Festkogel - Wienerführe (2.272 m)

Erstbegehung: vermutlich durch V. W. Glanwell, G. v. Saar, e. Graff, St. Höfele am 5. Juni 1898 im Abstieg.

Die Route führt durch die Südwest-Wand des Festkogels in gutem und rauem Fels. Mit ihrer schönen Platten- und Verschneidungskleterei zählt die Wienerführe zu den beliebtesten Routen am Festkogel. Bei dieser sehr alpinen Tour wurden die Standplätze mit Klebehaken saniert, die Zwischenhaken sind aber weniger gut und dienen mehr der Orientierung. Der ursprüngliche Charakter der Route – ganz ohne Bohrhaken zur Zwischensicherung – macht die Wienerführe zu einem alpinen Klassiker im Gesäuse.

Zustieg

Von Johnsbach aus erreicht man den Einstieg in 2 bis 2,5 Stunden. Zuerst bleibt man auf dem markierten Weg zur Heßhütte. Nach etwa 40 Minuten zweigt am Unteren Koderboden auf etwa 1.235 m Höhe nach links ein markierter Weg in Richtung Hochtor (Schneelochweg) ab. Diesem folgt man bis zu einer Wegkreuzung, an der sich der Weg zum Hochtor nach rechts windet. Nun gerade hinauf zu einer felsigen Steilstufe (rote Aufschrift “FK” und Gedenktafel). Die Steilstufe rechts umgehend, gelangt man durch Latschen zu einer Wiese, über die man rechtshaltend aufsteigt. Etwas versteckt weist ein Steinmann den Weg nach links durch Latschengassen zum Geröllfeld unter dem Festkogelvorbau. Nun auf Steigspuren über das Geröllkar aufwärts bis zum Vorbau, den man am besten rechts in leichter Kletterei (II) umgeht oder über die eingerichteten Routen erklettert. Der Einstieg zur Wienerführe ist direkt in Falllinie unter der großen Verschneidung bei einer kleinen Nische.

Routenverlauf

Vom Einstieg geht es in schöner Riss- und Plattenkletterei zum ersten Standplatz auf einem kleinen Band. Über eine Verschneidung erreicht man unschwierig ein weiteres Band, von dem aus man die große Verschneidung der folgenden beiden Seilänge erklettert. Zuerst über einen kleinen Bauch, gelangt man über den mit Wasserrillen durchsetzten Fels aufwärts. In der vierten Seillänge geht es zuerst etwas nach rechts zu einer Verschneidung. Über diese aufwärts und über einen anschließenden kleinen Überhang, einer weiteren kleinen Verschneidung zum Standplatz auf einem kleinen Absatz. Nun über eine Platte und einen Kamin zum Ende der riesigen Verschneidung und zum Standplatz auf dem großen Band. Weiter in Riss- und Verschneidungskletterei auf ein weiteres Band. Über schöne Platten geht es durch die letzten zwei Seillängen zum Ausstieg.

Als schwierigere Variante bietet sich der direkte Weg durch die Rissverschneidung zum Aus- stieg an (VI+/VII-).

Abstieg

Vom Ausstieg über den Westgrat zum Gipfel und in 2 Stunden vom Gipfel über den markierten Weg zum Schneeloch und weiter nach Johnsbach.

Quelle: Xeis-Auslese