Für Wintersportbegeisterte und stille Genießer. Auch in der kalten Jahreszeit büßt Lungiarü nichts von seinen Reizen ein. Im Gegenteil. Umrahmt von den bizarren Dolomitenformationen gilt Lungiarü als Geheimtipp für Skitourengeher und Naturliebhaber im Allgemeinen.

Lungiarü weist eine beträchtliche Zahl an interessanten Skitouren auf. Speziell die Nordrinnen zwischen den unzähligen Felsnadeln in diversen Steilheiten und Schwierigkeiten laden im Winter zu lohnenden Skitouren ein. Hier ist sowohl für den Rinnen-Anfänger etwas dabei als auch für den absoluten Profi.

Ausgangspunkt Muntcörta

Piza de Antersasc 2.471 m

Vom Parkplatz steigen wir über sanfte Wiesen bis zur Forststraße hinauf. Nach einem kurzen Abstieg folgen wir rechts dem Sommerweg Nr. 6, der uns ins Antersasc-Tal hinaufführt.

  • Höhenunterschied: 1.000 m
  • Zeit: 4 h

Oberhalb der Waldgrenze erreichen wir alsbald die Antersasc-Alm, eine der wenigen noch unberührten Almen der Dolomiten. Bei der alleinstehenden Zirbe führt die Tour dann rechts über die Südhänge hinauf. Am Grad angekommen gibt es zwei Möglichkeiten:

Die Abfahrt erfolgt über die Aufstiegsroute oder, bei guten Schneeverhältnissen, über die Nordrinne.

Capuziner 2.738 m

Diese Tour erfordert sowohl Kondition als auch Geschick, da sie an einigen steilen Stellen nur mit geschulterten Skiern zu meistern ist. Aber gerade das macht die Skitour zu einem echten Erlebnis.

  • Höhenunterschied: 1.300 m
  • Zeit: 4 – 5 h

Der Aufstieg erfolgt im Grunde wie jener zur Piza de Antersasc. Kurz vor dem Grat hält man sich jedoch links und folgt über die anfangs eher flacheren Südhänge der Richtung zum Gipfel. Dabei müssen bei einigen schwierigen Passagen Felsen umgangen werden.

Die Abfahrt erfolgt südlich, zunächst durch ein paar schwierige Passagen (je nach Schneelage) und dann weiter durch die Talmulde zur Antersasc-Alm bzw. den Aufstiegsweg zurück.

Piza de Pöz / Östliche Puezspitze 2.913 m

Mit 2.913 Höhenmetern ist die Piza de Pöz / Östliche Puezspitze der höchste Gipfel im Grenzgebiet zu Lungiarü und gilt deshalb fast schon als Klassiker für Skitourengeher. Spek­ta­ku­lär ist der 360-Grad-Blick auf zahl­reiche Dolomitengipfel.

  • Höhenunterschied: 1.400 m
  • Zeit: 5 – 6 h

Beim Parkplatz Muntcörta steigen wir Richtung Antersasc hinauf (siehe Skitour Piza de Antersasc) und gehen bei der alleinstehenden Zirbe weiter über den linken Hang bis zur sehr steilen und immer schmäler werdenden Rinne, die eine gute Spitzkehrentechnik erfordert. Die letzten Meter müssen meist mit geschulterten Skiern bezwungen werden. Am Ende der Rinne führt die Tour rechts weiter über einen kleinen ausgesetzten Hang bis zu einer Ebene, von der aus sowohl der Gipfel als auch der letzte Anstieg zu sehen sind.

Die Abfahrt kann über den Aufstieg erfolgen oder, alternativ für geübtere Tourengeher, durch die Nordrinne.

Ausgangspunkt Pares

Forcela dla Roa / Roa-Scharte 2.617 m

Die Forcela dla Roa / Roa-Scharte befindet sich zwischen der Geisler- und der Puezgruppe. Von Pares folgen wir der Forststraße 5A, die im Winter auch als Rodelbahn genutzt wird.

  • Höhenunterschied: 1.000 m
  • Zeit: 4 – 5 h

Bei der ersten Rechtskehre biegen wir links auf einen ausgeprägten Hangweg ab, der zunächst durch den Wald führt. Am Fuße der Nordhänge in Richtung Talschluss, am Fuße des Piz Duleda, wird es dann ein wenig steiler. Der breite Hang bis zur Scharte hinauf ist anschließend mit Spitzkehrentechnik zu bewältigen.

Die Abfahrt erfolgt über die breiten Nordhänge des Aufstiegs. Beliebt ist übrigens auch der Aufstieg von der Grödner Seite aus.

Piza de Medalges 2.454 m

Diese Tour ist auch als Sonntagsausflug gerade bei den Einheimischen sehr beliebt, da meist bis auf 2.100 Metern Meereshöhe eine relativ geringe Lawinengefahr besteht.

  • Höhenunterschied: 850 m
  • Zeit: 3 – 4 h

Bis zur Ütia Ciampcios Hütte (zurzeit im Winter nur sonntags geöffnet) kann man auch zu Fuß, mit Schneeschuhen oder mit der Rodel wandern. Vom Parkplatz ausgehend folgen wir der Forststraße taleinwärts bis wir nach ca. 1 km an einem großen Felsblock rechts in den Weg Nr. 5 einbiegen. Zunächst durchwandern wir einen märchenhaften Lärchenwald, der in der Höhe dann den Zirben weicht. Mit den ersten Almwiesen offenbart sich uns eine großartige Sicht auf die Puezspitzen. An der Ütia Ciampcios Hütte vorbei steigen wir über weitläufige Wiesen zur Forcela de Furcia/Kreuzjoch hinauf, von dort geht es rechts weiter bis zum Gipfel.

Die Abfahrt erfolgt wie der Aufstieg, wobei sie ab der Waldgrenze über die Rodelbahn führt.

Pütia / Peitlerkofel 2.875 m

Diese anspruchsvolle Tour ist nur bei besten Schnee­verhältnissen zu empfehlen, da der gesamte Aufstieg südseitig verläuft und die Peitler­hänge besonders lawinengefährdet sind.

  • Höhenunterschied: 1.300 m
  • Zeit: 4 – 5 h

Wir starten durch das Val di Morins/Mühlental hinauf, folgen dem Weg Nr. 4B bis zur Scharte und von dort weiter dem Sommerweg bis zum Klettersteigeinstieg. Sich links haltend ist der Picia Pütia/Kleine Peitlerkofel mühelos zu erreichen. Alternativ dazu kann man die Skier am Einstieg abstellen und gesichert dem Drahtseil hinauf zum Gipfel folgen.

Abgefahren wird auf der gleichen Route.