Ginzling ist Ausgangspunkt für eine Vielzahl an interessanten hochalpinen Skitouren zu den höchsten Gipfeln im Hochgebirgs-Naturpark Zillertaler Alpen. Der Zustieg durch die Gründe ist zwar oft ein wenig lang und mühsam, doch entschädigt dafür eine gewaltige Bergszenerie. Die Skitouren können jedoch verkürzt werden, da beispielsweise auf der Greizer oder Berliner Hütte offene Winterräume vorhanden sind.
Ausgangspunkt Greizer Hütte (2.227 m)
Vom Bergsteigerdorf Ginzling geht es durch den Floitengrund in 3 Stunden zur Greizer Hütte (2.227 m). Die Tour ist nur bei sicheren Verhältnissen zu unternehmen, da die Floite und der Anstieg zur Hütte häufig von Lawinen bedroht sind. Die Greizer Hütte bietet einen offenen Winterraum mit 14 Betten. Bei den Skitouren ist aufgrund der spaltenreichen Gletscher Vorsicht geboten.
Von der Hütte über das Griesfeld in Richtung Süden zum spaltenreichen Floitenkees. Rechter Hand eines auffälligen Felsgrates, der sich vom Gipfel des großen Löffler weit hinunter nach Westen erstreckt, steigt man über den steilen und zerrissenen Gletscher bis zur Grathöhe auf und biegt anschließend nach links ab. Nun über den Südgrat bis kurz unter den Gipfel (hier Skidepot) Das letzte Stück zu Fuß auf den Gipfel. (1.148 HM, 3,5 Stunden).
Von der Hütte quert man das Griesfeld bis zum Floitenkees. Der zerklüftete Gletscher wird links von einem Gletscherbruch gequert. Nun hält man auf einen felsigen Ausläufer der Westlichen Floitenspitze zu, den man bei ca. 2.800 m erreicht. Weiter über das weite Gletscherbecken bis hinauf auf 3.000 m. Nun rechts haltend und über eine Steilstufe auf das breite und relativ flache Gipfeldach und zum höchsten Punkt (1.142 HM, 3,5 Stunden).
Anstieg wie auf den Schwarzenstein bis zum flachen Gletscherbecken. Nun rechts haltend etwas absteigend hinüber zum Schwarzensteinsattel (3.143 m). Aus der Einsattelung erreicht man über einen steilen Rücken unschwierig den Gipfel (1.058 HM, 3,5 Stunden).
Ausgangspunkt Berliner Hütte (2.042 m)
Die Berliner Hütte ist Ausgangspunkt für zahlreiche prachtvolle Hochtouren. Vom Gasthof Breitlahner erreicht man in 2,5 Stunden die Berliner Hütte (786 HM). Vorsicht ist beim Hüttenanstieg durch den Zemmgrund aufgrund der häufigen Lawinengefahr gegeben. Die Berliner Hütte ist zwar in den Wintermonaten nicht geöffnet, den Skitourengehern steht aber ein Winterraum zur Verfügung.
Von der Berliner Hütte geht es zuerst in südlicher Richtung bis zum felsdurchsetzten Abbruch des Waxeggkees, das man im Aufstieg rechter Hand überwindet. Anschließend durch das Garberkar zur Schönbichler Scharte (3.081 m). Hier Skidepot und unschwierig zu Fuß über Felsblöcke zum Gipfel (1.091 HM, 3,5 Stunden).
Am besten fährt man zu Beginn mit den Skiern zum Gasthof Alpenrose ab. Nun steigt man in südlicher Richtung bis zum felsdurchsetzten Abbruch des Waxeggkees auf, das man im Aufstieg rechter Hand überwindet. Ab ca. 2.600 m hält man sich links und überquert oberhalb des Gletscherbruches das spaltenreiche Waxeggkees. Nun bis zur Östlichen Möselerscharte (3.240 m). Hier ist ein kurzer Abstieg auf den Östlichen Nevesferner notwendig. Weiter über die Südost-Flanke bis zur Einsattelung zwischen Großem und Kleinen Möseler und über den Grat zum Gipfel (1.438 HM, 5 Stunden).
Die fünf Hornspitzen bieten von der Berliner Hütte aus schöne Tourenziele. Die schönste Skitour ist sicherlich jene auf die Dritte Hornspitze, besser bekannt als Berliner Spitze, die im Folgenden näher beschrieben wird: Von der Berliner Hütte geht es durch den Talboden auf die Zunge des spaltenreichen Hornkeeses. An der östlichen Seite des Gletschers erreicht man eine weite Mulde. Am Ende der Mulde links hinauf bis zum Mitterbachjoch (3.130 m). Anschließend steil aber unschwierig zum Gipfel (1.212 HM, 3,5 Stunden).
Anfangs führt die Tour durch den flachen Talboden in Richtung Nordosten. Nun links durch das Mörchnerkar über weniger steiles Gelände hinauf zum Schwarzensteinkees. Unterhalb eines Gletscherbruches (ca. 2.650 m) hält man sich links in Richtung Schwarzensteinsattel (3.143 m). Von hier in südlicher Richtung über den flachen Rücken bis etwa 70 HM unter den Gipfel. Weiter über einen unschwierigen Grat zum Gipfel (1.327 HM, 4 Stunden).
Von der Berliner Hütte in Richtung Norden zur Schwar-zenstein-Alm. Nun hält man sich links bis zu einer ausgeprägten Flanke, der man anfangs steil bis zu einem ebenen Boden folgt (ca. 2.750 m). Weiter aufwärts in nordwestlicher Richtung bis zur Einsattelung zwischen Hennsteigenspitze und Ochsner (Skidepot). Über den Westgrat in leichter Kletterei zum Gipfel (1.065 HM, 3,5 Stunden).
Ausgangspunkt Furtschaglhaus (2.295 m)
Erst ab Mitte Mai ist die Mautstraße vom Gasthof Breitlahner hinauf zum Schlegeisspeicher geöffnet. Im Winter muss daher ein längerer Aufstieg in Kauf genommen werden. Von Ginzling/Breitlahner hinauf bis zum Schlegeisspeicher. Anschließend am Ufer des Stausees entlang und weiter bis zur Talstation der Materialseilbahn. Von hier folgt man dem Sommerweg steil hinauf zur Hütte.
Das Schönbichler Horn ist auch vom Furtschaglhaus mit Tourenski zu besteigen. Von der Schutzhütte in Richtung Nordosten ins Furtschaglkar. Über einen auffallenden Moränengupf hinauf und weiter in eine steile Flanke, die zur Schönbichler Scharte (3.081 m) führt. Über Blöcke geht es zu Fuß zum Gipfel (838 HM, 2,5 Stunden).
Der Aufstieg von der Hütte erfolgt nach Süden über das Schlegeiskees. Über den Gletscher hinauf bis zum Nevessattel (3.029 m). Man bleibt etwas unterhalb des Sattels und steigt mit den Skiern hoch hinauf. Skidepot. Anschließend über Blöcke unschwierig zum Gipfel (777 HM, 2,5 Stunden).
Ausgangspunkt Dominikushütte (1.805 m)
Die privat geführte Dominikushütte liegt direkt am Schlegeisstausee. In den Wintermonaten ist die Schutzhütte geschlossen und verfügt auch über keinen Winterraum. Da sie aber bereits Mitte Mai bewirtschaftet ist und die hochalpinen Skitouren bei ausreichender Schneelage in den westlichen Zillertaler Alpen absolut lohnenswert sind, ist eine Übernachtung zu empfehlen.
Von der Hütte ein kurzes Stück entlang des Schlegeisspeichers bis zur Abzweigung „Olperer Hütte”. Nun steil hinauf zur Schutzhütte und weiter über das Riepenkees bis auf den Riepensattel (3.050 m). Eine kurze felsige Einlage überwindet man mit den Skiern. Das Skidepot befindet sich schließlich in 3.360 m Seehöhe. Der Anstieg über den Ostgrat zum Gipfel erfordert auf jeden Fall Trittsicherheit (1.671 HM, 5 Stunden).
Von der Dominikushütte entlang des Speichers und anschließend flach dem Zamser Bach folgend bis zum Talschluss unterhalb des Pfitscher Jochs. Auf ca. 2.100 m biegt man rechts zum Stampflkees ab. Der Aufstieg erfolgt weiter am östlichen Rand des Gletschers bis zur Oberschrammachscharte (3.105 m; Skidepot). Dem Südgrat folgend über Blockgestein unschwierig zum Gipfel (1.606 HM, 5,5 Stunden).
Der Anstieg erfolgt wie beim Schrammacher in den Talschluss und anschließend hinauf zum Stampflkees. Weiter auf dem Gletscher bis zum obersten Firnbecken der Sagwandspitze. Hier biegt man scharf links ab und erreicht über einen steilen Hang den Kamm. Über diesen Kamm in südlicher Richtung zum Gipfel (1.481 HM, 5 Stunden).