Lüsener Fernerkogel (3.298 m)

Man muss ja nicht gleich den abgedroschenen Vergleich mit dem Großglockner oder gar mit dem Matterhorn bemühen, aber eindrucksvoll und imposant ist der Talschluss von Lüsens allemal. Schon wenn man in Gries ins Lüsenstal einbiegt, steht der Fernerkogel vor dem Beschauer, erst nur mit seiner schlanken Spitze und dann hinter dem Gasthaus von Lüsens, über dem Fernerboden, mit seiner vollen Wucht und Größe. Hier lässt sich schon erahnen, dass seine Besteigung auch im Sommer über den Normalweg zwar keine technischen Schwierigkeiten, aber eine große Portion Ausdauer erfordert. Der Aufstieg zum sogenannten Tisch, zur flachen Kante des Lüsener Gletschers, vollzieht sich auf schmalen und gar nicht leicht zu findenden Steigen, der obere Teil sollte ohne Probleme zu bewältigen sein, führt allerdings über den Gletscher. Die Mühe lohnt sich auf jeden Fall, denn der Lüsener Fernerkogel wird als einer der herrlichsten Aussichtsberge der Stubaier Alpen gelobt (5 bis 6 Stunden, 1.660 HM).

Nordgrat (II bis III)

Interessant ist die Besteigung des Lüsener Fernerkogels aber über seinen Nordgrat. Diese lang gestreckte Gratrippe weist den Schwierigkeitsgrad II bis III auf. Alpine Erfahrung, Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und ein gutes Gespür für die richtige Routenfindung sind unbedingte Voraussetzungen für die Begehung des
Nordgrates.

Gut beraten ist man bei diesem Unternehmen jedenfalls, wenn man die professionelle Hilfe eines ortskundigen Bergführers samt entsprechendem Sicherungsmaterial in Anspruch nimmt. Damit erübrigt sich die zeitraubende Wegsuche und der Besteiger kann sich voll und ganz auf seine Kletterei konzentrieren. Angebote dazu gibt es in den örtlichen Tourismusbüros.