern), Trockenfleisch (Hauswürstl, Salami), Speck, Marmeladen aus Waldfrüchten und heimischem Obst, Wald- und Wiesenhonig, Sirup aus Kräutern der umliegenden Wiesen, sowie Kräutertees runden das reichhaltige Angebot ab. Zum Schluss nimmt man noch einen hausgemachten Kräuterlikör oder einen Schnaps, der hier noch bei vielen Bauern gebrannt wird.