Funkenabbrennen in Fontanella

Gelebtes Brauchtum im Großen Walsertal

Der alte Brauch des „Chüachli- oder Fonka­sonntig“ (Funkensonntag) wird im ganzen Großen Walsertal gepflegt. Er findet am ersten Sonntag in der Fastenzeit statt. Laut Überlieferung soll mit dem Funkenabbrennen der Winter ausgetrieben werden. Inzwischen ist das Funkenabbrennen am Abend ein kleines Volksfest, wobei natürlich für die Bewirtung mit Glühmost, Wurst und Brot gesorgt ist.

  • Sonntag 18. Februar 2024
  • 18 bis 21 Uhr
  • Funkenplatz in Fontanella
  • Veranstalter: Ortsfeuerwehr Fontanella

Der alte Brauch des „Chüachli- oder Fonka­sonntig“ (Funkensonntag) wird im ganzen Großen Walsertal gepflegt. Er findet am ersten Sonntag nach Aschermittwoch statt. Laut Überlieferung soll mit dem Funkenabbrennen der Winter ausgetrieben werden. Inzwischen ist das Funkenabbrennen am Abend ein kleines Volksfest, wobei natürlich für die Bewirtung mit Glühmost, Wurst und Brot gesorgt ist.

Die Chrochner

In allen Orten des Tales kommen Mädchen und Buben (etwa bis zum 4. Schuljahr) in der Zeit zwischen dem Ende der Sonntagsmesse und dem Dunkelwerden an die Haus­türen und tragen im Sprechgesang ihr Chrochnersprüchli vor. Die Chrochner be­kom­men ein Geldstück und in manchen Häusern auch Chüachli oder anderes Back­werk, deshalb hört man neben der Bezeichnung Funkensonntag auch „Chro­chner­sonntig“ oder „Chüachlisonntig“.

Die Fachilibuaba (oder auch Fachilischwinga)

Als Vorboten für das Funkenfeuer ziehen die „Fachilibuaba“ (junge Burschen im Alter von 10 bis 15 Jahren) durch die Dörfer. In Raggal, St. Gerold und in Blons Dorf treffen sich die Burschen am Nachmittag und ziehen dann in zwei bis vier Gruppen (oft nach Ortsteilen) von Haus zu Haus. In Raggal und Blons Dorf brennen dann schon alle Fackeln, während sich die St. Gerolder mit einer symbolisch brennenden Fackel be­gnü­gen. In diesen 3 Ortschaften ist es Brauch, dass die Häuser im Zentrum ehren­halber von allen „Fachilibuaba“ gemeinsam besucht werden. Die Fackeln sind auf­wändig aus Holz gebunden, strohdünn und manchmal mit großen „Hahnen“ (das sind Rundspäne) und viel Krepppapier geschmückt.

In Sonntag, Buchboden und Fontanella werden die Fackeln zunächst, während der Messe, an die Kirchmauer gelehnt. Nach dem Segen dürfen die Fachilibuaba los­ziehen. Die Fackeln werden erst am Abend angezündet.

Am Funkenplatz wurde bereits vormittags der Funken aufgebaut, ein um die Funken­tanne errichteter Holzturm. Die Fackeln schwingend ziehen die „Fachilibuaba“ oder „Fachilischwinga“ immer näher zum Funkenplatz, ziehen um den Funken herum ihre Kreise, um schließlich den Funken zu entzünden. 

Das Funkenabbrennen am Abend mit einem Fest für alle

Zum Funkenabbrennen, gegen 20 Uhr, versammelt sich das ganze Dorf mit Gästen beim Funken. Der örtliche Musikverein spielt auf und Freiwillige sorgen für die Be­wir­tung mit warmen Getränken, Würstchen und zum Teil auch mit den traditionellen Funkenchüachli.