Berge, Bäche, Boah!
Natur erleben für große und kleine Kinder

Für Familien mit Kindern – egal welchen Alters ist die Umgebung von Kreuth ein wahrer Abenteuerspielplatz. Es finden sich unzählige Möglichkeiten, gemeinsam die Natur zu erleben. Und das saisonunabhängig: Outdoor-Familienurlaub funktioniert hier von Januar bis Dezember. Im Frühling, Sommer und Herbst reicht die Spannweite möglicher Aktivitäten vom klassischen Wandern mit Gumpenbaden über anstrengende Gipfeltouren samt heimeliger Hüttenübernachtung bis hin zum anspruchsvollen Klettern oder Bergradln.

Und im Winter ist vom gemütlichen Winterwandern über spannende Schneeschuhtouren und sportliche Langlaufrunden bis hin zur vermeintlichen „Königsdisziplin“ – dem Skitourengehen – alles möglich. Und alles ist einmalig schön… Ein nahezu perfekter Ausgangspunkt für etliche Familienwanderungen zu jeder Jahreszeit, für jedes Kinderalter und für jede Sportart ist der Wanderparkplatz „Klamm Nord“ auf 840 Metern Seehöhe. Der Parkplatz liegt rund 2,5 Kilometer hinter Wildbad Kreuth Richtung Achensee auf der rechten Seite. Im Folgenden stellen wir zwei interessante Familientouren von diesem Startpunkt aus vor. Danach folgen weitere schöne Vorschläge für kleine Wanderer und Entdecker im Kreuther Umland.

Gipfellos glücklich: Schwarzentennalm (1.027 m)

Erste Schritte in der Kreuther Bergwelt

Für kleine Kinder bis etwa acht Jahre sind Gipfel in der Regel keine erstrebenswerten Ziele. Ein abwechslungsreicher und spannender Weg ist viel interessanter.

Diese äußerst leichte Familientour bietet das gleich in zwei Alternativen:

  • Schwierigkeit: einfach (blau)
  • Aufstieg/Abstieg: 195 Hm
  • Distanz: 7,7 km
  • Dauer: 2 ½ Std.

einen kinderwagen- und rodeltauglichen Forstweg sowie einen abwechslungsreichen Bergpfad, auf dem die Eltern die ganz Kleinen dann eher in der Kraxe tragen sollten. Unterwegs sorgt ein brandneuer „Bodenlehrpfad“ für zusätzliche Unterhaltung. Alle Wege sind für Kinder ab vier Jahren problemlos zu meistern. Am Ende wartet mit der familienfreundlichen Schwarzentennalm eine herrliche Einkehrmöglichkeit, mitten im weitläufigen Almgelände zwischen Hirschberg und Hochplatte.

Route:

Vom Parkplatz „Klamm Nord“ geht es erst einmal einige hundert Meter auf dem als Versorgungsweg für die Schwarzenten- nalm genutzten Forstweg (604). Dann muss man sich entscheiden: geradeaus weiter auf dem breiten, unschwierigen Forstweg – für Familien mit Kinderwagen (im Sommer) oder Rodeln (im Winter) sicherlich die bes- sere Alternative. Oder links über eine Brücke auf den Sommerweg, der sich in Form eines schmalen, aber einfachen Bergpfades anbietet. Hier sollten die Kinder trittsicher sein oder eben in der Kraxe auf Mamas oder Papas Rücken sitzen. Der Weg hält sich immer links vom Bach, beinhaltet einige Brücken und passiert kurz vor dem Zusammentreffen mit dem Forstweg einen kleinen, aber feinen Wasserfall. Hier kann man schön Steine in die Gumpen werfen oder kleine Steinmannderl bauen. Von der kurze Zeit später erfolgenden Einmündung in den Forstweg braucht man noch knapp eine Viertelstunde zur Schwarzentennalm. Rund um die Alm kann herrlich gespielt werden. Einige Bäche durchziehen das Gelände und fordern geradezu zum Staudammbauen heraus.Wer noch Kraft in den Wadln hat, kann bei der genannten Einmündung auch links abbiegen und in einer knappen Stunde zur Buchsteinhütte wandern.

Einkehr auf der Tour: Schwarzentennalm (1.027 m), Buchsteinhütte (1.271 m)

Hoch hinaus auf die Hochplatte (1.591 m)

Sommerliches Gipfelglück

Für Kinder ab acht Jahren steht dann doch mehr und mehr das Gipfelsammeln – und damit die sportliche Herausforderung – im Fokus der Wanderaktivitäten. Die hiesige Hochplatte ist zwar unbekannter als ihre Namensvetter im Allgäu und im Chiemgau, steht einem tollen Wandererlebnis aber definitiv nicht nach.

  • Schwierigkeit: mittel (rot)
  • Aufstieg/Abstieg: 750 Hm
  • Distanz: 14,5 km
  • Dauer: 5 Std.

Bis zur Buchsteinhütte ist der Weg recht einfach. Im Sommer ist der weitere Weg für trittsichere Kinder kein Problem.

Route:

Vom Parkplatz „Klamm Nord“ wandert man, wie in der vorigen Tour beschrieben, in Richtung Schwarzentenn (Weg 604), bis kurz vor dem Almgelände der Weg zur Buchsteinhütte (609) links abzweigt. Hier biegen wir ab und queren nun immer wieder die Forststraße. In einer knappen Stunde erreichen wir die wunderschön in einem kleinen felsdurchsetzten Kessel gelegene Buchsteinhütte, mit Blick auf die Nordseite von Roß- und Buchstein. Wer „Bike & Hike“ mag, kann auch über den kompletten Forstweg zur Buchsteinhütte fahren. Ab hier wird es spannend. Unter den schroffen Nordhängen von Roß- und Buchstein wandert man Richtung Roßsteinalmen (633). Kurz vor den Almen wird es richtig steil. Wenn man dann aber schweißgebadet den Sattel zwischen Roßstein und Hochplatte erreicht hat, ist der weitere Weg zum Gipfel nicht mehr lang und auch nicht mehr schwer. Von droben hat man eine fantastische Sicht auf Schönberg, Seekarkreuz, Benediktenwand und Hirschberg. Das Gipfelplateau ist relativ flach und lädt zu einem schönen Picknick ein. Und: Im Gegensatz zu Hirschberg oder Roßstein ist man hier fast unter sich.

Einkehr auf der Tour: Buchsteinhütte (1.271 m)

Naturschauspiel Kreuth

Wassererlebnisweg an der Weißach

Lehrreicher Erlebnispfad mit vie- len interessanten Geschichten zum Auwald, zur Weidewirtschaft, zum Wasser und zur Geologie in der Region um Kreuth.

  • Schwierigkeit: einfach (blau)
  • Aufstieg/Abstieg: 25 Hm
  • Distanz: 6,6 km
  • Dauer: ca. 2 Std.

Route:

Von Kreuth geht es am rechten (östlichen) Weißachufer in Richtung Rottach-Egern, wo nach etwa einem Kilometer auf der Höhe von Brunnbichl der Lehrpfad Weißachau beginnt. Bis zur Pförnerbrücke wartet er mit insgesamt 22 Stationen auf, an denen Wissenswertes rund um die Themen Auwald, die Weidewirtschaft oder auch Wasser und Geologie beschrieben ist. Natürlich laden die Stationen auch dazu ein, selbst aktiv zu werden.

Als Attraktion für die Kleinen wurde ein ganz besonderer Spielplatz angelegt. An der Pförnerbrücke wechselt man auf die andere (westliche) Flussseite und wandert, vorbei an zehn weiteren Erlebnispfad-Stationen, nach Kreuth zurück. Alternativ kann man von der Brücke aus auch zur Naturkäserei marschieren und über Pförn, Schärfen, Scharling, Point, Brunnbichl zurück nach Kreuth wandern.

Einkehr auf der Tour: Weißachalm, Naturkäserei TegernseerLand

Kreuther Wasserfallweg

Die schönste Aussicht aufs Dorf

Die genussvolle Runde durch Wald, über Wiesen und zum kleinen Kreuther Wasserfall ermöglicht schöne Ausblicke auf den Ort Kreuth.

  • Schwierigkeit: einfach (blau)
  • Aufstieg/Abstieg: 84 Hm
  • Distanz: 3,4 km
  • Dauer: 1 Std.

Route:

Vom Ortszentrum folgt man zunächst der Straße Am Kirchberg, bevor man bei der Schule rechts in den Pfarrweg abbiegt (Wasserfallweg). Oberhalb vom Kirchenfeld mit den Kirchberg-Skiliften bieten sich wunderschöne Ausblicke auf den Ort Kreuth und die Kirche St. Leonhard. Weiter auf dem Felserweg zur Dr.-Wilhelm-May-Straße. Nun überquert man zunächst die Bundesstraße und anschließend die Weißach (Felsersteg). Anschließend links halten und entlang der Weißach, evt. mit einem Zwischenstopp am Kinderspielplatz, zum Ausgangspunkt zurück.

Variante:

Wer den Rundweg um den Ortsteil Riedlern und den Kurpark erweitern möchte, hält sich nach dem Felsersteg rechts und marschiert entlang der Weißach bis zur Raineralmbrücke. Dort biegt man nach links auf die Forststraße ab und folgt dieser ein kurzes Stück, bevor es nach rechts, aufwärts an der Kapelle vorbei nach Riedlern geht. Über schöne Wiesen führt die Route über den Leonhard-Meßner-Weg und Jacklweg schließlich durch den Kurpark zurück zum Ausgangspunkt (zusätzlich 1,5 km und 30 min).

Familienrundtour Siebenhütten

Geschichtsträchtiger Weg am Wasser

Gemütliche Wanderung am Wasser zur Alm Siebenhütten, auf der einst der Kiem Pauli, Sammler und Bewahrer altbairischer Volksmusik, musizierte. Wer noch Zeit und Kondition für eine gute Stunde mehr hat, kann die Tour ab Siebenhütten um einen Abstecher in die Wolfsschlucht verlängern (+130 Hm).

  • Schwierigkeit: einfach (blau)
  • Aufstieg/Abstieg: 70 Hm
  • Distanz: 3,2 km
  • Dauer: 1 Std.

Route:

Ausgangspunkt der Rundwanderung ist der Parkplatz Wildbad Kreuth. Über einen befestigten Weg geht es zum „Alten Bad“ mit der angebauten Kapelle „Zum Heiligen Kreuz“. Von hier aus führt der Wanderweg zur Almwirtschaft Siebenhütten. Entlang der Hofbauernweißach mit vielen Gumpen, die zum Baden und Spielen einladen, geht es zurück zum Ausgangspunkt. Ein Abstecher zur Herzoglichen Fischzucht lässt Kinderherzen beim Beobachten der vielen Fische höher schlagen und lohnt sich auch kulinarisch.

Einkehr auf der Tour: Almwirtschaft Sieben- hütten, Herzogliche Fischzucht, Gasthaus Altes Bad

Hochalm (1.428 m)

Wiesengipfel überm Isarwinkel

Eine abwechslungsreiche Familienwanderung auf idyllischen Pfaden zur aussichtsreichen Hochalm. Der Weg zu dieser Wiesenkuppe, auf der im Sommer die Kühe friedlich grasen, führt meist durch lichten Wald mit vielen Bachläufen.

  • Schwierigkeit: mittel (rot)
  • Aufstieg/Abstieg: 493 Hm
  • Distanz: 7,6 km
  • Dauer: 3 Std.

Vom Gipfel hat man einen wunderbaren Ausblick über den Isarwinkel und in das Karwendel.

Route:

Der Aufstieg beginnt gegenüber des Parkplatzes am Achenpass und folgt dem Weg 639 bis zur Mitterhütte auf einem kleinen Sattel. Hier geht es nach rechts auf Weg 638, der nach einem kurzen steilen Aufstieg durch lichten Wald die Hochalm (1.428 m) erreicht. Der Abstieg erfolgt auf dem gleichen Weg.