Rund um das Bergsteigerdorf Johnsbach existieren unzählige herausragende alpine Klettertouren. Für Touren in der Hochtorgruppe bieten die Haindlkarhütte und die Heßhütte einen idealen Stützpunkt. In kurzen Zustiegen erreicht man zahlreiche Routen in den unterschiedlichsten Schwierigkeitsgraden.

Peternpfad - auf den Spuren der Wildschützen (II)

Heinrich Heß und Andreas Rodlauer gelang 1877 die erste alpintouristische Durchsteigung dieser beliebten und spektakulären Route, doch sie waren sicher nicht die Ersten, die auf diesem Weg durch die Wand stiegen. Die Legende erzählt vom “Schwarzen Peter”, der beim Wildern auf der Flucht vor seinen Verfolgern auf rätselhafte Weise durch die steilen Felsschluchten zwischen Peternscharte und Rosskuppe entwischen konnte.

Von der Haindlkarhütte führt der durchgehend markierte Peternpfad auf die Peternscharte. Ein Pfad im eigentlichen Sinn ist der Peternpfad allerdings nicht, vielmehr eine leichte Klettertour, die an exponierten Stellen zwar mit Haken versehen, aber nicht durchgängig versichert ist. Die Schwierigkeiten bleiben meist um I bzw. I+ und wechseln mit Gehgelände und Schrofenbändern, aber auch Kletterstellen im II. Schwierigkeitsgrad sind zu meistern.

Ödstein

Großer Ödstein (2.355 m) – Kirchengrat mit Übergang zum Hochtor (bis III+)

Berühmte klassische Kletterei mittlerer Schwierigkeit auf einen der mächtigsten Gesäusegipfel. Eine ernste Tour wegen der erheblichen Kletterhöhe, der nicht ganz einfachen Orientierung und des langen Abstieges.

Großer Ödstein (2.355 m) – Ödsteinkante (bis V-)

Die Ödsteinkante bietet einen der bekanntesten klassischen Anstiege im Gesäuse. Mit einer Wandhöhe von 700 m und einem langen Zu- und Abstieg stellt diese Tour eine große herausfordernde alpine Unternehmung dar.

Kleiner Ödstein – Waidhofnerweg (IV+)

Im Gesäuse finden sich gleich zwei Touren mit diesem Namen: auf den Kleinen Ödstein führt ebenso wie auf den Admonter Kalbling ein “Waidhofnerweg”. Beide Touren stellen schöne und beliebte Klettertouren dar, doch soll hier nicht die ältere und klassische der beiden Routen vorgestellt werden, sondern jene Route im oberen vierten Schwiergkeitsgrad, die auf den Kleinen Ödstein führt. Der Zustieg erfolgt vom Gasthof Kölbl in Richtung Hochtor. Kurz nach der Wegkreuzung zweigt man über das Geröllfeld zum Einsteig an der nach Südosten exponierten Plattenwand ab. Die Kletterei führt über herrliche wasserzerfressene Platten und kann mit einer besonders schönen Schlüsselseillänge aufwarten.

Admonter Reichenstein (2.251 m) – Normalanstieg (II)

Ausgangspunkt für diese Tour auf den höchsten Gipfel der Reichensteingruppe ist die Mödlinger Hütte. Von dieser über den markierten Wanderweg zum Heldenkreuz. Auf dem anschließenden Rasenrücken zweigt ein deutlich erkennbarere Steig ab. Einige Stellen I+ und II sind zu überwinden, sonst Schrofen und schwierigeres Gehgelände, welches absolute Trittsicherheit erfordert. Die Mitnahme von Helm und Seil empfiehlt sich, die Schlüsselstelle ist mit Haken abgesichert.

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