Hohes Kreuz (2.174 m)

Der landschaftliche Reiz namhafter Gipfel im Toten Gebirge wie Spitzmauer, Brotfall und Großer Priel lockt eher klassische Genußkletterer der unteren Schwierigkeitsgrade und ambitionierte Klettersteiggeher. Zu „alpin“ die meisten schweren Routen, zu lang mancher Zustieg.

An den Nordabstürzen um die Stützpunkte Welser Hütte und Almtalerhaus zeigt sich für Sportkletterer ein erfreulicheres Bild: Neben einigen neu errichteten Sportkletterrouten wurde auch die klassische Nordwest-Kante auf das Hohe Kreuz von Heli Mittermayr saniert. Gut abgesichert, führt die schöne und abwechslungsreiche Kletterei in gutem Fels über die „Kreuzkante“. Nur wenige brüchige oder grasige Passagen verheißen ungetrübtes Klettervergnügen.

Kreuz Nordwestkante (VI+)

Vom Almtalerhaus (714 m) etwa 1 Stunde auf der markierten Forststraße taleinwärts in die Hetzau bis zur Talstation der Welser Hütte. Nun weiter auf dem Weg Nr. 215 in Richtung Welser Hütte. Nach der Materialseilbahn weiter bis zu einem großen Geröllfeld oberhalb der Baumund Latschenzone, der „Unteren Ackergrube“ (von hier noch 30 Min. zur Welser Hütte). Das Schotterfeld queren und über eine schräge Rampe aufsteigend, gelangt man zum Fuß der Kante. Der Einstieg befindet sich bei einer großen Platte. Vom Almtaler Haus benötigt man für den Zustieg ca. 2,5 Stunden (800 HM).

Routenverlauf:

Die Route führt in der ersten Seillänge unschwierig (IV+) in schöner Verschneidungsund Plattenkletterei zum Standplatz auf einem Band. Weiter in spannender Rißkletterei (V/V+) in einen Kamin (Beginn 3. Seillänge). Nun über einen kleinen Überhang und eine Verschniedung (IV+) zum Stand auf einem Absatz. Die vierte Seillänge führt über schöne Platten zu schrofigem Gehgelände mit einigen kurzen Aufschwüngen (ca. 100 m).

Die nächsten Seillängen geht es in mittlerer Schwierigkeit (V bisVI+) über mehere Bänder in Verschneidungs- und Plattenkletterei zu einem großen Schuttband. Hier bietet sich die Möglichkeit, zur Welser Hütte abzusteigen.
Von hier weiter entlang eines großen Risses und einer Verschneidung zum Standplatz der neunten Seillänge an der Kante. Rechts der Kante über eine Verschneidung in einen Kamin. Weiter über einen Überhang (VI+) und Platten zur elften Seillänge, die wiederum über Verschneidungen und Bänder aufwärts führt. Am Ende dieser Seillänge grasige Bänder. Über eine herrliche, große Plattenwand geht es in der letzten Seillänge zum Ausstieg an einem großen Grasband.

Abstieg:

Vom Ausstieg Richtung Welser Hütte, dann auf dem markierten Weg zurück zum Ausgangspunkt. Auf dem großen Schuttband nach der siebten Seillänge besteht die Möglichkeit eines Fluchtausstiegs.

Quelle: Alpenvereins-Führer Totes Gebirge, Genusskletteratlas Österreich-Ost (Schall), Heli Mittermayer, www.alpintouren.at