Funkenabbrennen in Raggal
Gelebtes Brauchtum im Großen Walsertal
Am Funkensonntag ziehen die Chrochner (Schulkinder) und die Fachilischwinger (Jungen, die den Funken aufrichten) von Haus zu Haus, sagen ihr Sprüchlein auf und wünschen Glück.
Die „Fachilibuaba“ starten um 14.30 Uhr beim Funkenplatz, wo sie mit einem kräftigen „Stiera, Stiera – Hora Hora“ (Raggaler Narrenruf) auf ihren Weg verabschiedet werden. Ab 14.30 Uhr ist dann auch die Funkenbar geöffnet.
- Sonntag 18. Februar 2024
- 20 bis 22 Uhr
- Funkenplatz in Raggal, Raggal 54
- Veranstalter: Funkenzunft Raggal
Um 19.30 Uhr werden die „Fachilibuaba“ am Funkenplatz zurück erwartet. Am Abend, um 20 Uhr, wird mit dem Abbrennen des Funkens der Winter symbolisch ausgetrieben.
Für das leibliche Wohl ist gesorgt und die Funkenzunft Raggal freut sich auf euer Kommen.
Der alte Brauch des „Chüachli- oder Fonkasonntig“ (Funkensonntag) wird im ganzen Großen Walsertal gepflegt. Er findet am ersten Sonntag nach Aschermittwoch statt. Laut Überlieferung soll mit dem Funkenabbrennen der Winter ausgetrieben werden. Inzwischen ist das Funkenabbrennen am Abend ein kleines Volksfest, wobei natürlich für die Bewirtung mit Glühmost, Wurst und Brot gesorgt ist.
Die Chrochner
In allen Orten des Tales kommen Mädchen und Buben (etwa bis zum 4. Schuljahr) in der Zeit zwischen dem Ende der Sonntagsmesse und dem Dunkelwerden an die Haustüren und tragen im Sprechgesang ihr Chrochnersprüchli vor. Die Chrochner bekommen ein Geldstück und in manchen Häusern auch Chüachli oder anderes Backwerk, deshalb hört man neben der Bezeichnung Funkensonntag auch „Chrochnersonntig“ oder „Chüachlisonntig“.
Die Fachilibuaba (oder auch Fachilischwinga)
Als Vorboten für das Funkenfeuer ziehen die „Fachilibuaba“ (junge Burschen im Alter von 10 bis 15 Jahren) durch die Dörfer. In Raggal, St. Gerold und in Blons Dorf treffen sich die Burschen am Nachmittag und ziehen dann in zwei bis vier Gruppen (oft nach Ortsteilen) von Haus zu Haus. In Raggal und Blons Dorf brennen dann schon alle Fackeln, während sich die St. Gerolder mit einer symbolisch brennenden Fackel begnügen. In diesen 3 Ortschaften ist es Brauch, dass die Häuser im Zentrum ehrenhalber von allen „Fachilibuaba“ gemeinsam besucht werden. Die Fackeln sind aufwändig aus Holz gebunden, strohdünn und manchmal mit großen „Hahnen“ (das sind Rundspäne) und viel Krepppapier geschmückt.
In Sonntag, Buchboden und Fontanella werden die Fackeln zunächst, während der Messe, an die Kirchmauer gelehnt. Nach dem Segen dürfen die Fachilibuaba losziehen. Die Fackeln werden erst am Abend angezündet.
Am Funkenplatz wurde bereits vormittags der Funken aufgebaut, ein um die Funkentanne errichteter Holzturm. Die Fackeln schwingend ziehen die „Fachilibuaba“ oder „Fachilischwinga“ immer näher zum Funkenplatz, ziehen um den Funken herum ihre Kreise, um schließlich den Funken zu entzünden.
Das Funkenabbrennen am Abend mit einem Fest für alle
Zum Funkenabbrennen, gegen 20 Uhr, versammelt sich das ganze Dorf mit Gästen beim Funken. Der örtliche Musikverein spielt auf und Freiwillige sorgen für die Bewirtung mit warmen Getränken, Würstchen und zum Teil auch mit den traditionellen Funkenchüachli.