Tal der Hütten

Das Gschnitztal kann getrost als das Tal der Hütten bezeichnet werden, denn in kaum einem anderen Tiroler Tal gibt es vergleichbar viele bewirtschaftete Berghütten.

Die Bremer Hütte (2.413 m) wurde 1897 von der Sektion Bremen e.V. des DAV erbaut. Im Jahr 2004 und 2013 wurde die Hütte erweitert. Sie liegt wie die Innsbrucker Hütte auf dem Stubaier Höhenweg, weshalb diese beiden Hütten stärker frequentiert sind als die restlichen Hütten des Tales.

Ebenso geschichtsträchtig wie das Padasterjochhaus ist die Innsbrucker Hütte (2.370 m), die 1884 von der Sektion Touristenklub Innsbruck auf der Alfaier-Alpe gebaut wurde. Da die Hütte von Anfang an von vielen Bergsteigern aus dem Gschnitz- und Stubaital angenommen wurde, dachte man schon bald nach Fertigstellung der ursprünglichen Bauarbeiten an eine Vergrößerung. Weitere Verbesserungen und Erweiterungen folgten nach den beiden Weltkriegen. Der letzte große Umbau erfolgte im Jahr 1984. Die Innsbrucker Hütte liegt am Fuße des mächtigen Habichts (3.277 m).

Das älteste Naturfreundehaus Österreichs, das Padasterjochhaus, befindet sich auf einer Höhe von 2.232 m und ist Ausgangspunkt für größere Bergtouren auf das Kirchdach, die Peilspitze, die Hammerspitze oder Wasenwand. Erbaut wurde das Padasterjochhaus 1907 von der Wiener Sektion der Naturfreunde und steht nun schon über 110 Jahre im Angesicht der Zillertaler Alpen, der Tuxer Voralpen, der Tribulaune und Dolomiten.

Ein schweres Schicksal ereilte die Österreichische Tribulaunhütte (frühere Bezeich­nung: Tribulaunhaus), die 1922/23 von den Naturfreunden Innsbruck erbaut wurde und vorübergehend, von 1940 bis 1946, im Besitz der DAV Sektion Bamberg war. Bei zwei Lawinenabgängen (1935 und 1975) wurde die Hütte komplett zerstört. Der heutige Bau aus dem Jahr 1979 ist dem Gelände angepasst und hat somit bis zum heutigen Tag alle Lawinenabgänge überstanden.

Weitere privat bewirtschaftete Hütten im Gschnitztal sind die Blaserhütte (2.180 m), die Trunahütte (1.722 m) sowie die Jausenstation St. Magdalena (1.661 m) beim Wallfahrtskirchlein. Auf dem Weg zur Bremer Hütte befindet sich die im Sommer bewirtschaftete Laponesalm (1.487 m), die bis zu einer Klimaverschlechterung um das Jahr 1400 als Dauersiedlung genutzt wurde.

Besuchenswert im Gschnitztal

Das Mühlendorf in Gschnitz ermöglicht seinen Besuchern eine Zeitreise in die Vergangenheit. Hier wird die Arbeitsweise der bäuerlichen Bevölkerung in den Alpentälern vor ca. 100 Jahren gezeigt und die durch Wasserkraft angetriebene Getreidemühle, die Schmiede und die Handwerksstätte können bestaunt werden. Man kann miterleben, wie das eigenhändig geerntete Getreide zu Mehl gemahlen und daraus Bauernbrot gebacken wurde. Der Sandeswasserfall im Hintergrund bietet ein imposantes Naturschauspiel, das man von der Besucherplattform unterhalb oder von einer 40 m langen Brücke oberhalb beobachten kann. Für Kinder gibt es einen Spielplatz rund ums Thema Wasser, für die Eltern einen Platz zum Entspannen auf der Sonnenterasse am Kiosk.

www.muehlendorf-gschnitz.at

Das Schloss Schneeberg befindet sich am Talboden in Trins. Sichere Angaben zum Schloss gibt es erst nach 1500, als der kaiserliche Rat Franz Schneeberger von Kaiser Maximilian die Burg als Lehen erhielt. Aber bereits 1518 geht ein Bericht an die Regierung über den desolaten Zustand des Baubestandes, daher ist anzunehmen, dass die Burg eigentlich schon lang vorher dagewesen sein muss.

Zwischen 1568 und 1636 folgten verschiedene Lehensinhaber. Erst im Jahre 1636 waren die Besitzer wieder die Freiherren von Schneeberg. Nach deren Aussterben übergab 1778 Kaiserin Maria Theresia dem Gubernialrat Alois Graf Sarnthein das Schloss. Das heutige Aussehen des Schlosses wurde durch seither immer wieder durchgeführte Umbauten geprägt. Das Trinser Wappen symbolisiert die Zinnen von Schloss Schneeberg auf dem Moränenwall.

Zwischen Trins und Gschnitz erhebt sich 400 m über dem Talboden auf einem steilen bewachsenen Felsenhang das Wallfahrtskirchlein St. Magdalena (1.661 m). Der Ursprung des Bergheiligtums von St. Magdalena liegt im Dunkeln der Vergangenheit. Die geheimnisvolle Wallfahrtsstätte wurde 1307 erstmals urkundlich erwähnt, doch vermutet man dort schon eine vorchristliche Kultstätte. Über die Entstehung der Wallfahrt gibt es mehrere Legenden.

Das heutige Gotteshaus stammt aus dem 15. Jahrhundert, doch weisen die zwischen 1960 und 1972 restaurierten romanischen und gotischen Fresken auf einen älteren Bestand hin. Die Fresken aus dem 14. Jahrhundert zählen zu den ältesten Wandmalereien Tirols. Der Bildhauer Hans Pontiller aus Innsbruck schuf das beeindruckende Holzkreuz mit der heiligen Magdalena (1958). Die äußere Wand des Kirchleins schmückt ein Fresko mit der Kirchenpatronin und dem Stifterwappen der Tiroler Adelsfamilie der Schneeberger.

Mit Gschnitzy & Gossy dem Wasser auf der Spur

Die beiden Wassertropfen Gossy & Gschnitzy begleiten Entdecker*innen in das Reich des Wassers. Entlang von zwei Wegen im Gschnitz- und Pflerschtal findet sich nicht nur viel Wissenswertes rund um das Thema Wasser, sondern auch zwei abenteuerliche Spielplätze.

Mehr Informationen gibt es hier…

Die Gemeinde Trins möchte bis zum Jahr 2030 energieautark sein. 2011 wurde Trins zur österreichischen Modellgemeinde für Klima- und Energiemaßnahmen ernannt. Aus diesem Grund wurde der Trinser EnergieWEG angelegt; er führt an privaten und kommunalen Projekten entlang, die Möglichkeiten und Erfahrungen zur Stromgewinnung aufzeigen.

Startpunkt für den 4 km langen Rundweg ist bei der Volksschule Trins. Infobroschüre im Gemeindeamt Trins erhältlich.

Der Schlepplift mit ca. 3 km Pisten befindet sich auf einem sehr weiten und sonnigen Gebiet in Trins, wo es Kinder besonders gut haben: Direkt beim Lift befinden sich ein riesiger Spielplatz mit Rutschhügel und ein gepflegter, abends beleuchteter Eislaufplatz.

Weitere Infos:

Gemeinde Trins
Tel.: +43 (0)5275 5210
www.schilift-trins.at

Außerdem gibt es ein Kinderspielhaus im Liftstüberl, das den Knirpsen zum Aufwärmen und Spielen einiges bietet. Es gibt noch ein österreichweit einzigartiges „Special“: Der Lift kann für Firmen, Vereine und Skirennen exklusiv gemietet werden. Der Skilift ist freitags auch am Abend beleuchtet und lädt zum Nachtskilauf ein.

"Naturkundliches" im Gschnitztal

Oberhalb von Trins wurde vor einigen Jahren die Aussichtsplattform Adlerblick errichtet, die ein gemütliches Wanderziel für die gesamte Familie ist. Nach der kurzen Tour erwartet den Besucher ein atemberaubender Tiefblick auf Trins und weiter hinein in das Gschnitztal bis zu den Gletscherbergen am Talschluss. Die Aussichtsplattform ist mit Bänken und Tischen ausgestattet und lädt zu einer gemütlichen Rast ein.

Die Berge südlich von Trins bestehen aus sehr alten paläozoischen Gesteinen aus der Karbonzeit: Sandsteine und Konglomerate, in denen man versteinerte Farne, Schachtelhalme und Bärlappgewächse finden kann. Diese Pflanzen wuchsen vor 300 Millionen Jahren in ausgedehnten Sumpfgebieten. Im Laufe der Jahrmillionen wurden diese Pflanzen versteinert und in Kohle verwandelt. Aber auch die jüngste geologische Vergangenheit, die Eiszeit, hat hier viele Spuren hinterlassen.

Der markante Endmoränenwall beeindruckte die Naturforscher wegen seiner perfekten Erhaltung so, dass er als späteiszeitliche Typuslokalität, als „Gschnitzstadium“, in die Fachliteratur einging. Stattgefunden hat dieser Gletschervorstoß in der zu Ende gehenden letzten Eiszeit („Würm“) vor ca. 13.500 Jahren. Damals stießen die Gletscher, verursacht durch eine Kälteperiode, noch einmal weit in die alpinen Täler vor, bevor sie sich vorerst in die hochalpinen Regionen zurückzogen.

Beim Rückzug des Gschnitzgletschers blieben Reste des Eises im Moränenmaterial liegen und schmolzen langsam ab. Zurück blieben trichterförmige Löcher, die sogenannten Toteislöcher. Das bekannteste Toteisloch in der Trinser Moräne ist der Krotenweiher, der von einem fast 8 Meter mächtigen Moor erfüllt ist. Die ältesten Ablagerungen in diesem Moor (Reste von Pflanzen und Pollen) ergaben ein C14-Alter von ca. 9.600 Jahren.

Beim Oberlawieswald in der Nähe des Ausflugsgasthofs Pumafalle in Trins handelt es sich um ein Tannenwaldrelikt, welches für den inneralpinen Raum als einzigartig und besonders schützenswert angesehen werden kann.

Der Sandeswasserfall am Talende, unmittelbar hinter dem Mühlendorf, mit seiner Besucherplattform und der großen Hängebrücke ist ein besonderer Kraftplatz. Vom Immunologen Univ. Doz. Dr. Arnulf Josef Hartl, Dozent an der Paracelsus medizinischen Privatuniversität Salzburg, wird bestätigt, dass am Sandeswasserfall ein spezifisches Mikroklima mit hochkonzentrierten negativ geladenen Luftionen herrscht, das besonders bei Atemwegserkrankungen eine positive Wirkung hat. Auch der Truna- und Sarntheinwasserfall bei Trins sind eine Wanderung wert. Von landschaftlichem Reiz sind auch die Bergseen Lauter-, Simming- und Lichtsee.